Historie des Hafens

Hamburgs Hafen im Wandel der Zeit

Der Hafen ist Hamburgs Herz. Das pulsierende Zentrum unserer Stadt, an dem Güter, Menschen und Ideen zusammentreffen – seit mehr als 800 Jahren. Der Stolz unserer Stadt und zugleich unsere Lebensader. Ein Ort mit großer Geschichte und noch größerer Zukunft. Hamburgs Herz schlägt für uns alle. Feiern wir gemeinsam.

um 900

Wie alles begann

Dass wir heute den HAFENGEBURTSTAG HAMBURG feiern, verdanken wir einer langen und spannenden Geschichte. Bereits im 9. Jahrhundert entsteht zum Schutz eines Handelsweges eine Befestigung, die Hammaburg. Dank der schon damals idealen Lage folgen bald die ersten Anlegemöglichkeiten für Schiffe – ein kaum 100 Meter langer Holzsteg an einem Wasserlauf parallel zur heutigen Reichenstraße. Wer hätte damals geahnt, dass daraus einmal ein Welthafen entstehen würde? 

Rekonstruktion des alten Hafen in Hamburg.
Rekonstruktion der Hammaburg III, um 900. Außerdem zu sehen: Die von Ansgar gegründete Kirche und die deutlich gewachsene Siedlung in Richtung Alster. Links der ausgebaute Hafen. Archäologisches Museum Hamburg

1189

Der Brief, der alles verändert

Siedlung und Hafen entwickeln sich in den folgenden Jahrhunderten zunächst nur langsam, denn neben Kaufleuten kommen auch ungebetene Gäste, vor allem die Wikinger: Um 845 verwüsten sie die junge Stadt. Durch den (vermeintlichen) Freibrief des Kaisers Friedrich Barbarossa vom 7. Mai 1189 erhält Hamburg das Privileg zum zollfreien Handel auf der Niederelbe bis zur Nordsee. Dieses Dokument gilt heute als Fälschung aus dem 13. Jahrhundert. Dennoch: Der Freibrief stößt das Tor zur Welt auf. Er gilt deshalb bis heute als die eigentliche Geburtsstunde unseres Hafens.

Ein Ausschnitt eines Briefes.
Staatsarchiv Hamburg

1321

Die Hanse - Hamburg bekommt sein zweites H

Der Beitritt Hamburgs zur Hanse im Jahr 1321 ist ein Meilenstein der Stadtgeschichte. Die Hanse ist die bedeutendste wirtschaftliche Vereinigung des Früh- und Hochmittelalters. Hamburg nimmt in diesem Städtebund eine Sonderstellung ein und orientiert seine Handelsaktivitäten in Richtung Westen, in den Nordseeraum. So verschafft sich die Stadt Privilegien in England und Flandern. Sie gründet Handelsniederlassungen in London, Brügge, Amsterdam, im skandinavischen Norden und auch im deutschen Hinterland. 

Illustration einer Karte.
iStock

1497

Der Hafen boomt, Hamburg wächst

Die Wirtschaft brummt und die Einwohnerzahl steigt von 8.000 im Jahr 1375 auf 16.000 Menschen im Jahr 1450. Der Seehandel wächst und die Kaufleute erschließen neue Handelsgebiete. Der HAFENGEBURTSTAG HAMBURG erinnert an Hamburgs hanseatisches Erbe und steht für die Offenheit der Stadt gegenüber Handel und kulturellem Austausch sowie für ihre globalen Verbindungen.

Manuscript Illustration
Wichtiges Exportgut des 14 und 15 Jahrhunderts war das Bier. Titelbild des Hamburger Stadtrecht von 1497 Staatsarchiv Hamburg

1664

Altona und Harburg machen Hamburg Konkurrenz

Das damals noch dänische Altona erlangt erst 1664 Stadtrecht. Durch den steilen „Geesthang“ kann sich der Hafen Altonas nur entlang des unteren Elbufers entwickeln. Die heute im Süden gelegenen Hafenanlagen entstehen während der Industrialisierung des 19. Jahrhunderts im damals selbständigen Harburg. Mit dem Groß-Hamburg-Gesetz von 1937 fallen Altona und Harburg an Hamburg und auch der Hafen erhält seine heutige Gestalt. 

Bild der Fischauktionshalle in Hamburg
Photography Fischauktionshalle Mediaserver Hamburg / JuliaSchwendner - ThisIsJulia

1683

Überseehandel: Hamburg zeigt Flagge auf allen Ozeanen

Der direkte Handel mit Amerika beginnt 1782. Auch andere Handelsgebiete in Übersee werden erschlossen. 1799 führen bereits 280 Schiffe die Flagge mit der weißen Burg auf rotem Grund an der Gaffel, und bald wird sie auf jedem Ozean der Welt gesichtet. Die Napoleonischen Kriege und die Kontinentalsperre sorgen zwar für einen Einbruch des Handels, dieser erholt sich aber ab 1814 schnell. Bereits 1816 empfängt der Hamburger Hafen mit der britischen „Lady of the Lake“ erstmals ein Dampfschiff. 

Eine Skizze eines Bildes.
Ausschnitt des Gemäldes „Ansicht der Stadt Hamburg von Südwesten“ von Johann Georg Stuhr, Dauerleihnahme Stiftung Historische Museen Hamburg, Museum für Hamburgische Geschichte, Datierung: 1683. Auf diesem Detail-Ausschnitt ist das Convoyschiff „Leopoldus I“ zu sehen. MHG/SHMH

1883

Speicherstadt: Ein Hafen macht sich frei

1883 schließt sich Hamburg dem Zollgebiet des Deutschen Reiches an. Der größte Teil des Hafens bleibt aber als Freihafen Zollausland. Nun können Waren nicht mehr zollfrei im Stadtgebiet gelagert werden, Ausgleichflächen im Freihafen müssen geschaffen werden. Mit der Speicherstadt baut Hamburg einen der größten Lagerhauskomplexe der Welt – heute ein UNESCO-Weltkulturerbe. Im Interesse der Entwicklung von Hafen und Stadt gibt Hamburg 2013 den Freihafenstatus nach über 120 Jahren auf. Heute ist das Hafengebiet europäischer Seezollhafen. 

Eine alte Illustration des Hamburger Hafen.
Blick über die Speicherstadt und den Freihafen vom Baumwall aus gesehen, Lithografie, Datierung: um 1900, Druck von Gries & Urban (Hamburg) MHG/SHMH

1878

Der Hafen wächst mit seinen Aufgaben

Der epochale Wandel durch die Industrialisierung und einschneidende technische Neuerungen in der Schifffahrt lassen das Seehandelsvolumen im 19. Jahrhundert rasant ansteigen. Mit dem Übergang vom Holz- zum Stahlschiffbau können größere und tragfähigere Schiffe gebaut werden. Die Entwicklung vom Segel zur Dampfmaschine ermöglicht einen kalkulierbaren Transport über die Meere. Damit sind die Voraussetzungen für die frühe Globalisierung geschaffen. In Hamburg reichen die überschaubaren Hafenanlagen zwischen Baumwall und Vorsetzen nicht mehr. 1866 entsteht mit dem Sandtorhafen eine erste moderne Umschlaganlage. In Schuppen kann die Ware zwischengelagert werden. Dampfkräne erleichtern den Umschlag. 1872 erfolgt die erste Umladung vom Schiff auf die Bahn – der Startschuss für die Entwicklung Hamburgs zum größten Eisenbahnhafen Europas.

Schwarz-Weißbild des Sandtorhafens aus dem Jahr 1878
Blick auf Lagerschuppen und unterschiedliche Schiffstypen am Sandtorkai, Fotografie, Datierung: um 1878 MHG/SHMH

1910

Die Weltkriege erreichen den Welthafen

Das letzte Drittel des 19. Jahrhunderts bringt das stärkste Hafenwachstum. Zwischen den Elbbrücken im Osten und dem Köhlbrand im Westen entsteht das historische Kerngebiet des Hafens. Am Vorabend des Ersten Weltkrieges ist Hamburg neben London und New York einer der größten Häfen der Welt und seit einigen Jahren Millionenstadt. 1906 werden die Landungsbrücken fertiggestellt, 1911 der St.-Pauli-Elbtunnel. Der Zweite Weltkrieg ist eine Zäsur: 80 Prozent der Hafenanlagen werden zerstört. 

Karte, die den Raum des Hamburger Hafen zu Kriegszeiten zeigt.
Sammlung Christian Terstegge

1965

Wiederaufbau: Eine Lebensader heilt

Der Wiederaufbau des Hafens als wirtschaftliche Lebensader der Freien und Hansestadt Hamburg geht nach dem Krieg zügig voran, denn Hamburgs Wirtschaft und Wohlstand sind seit jeher eng mit der Hafenentwicklung verbunden. Bis 1953 investiert die Stadt umgerechnet 115 Millionen Euro in den Wiederaufbau des Hafens. Im Jahr 1965 kann der Senat den Wiederaufbau in Hamburg für beendet erklären. 

Bild des zerstörten Hamburger Hafen.
Hamburg, Zerstörte Hafenanlage Bundesarchiv

1967

Das Container-Zeitalter: Revolution im Hafen

1967 beginnt die „Industrialisierung des Seeverkehrs“: das Containerzeitalter. Die neuen Transportboxen werden anfangs nur vereinzelt als zusätzliche Decksladung im Hamburger Hafen umgeschlagen. Am 31. Mai 1968 macht dann das erste Vollcontainerschiff, die „American Lancer“, am Hamburger Burchardkai fest. Der Containerverkehr entwickelt sich rasant. Heute werden über 98 Prozent der Stückgüter in Containern umgeschlagen. 

Bild eines alten Schiffes mit dem Namen American Lancer
HHLA/Gustav Werbeck

1977

HAFENGEBURTSTAG HAMBURG: Jede Tradition hat einen Anfang...

Der erste offizielle HAFENGEBURTSTAG HAMBURG findet im Jahr 1977 statt und markiert den Beginn einer jährlichen Tradition, die bis heute als eines der größten und buntesten Hafenfeste der Welt gefeiert wird. Die Veranstaltung im Jahr 1977 wird ins Leben gerufen, um den Hafen nicht nur als Wirtschaftsstandort, sondern auch als kulturelles und historisches Erbe der Stadt zu feiern. Sie wird von der Bevölkerung begeistert angenommen. Heute ist der HAFENGEBURTSTAG HAMBURG ein fester Bestandteil des kulturellen Kalenders der Stadt und zieht jedes Jahr rund eine Million Besucher an. Der Erfolg dieser Geburtstagsfeier seit 1977 zeigt eindrucksvoll, wie stark die Identität der Hamburgerinnen und Hamburger in ihrem Hafen verwurzelt ist und mit welcher Lust und Freude sie das Herz ihrer Stadt feiern.

1989

Spektakuläre Paraden feiern den Hafen

Die Ein- und Auslaufparade beim HAFENGEBURTSTAG HAMBURG ist ein spektakuläres Ereignis, bei dem zahlreiche Schiffe – von traditionellen Segelschiffen bis hin zu modernen Kreuzfahrtschiffen und historischen Dampfern – den Hafen in einer farbenfrohen Prozession befahren. Die Parade symbolisiert die maritime Bedeutung Hamburgs und gewährt einen faszinierenden Einblick in die Vielfalt des Hafens. Nach ihrem einmaligen Debüt zum 800. HAFENGEBURTSTAG HAMBURG ist sie seit 1994 fester Bestandteil der Veranstaltung. © Hamburg Messe und Congress / Nicolas Maack

Mehrere Schiffe fahren auf dem Wasser, ein Regenbogen ist ebenfalls im Bild.
Hamburg Messe und Congress/ Nicolas Maack

1990

Altenwerder: Ein Terminal reist in die Zukunft

Als 1990 die ersten Schritte zur Planung des Containerterminals Altenwerder (CTA) beginnen, kann sich wohl keiner ausmalen, wie entscheidend der Bau für den Hamburger Hafen sein würde. Heute gilt das CTA weltweit als „state of the art“ und arbeitet als erste Anlage ihrer Art klimaneutral. Neben der hohen Flächeneffizienz spielt das Thema Elektrifizierung eine zentrale Rolle. Weil mittlerweile die meisten Großgeräte mit Strom aus regenerativen Quellen betrieben werden, sind ihre CO2-Emissionen im Vergleich zu herkömmlichen Terminals gering. 

Ein riesiges Containerschiff liegt im Hafen, im Hintergrund die Kräne.
HHM

1994

Eröffnungs-Gottesdienst: Vom Segen zur Seefahrt

Die Bitte um Schutz und eine heile Rückkehr der Seefahrenden – diese Tradition findet sich in allen großen Religionen. 1994 wird deshalb der ökumenische Eröffnungsgottesdienst des HAFENGEBURTSTAG HAMBURG ins Leben gerufen. Er ist bis heute fester Bestandteil der Eröffnungsfeiern des Hafenfestes und findet im “Michel” statt – der Hauptkirche St. Michaelis, einem echten Wahrzeichen der Stadt. 

Der Eröffnungsgottesdienst.
Hamburg Messe und Congress/ Romanus Fuhrmann

2003

Hafencity: Hafenhistorie meets urbane Zukunft

Zwischen Kehrwiederspitze und den Elbbrücken entsteht 2003 auf einer ehemaligen Hafenfläche von 160 Hektar eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas – die HafenCity. Die HafenCity ist heute ein wichtiger Teil der Hansestadt und verbindet Hamburgs maritimes Erbe mit modernem Stadtleben. Das Viertel entwickelt sich stetig weiter und vereint Arbeiten, Wohnen, Kultur und Freizeit mit einem unverkennbaren maritimen Charme an der Waterkant – gar nicht weit weg vom pulsierenden Herz des HAFENGEBURTSTAG HAMBURG.

Hafencity in Hamburg
Mediaserver Hamburg / Timo Sommer

2017

Elbphilharmonie: Hamburgs neue Perle

Die Elbphilharmonie, das neue Wahrzeichen Hamburgs, steht nach ihrer zehnjährigen Bauphase seit 2017 exemplarisch für die Verbindung von Tradition und Moderne. Als architektonisches Meisterwerk erhebt sie sich auf einem historischen Kaispeicher und symbolisiert Hamburgs innovative Stadtentwicklung. 

Die Elbphilharmonie aus der Vogelperspektive.
Mediaserver Hamburg / Fotograf: www.instagram.com/sascha_b_hamburg/ Bildbearbeitung:Doublevision

Heute

Gegenwart: Ein Welthafen im Wandel

Der Hamburger Hafen ist mit jährlich mehr als 100 Millionen Tonnen Gesamtumschlag der größte deutsche Universalhafen. Heute werden knapp 8 Millionen TEU (20 Fuß-Standardcontainer) im Containerverkehr umgeschlagen. An den Hamburger Umschlaganlagen können alle Schiffstypen abgefertigt und nahezu alle Güterarten umgeschlagen werden. 

Bild des Hamburger Hafen aus der Vogelperspektive, Containerschiffe und Kräne.
HHM/ Ahmadi

Heute

Wir feiern Hamburgs Herz.

Jedes Jahr im Mai feiern Hamburgerinnen und Hamburger zusammen mit ihren Gästen das maritime Herz ihrer Stadt – ihren Hafen, der sie mit der Welt verbindet. Ob Schiffsliebhaber, Partygäste, Kulturinteressierte und Familien mit Kindern, beim HAFENGEBURTSTAG HAMBURG finden alle der rund eine Million Besucherinnen und Besucher ihren Lieblingsplatz. Besonders beliebt sind die Schiffe aus aller Welt, die großen Schiffsparaden vor der beeindruckenden Hafenkulisse, das Schlepperballett, die atemberaubenden Aktionen auf dem Wasser, die Open-Air-Konzerte sowie die spektakuläre Abendinszenierung mit Feuerwerk. Gefeiert wird von der Fischauktionshalle bis zur Kehrwiederspitze sowie im Traditionsschiffhafen, in der Speicherstadt, im Hansahafen und im Museumshafen Oevelgönne. 

WIR FEIERN HAMBURGS HERZ.
#hafengeburtstag 
#HHafenliebe 

Eine große Bühne auf dem Wasser und ein Feuerwerk.
Elbe in Concert am 9. und 10. Mai Mediaserver Hamburg / Nicolaisemrau

Zum Weiterlesen

Hamburg Messe und Congress/ Alexander Wöckener
Drei Tage Hafen pur

Das war der 836. HAFENGEBURTSTAG HAMBURG

Bei sonnigem Frühlingswetter wurde die von der Veranstalterin erwartete Besucherzahl übertroffen – Menschen aus Hamburg und aller Welt genossen drei Tage voller Musik, Begegnungen und maritimer Erlebnisse.

Mediaserver Hamburg / Hamburg Messe und Congress
Livestream

Für alle, die nicht vor Ort sein können

Du kannst beim 836. HAFENGEBURTSTAG HAMBURG nicht an den Landungsbrücken dabei sein, möchtest aber trotzdem keine Highlights verpassen? Bei uns kannst du die Einlaufparade, das Schlepperballett und die Auslaufparade per Stream live mit verfolgen.

STRÖER

Redaktionelles Schiff-Special - live im öffentlichen Stadtraum

Startimpuls zum 836. HAFENGEBURTSTAG HAMBURG Noch vor dem 836. HAFENGEBURTSTAG HAMBURG gibt es als Startimpuls viel Aufklärung und Wissen frei im öffentlichen Raum – rund um Hamburgs maritime und vielfältige Hafen- und Schiffskultur. Einfach, verständlich und inklusiv für alle: Da wird Dir im...