Startpunkt Rathausmarkt
Der facettenreiche Spaziergang durch die Hamburger Altstadt startet am Rathausmarkt mit Blick auf das Rathaus, Sitz der Hamburgischen Bürgerschaft und des Senats. Über die Große Johannisstraße geht es auf die Rückseite des Rathauses beziehungsweise zunächst mitten hinein. Im Innenhof ist der Hygieia-Brunnen zu bestaunen. Auf diesem thront Hygieia, die Göttin der Gesundheit, und tritt auf einen Drachen, der sinnbildlich für die Choleraepidemie von 1892 steht. Diese kostete mehr als 8.000 Hamburger das Leben.
Auf der Rückseite des Regierungssitzes befindet sich die Handelskammer. Mit dem Säulenvorbau und der detailreich verzierten Fassade ist das Gebäude, in dem auch die Hamburger Börse zu finden ist, eines der schönsten der Stadt.
Ruinen als Mahnmal
Von der Handelskammer geht es östlich weiter in die Straße Börsenbrücke und schließlich rechts zur Trostbrücke. Auf der Brücke stehen die Statuen von Graf Adolf III. und dem Heiligen Ansgar, der erste Erzbischof der Stadt. Die Figuren repräsentieren die Verbindung der bischöflichen Altstadt und der weltlichen Neustadt. Die Brücke war früher der Übergang zwischen den beiden Stadtteilen.
Nach Überquerung der Brücke trifft man sogleich auf die Ruinen von St. Nikolai. Die Kirche wurde beim Großen Brand von 1842 zerstört, wieder aufgebaut und schließlich im Zweiten Weltkrieg erneut zerstört. Teile der ehemaligen Hauptkirche blieben als Mahnmal und Erinnerungsort für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft erhalten. Der Turm von St. Nikolai prägt das Bild der Altstadt und ragt knapp 150 Meter in den Himmel. Hoch oben gibt es eine Aussichtsplattform. Von St. Nikolai führt der Weg weiter zum Hopfenmarkt. Früher wurden dort die Waren der Bauern aus den Vierlanden angeboten. Daran erinnert heute der Vierländerin-Brunnen.
Älteste Gebäude der Hansestadt
Vom Hopfenmarkt geht es links in den Kleinen Burstah und über die futuristisch anmutende Überführung der Willy-Brand-Straße. Auf der anderen Seite gelangt man direkt in die Deichstraße. In jener Gasse nahm der Große Brand seinen Ausgang und breitete sich nach Norden aus. Einige Gebäude der Deichstraße haben die Jahrhunderte jedoch überdauert und zählen zu den ältesten der Hansestadt. Am Ende der Deichstraße blickt man schon auf die Speicherstadt und auf den Binnenhafen mit der Flussschifferkirche, Deutschlands einzigem Gotteshaus auf Schiffsplanken.
Weiter führt der Weg über die Hohe Brücke und gleich links in die Straße Cremon. Diese führt direkt in die Katharinenstraße. Dort sind viele alte und kunstvoll verzierte Speichergebäude zu sehen. Schließlich trifft man auf die Katharinenkirche, eine der fünf Hauptkirchen Hamburgs. Der Turm trägt die Krone der heiligen Katharina, die aus dem Goldschatz des berüchtigten Piraten Klaus Störtebecker hergestellt ist – so lautet die Sage. Am alten Zollkanal entlang geht es dann weiter. Hinter den roten Backsteinbauten lugt schon bald das gläserne Spiegel Verlagshaus hervor und bald ist das Ziel, die U-Bahnstation Meßberg, erreicht. Dort lohnt sich noch einmal ein Abstecher zum Chilehaus, das direkt gegenüber liegt.
Dauer: circa 1 Stunde