Gaffelschoner Undine
Die Undine wurde im Jahr 1931 auf der niederländischen Werft Gebr. Niestern & Co in Delfzijl für einen Kapitän aus Tornesch gebaut, auf den Namen Franziska getauft und in den folgenden Jahren als Frachtschiff in Nord- und Ostsee betrieben. Im Zweiten Weltkrieg setzte die Kriegsmarine das Schiff für ihre Dienste ein.
1948 erfolgte ein großer Umbau. Dabei verlängerte man den Rumpf um 5,75 Meter, was die Tragfähigkeit von 150 auf 200 Tonnen erhöhte. Außerdem wurde die Takelage entfernt. Bis 1980 war das Schiff als Frachtschiff unter Motor in der Küstenfahrt im Einsatz. Von 1980 bis 1984 erfolgte eine umfangreiche Restaurierung. Der Rumpf wurde auf das alte Maß verkürzt und bekam wieder eine Takelage. Bis 2009 setzte man das Schiff für Zwecke der Jugendsozialarbeit ein, wobei der Ladungstransport als pädagogisches Medium diente. Ab 2013 verdiente die Undine ihren Unterhalt bei der Hamburg-Sylt-Linie. Ein kleines Zubrot brachten bis zu acht Frachtschiff-Reisende, die die Ladungstransporte an Bord während des Liniendienstes miterleben konnten. Aufgrund finanzieller Probleme musste der damalige Betreiber einen Insolvenzantrag stellen.
Die Undine war seit 1931 (wenn auch unter wechselnden Namen und Eignern) und ist noch heute im Hamburger Seeschiffsregister eingetragen. Im Jahr 2017 übernahm die Stiftung Hamburg Maritim den Fracht-Motorschoner vom Insolvenzverwalter mit dem Ziel, das Schiff nach erfolgter Instandsetzung als fahrendes Traditionsschiff zu betreiben. Der Laderaum soll dabei möglichst unverändert erhalten bleiben. Auch der museumsreife 120-PS-Dieselmotor von 1936, ein Vierzylinder „Deutsche Werke“ aus Kiel, soll in Zukunft weiterlaufen. Seit dem 5. April 2018 steht die Undine unter Denkmalschutz.
Wer Interesse hat, Undine wieder flott zu machen oder sich im Maschinenraum zu engagieren, kann
sich gerne an die Stiftung Hamburg Maritim wenden.
Weitere Informationen: Verein Freunde des Frachtschoners UNDINE