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Auf dem Wasser

Stadtrundfahrt auf dem kühlen Nass

Eine Stadtrundfahrt auf dem Wasser, über Binnen- und Außenalster, gibt es nur in Hamburg. Ob nostalgisch auf dem ältesten Alsterdampfer „St. Georg“, weihnachtliche Adventsfahrt oder kulinarische Erlebnistour – eine Alsterrundfahrt ist ein echtes Hamburg-Erlebnis, das man sich nicht entgehen lassen sollte.

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Zwei Anbieter, zahlreiche Rundfahrten

Vom Jungfernstieg aus starten zwei Anbieter verschiedene Alsterrundfahrten: Neben dem Traditionsunternehmen Alster-Touristik GmbH bietet der Verein Alsterdampfschifffahrt diverse Alstertouren an. Ob eine klassische Rundfahrt vom Jungfernstieg aus in Richtung Außenalster, eine Kanalfahrt mit Abstecher in den Rondeelteich über Theater-, Yoga- und Dinnerfahrten bis hin zu den beliebten weihnachtlichen Adventsfahrten – hier ist für jeden Geschmack etwas dabei. Über die HAMBURG Card können Tourist*innen mehrere Fahrten zu günstigeren Konditionen buchen.

Über 40 Jahre Alster-Touristik GmbH

Auf vielen Touren der Alster-Touristik GmbH (ATG) kann man Hamburg das ganze Jahr über per Schiff entdecken. Neben der klassischen Fahrt über die Alster bietet die ATG unter anderem Fahrten durch Hamburgs Kanäle, durch die Vierlande oder Vleet- und Dämmertörns an. Im Rahmen der Sonntags-Specials kann man außerdem die Elbinsel Wilhelmsburg entdecken oder eine Alsterfahrt auf plattdeutscher Sprache erleben.

Die Hauptsaison der Weißen Flotte mit bis zu halbstündlichen Abfahrten beginnt in diesem Jahr am 01. April und endet am 3. Oktober. Auch während der Wintersaison von November bis Januar kann man an Bord der ATG-Flotte mindestens viermal täglich zur Winterlichen Alsterrundfahrt aufbrechen. Alle weiteren Informationen finden Sie hier.

Umbau der "Eilbek" legt Grundstein für elektrisch betriebene Zukunft der Alsterflotte

Seit September 2024 fährt die "Eilbek" als erster Alsterdampfer der Flotte der Alster-Touristik GmbH elektrisch. 1951 gebaut und seit 1952 in Betrieb, wurde das Traditionsschiff nun nach 11 Monaten Umbauzeit wieder zurück auf die Alster geschickt. Es ist das erste emmisionsfreie Schiffe der Alsterflotte. Der Betreiber plant, nach und nach die gesamte Flotte vollelektrisch umzubauen. Gestartet wird voraussichtlich mit den Alsterschiffen "Susebek" und "Bredenbek".

Ein Schiff auf dem Wasser, im Hintergrund Bäume und die Skyline einer Stadt.
Die "Eilbek" IMAGO / Chris Emil Janßen

Verein Alsterdampfschifffahrt e.V. 

Der Verein Alsterdampfschifffahrt e.V. betreibt mit dem 1876 gebauten Dampfschiff „St. Georg“ das älteste betriebsfähig erhaltene Fahrzeug des Hamburger Nahverkehrs und zugleich das älteste Dampfschiff Deutschlands. Zusätzlich restauriert der Verein weitere historische Schiffe und bemüht sich um die Erforschung und Dokumentation der Alsterschifffahrtshistorie. Seit 2023 startet der Alsterdampfer montags bis samstags um 12:45 bis 16:45 zur Historischen Alsterrundfahrt. Weitere Informationen finden Sie hier. Vom 1. November bis 31. Dezember startet der Dampfer täglich um 14 Uhr. Außerdem bietet der Verein in der Weihnachtszeit Adventsfahrten über die Alster an.

Wie auch heute noch auf der „St. Georg“ üblich, fuhr man schon zu Beginn mit drei Mann Besatzung: einem Schiffsführer, dem Maschinisten und dem Conducteur. Der Conducteur ist der Chef an Bord, er verkauft die Fahrkarten und achtet auf die Pünktlichkeit des Dampfers. Wer sich umschaut, erblickt alte Sitzbänke, ein handgearbeitetes Sprachrohr und einen historischen Maschinenraum. Ein weiteres Relikt aus vergangenen Zeiten sind die Sicherheitshinweise. So ist es an Bord der Alsterdampfer zum Beispiel strengstens verboten, mit ungeschützten Hutnadeln mitzufahren, die damals die Hüte der Frauen fixierten.

Ein Alsterdampfschiff auf dem Wasser.
Das Alsterdampfschiff "St. Georg" des Alsterdampfschiffvereins e.V. IMAGO / Hanno Bode

Museumslinie nach Barmbek 

Auf der fast 150 Jahre alten "St. Georg" geht es auf einer nostalgischen Dampferfahrt vom Jungfernstieg durch den Osterbekkanal direkt bis zum Museum der Arbeit und wieder zurück. Die Museumslinie startet von März bis Ende Oktober immer sonntags und bietet sich ideal dafür an, um auch dem Museum der Arbeit einen kurzen Besuch abzustatten. Hier finden Sie alle Informationen zur Fahrt.

Alsterdampfer tragen Geschichte mit sich

Erster Alsterdampfer „Alina“

Der Dampfer „Alina“ der Alster-Touristik GmbH initiierte am 15. Juni 1859 den 125 Jahre dauernden Betrieb der Alsterschifffahrt. Dessen Route führte vom Jungfernstieg zum Mühlenkamper- und zum Winterhuder Fährhaus mit mehreren Anlegestellen auf der Strecke. Die Alsterdampfer waren damals ein leistungsfähiges Hamburger Verkehrsmittel – eine Straßenbahn auf dem Wasser sozusagen –, die im 10- oder 20-Minuten-Takt fuhren. Die Fahrt kostete 3 bis 4 Schillinge, so dass sich fast jeder den Luxus dieser zuverlässigen Verkehrsverbindung leisten konnte. Später kamen weiter Fährverbindungen hinzu. Kaiser Wilhelm II. schipperte am 29. Oktober 1888 mit einem extra für ihn gebauten, vergoldeten Prunkboot samt riesigem Schwan als Galionsfigur über die Alster, als er in die Hansestadt gekommen ist, um die Speicherstadt und den Freihafen offiziell einzuweihen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts verkehrten zirka 30 Dampfschiffe auf der Alster und in 1911 erreichten die Passagierzahlen die 11-Millionen-Grenze. Zu der Zeit wurden Passagiere auch nachts im 30-Minuten-Takt befördert. 

Rückgang der Gäste in den Zwanziger Jahren

Das Aufkommen von Straßenbahnen, Omnibussen und U-Bahnlinien war in den 1920er Jahren der Grund für die ausbleibenden Passagiere auf den langsameren Alsterdampfern. Nutzten in jenem Jahrzehnt noch rund 6 Millionen Menschen pro Jahr die Transportmöglichkeit auf dem Wasser, waren es ein Jahrzehnt später bereits nur noch unter 4 Millionen. An die Fahrgastzahlen ihrer Blütezeit vermochten die Dampfer in der Folgezeit nicht mehr anzuknüpfen. Dennoch wurden von 1935 bis 1939 zehn Motorschiffe in den Betrieb genommen, die auf drei verschiedenen Linien fuhren (Gelbe, Blaue und Rote Flagge) – einige der Schiffe sind auch heute noch im Einsatz. In den Sommermonaten gab es ab den genannten Fährhäusern einen Anschluss-Linienverkehr zur heute abgerissenen Stadthalle im Stadtpark und nach Ohlsdorf. 

Die Alsterschiffe und die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg

Während der Zeit des Zweiten Weltkrieges wurden die Alsterschiffe aufgrund von Personal- und Treibstoffmangel nicht bedient. Im Jahr 1946 wurde die Fahrt dann wieder aufgenommen, allerdings ohne die Endziele Stadtpark und Ohlsdorf. Im Jahr 1950 nutzten 3,4 Millionen Fahrgäste die Alsterschiffe. In 1965 wurden die Linien in das Angebot der Tarifgemeinschaft des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV) integriert und mittels farbiger Fahnen unterschieden. Drei Jahre später wurden zusätzliche Nummern eingeführt. In den nachfolgenden Jahrzehnten sanken die Fahrgast-Zahlen weiter, so dass im Frühjahr 1984 die Linienschifffahrt eingestellt wurde. Aus ihr wurde quasi die Alster-Kreuzfahrt der Alster-Touristik GmbH, die bis heute die alten Anleger weiterhin bedient. Im selben Jahr gründete sich der Verein Alsterdampfschifffahrt.

Drei Schiffe liegen auf dem Wasser.
Alsterflotte der Alster-Touristik GmbH IMAGO / Manfred Segerer

Tourismus auf der Alster ab Mitte des 20. Jahrhunderts

Ab 1956 wurden Kaffeefahrten und acht Jahre später dann Frühschoppen- und letztlich Kanalfahrten als Ergänzung zu den Alsterlinien angeboten. Eine stufenweise Ausrichtung auf Ausflugs-, Rundfahrt- und Touristik-Angebote auf der Alster begann ab 1977. Die Alster-Touristik GmbH bietet heute unter anderem Alsterrundfahrten, Kanalfahrten, kulinarische Erlebnisfahrten, Fleetfahrten durch die Alt-, Neu- und Speicherstadt, Dämmerntörns und Vierlande-Fahrten durch die Vier- und Marschlande nach Bergedorf an. Im November und in den Wintermonaten finden Rundfahrten als „Punschfahrt“ statt.

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Besondere Alsterrundfahrten

Mit Musik und Dinner über die Alster

Über die Alster zu schippern ist schon ein Erlebnis: das Wasser, die grünen Ufer, die Schwäne. Ein besonderes Erlebnis wird eine solche Ausflugsfahrt, wenn an Bord der Alsterschiffe ein Quartett spielt oder man dinieren kann.