Dampf-Eisbrecher Stettin
Die Stettin lief am 7. September 1933 in Pommern vom Stapel. In Auftrag gegeben hatte das Schiff die Industrie- und Handelskammer zu Stettin, die auf die Hilfe von kräftigen Eisbrechern angewiesen war. Denn: Die Winter im Osten brachten oft schon vor Weihnachten eine geschlossene Eisdecke. Ohne Eisbrecher wäre ein winterlicher Fahrbetrieb kaum denkbar gewesen.
So fungierte die Stettin von 1935 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs als Eisbrecher zwischen Stettin und Swinemünde auf dem Stettiner Haff sowie auf der Ostsee. Im März 1945 gelang es 500 Kriegsflüchtenden auf der Stettin über die Ostsee nach Kopenhagen zu entkommen. Nach Ende des Krieges begann für den Dampf-Eisbrecher ein neues Kapitel: In der Hansestadt wurde die Stettin unter die Verwaltung der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Hamburg gestellt. Die Stettin bekam einen Liegeplatz in Wedel und startete in den Wintermonaten zahlreiche Einsätze auf der Unterelbe, dem Nord-Ostsee-Kanal und der Kieler Bucht.
Wegen Unwirtschaftlichkeit sollte das Schiff 1981 schließlich verschrottet werden. Dies konnte jedoch durch großzügige Sponsor:innen und die Gründung des Dampf-Eisbrecher STETTIN e.V. verhindert werden. Bis heute wird die Stettin dank der Aktivitäten des Vereins fahrtüchtig erhalten, trägt den Status als technisches Kulturdenkmal und schippert in den Sommermonaten mit Gästen über die Elbe. Wenn die Stettin nicht auf dem Wasser unterwegs ist, kann sie am Anleger neben dem Museumshafen Oevelgönne besichtigt werden.
Technische Daten der Stettin
- Baujahr: 1933; Indienststellung: 16. November 1933
- Länge: 51,75 Meter
- Breite: 13,43 Meter
- Tiefgang: 5,40 Meter
- Maschine: Dreifach-Expansions-Dampfmaschine 2100 PS
Liegeplatz: Anleger Neumühlen, beim Museumshafen Oevelgönne
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