Kabinettausstellung von Do 09.11.23 - Di 30.01.24
Im Mittelpunkt der fein konzipierten Ausstellung stehen Schulhefte als bunte und gleichsam sprechende Quellen kindlicher jüdischer Lebenswelten. Die Kinder zeichneten und beschrieben ihre Umwelt, vor allem die Menschen, die ihnen begegneten. Ihre Schulhefte sind wie Fenster in eine vergangene Welt vor rund einem Jahrhundert, als sie unbefangen als „Hamburger Jungs un Deerns“ die Stadt erkundeten und gleichzeitig Teil einer besonderen Gemeinschaft waren. Einige Motive gehören bis heute zur Schulzeit Hamburger Kinder, wie die Schultüte, eine Hafenrundfahrt und Wanderungen in der Lüneburger Heide. Die erhaltenen Quellen erzählen von kindlichen Welten zwischen dem Kaiserreich, der Weimarer Zeit und schließlich der zunehmenden Verfolgung unter dem Nationalsozialismus.
Einige der kindlichen Darstellung von damals könnten genauso in den Heften und Zeichnungen von Schüler:innen der heutigen jüdischen Schule in Hamburg enthalten sein. Um den Bogen zwischen jüdischen Schulen von damals und heute zu spannen, haben Schüler:innen der Joseph-Carlebach-Schule in einem Kunst-Projekt Motive der Zeichnungen und Zitate aus den Schulheften der ehemaligen Schüler:innen der Töchterschule modern gestaltet.
Diese Darstellungen werden bis zur Ausstellungseröffnung mit Unterstützung des Jugendzentrums Chasak (der Jüdischen Gemeinde) im Eingangsbereich, dem Tunneldurchgang zur Israelitischen Töchterschule, mit verschiedenen Maltechniken an den Wänden angebracht.
Diese Veranstaltung wird von der Gedenk- und Bildungsstätte Israelitische Töchterschule in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde Hamburg im Rahmen der Jüdischen Kulturtage Hamburg 2023 kuratiert und die Projektidee durch die Joseph-Carlebach-Schule und das Jugendzentrum Chasak umgesetzt.
Mehr Informationen: https://juedischekulturtage.hamburg/veranstaltungen/ausstellung/