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Historische Schiffe

Alsterdampfer Nixe

Der Alsterdampfer Nixe wurde 1875 gebaut. Er wird seit einigen Jahren restauriert, damit er schon bald wieder auf der Alster fahren kann.

Sammlung Verein Alsterdampfschifffahrt e.V.

Von der Nixe zur Dora

Das Schiff wurde 1875 auf der Hamburger Reiherstiegwerft als erster Schleppdampfer für den Einsatz auf der Alster gebaut und unter dem Namen Biene in Fahrt gesetzt. Auftraggeber waren die Reederei H. E. Justus und die Vereinigten Alsterschiffer gemeinsam. 

Nach 27 Jahren Schleppdienst erfolgte durch Einsetzen eines Mittelstücks der Umbau zum Personendampfer. Im April 1902 wurde der Dampfer unter dem Namen Nixe im Linienverkehr auf der Alster in Fahrt gesetzt. Nachdem die Hamburger Hochbahn 1920 mit dem Betrieb der Alsterschifffahrt auch den Dampfer Nixe erworben hatte, verkaufte sie das Schiff im März 1923 an eine Abwrackwerft in Warnemünde. Doch die Nixe wurde nicht verschrottet, sondern gelangte nach Zehdenick in der Uckermark. Dort wurde der Dampfer umgebaut und bis 1939 unter dem Namen Gilda für Fahrten nach Berlin eingesetzt. 

Während des Zweiten Weltkrieges verschlug es das Schiff nach Magdeburg, wo es 1944 bei einem Luftangriff beschädigt wurde. Noch im selben Jahr kaufte die Familie Fahlenberg das Wrack und ließ es nach notdürftiger Reparatur nach Rathenow auf die Havel überführen. Dort erhielt der Dampfer den Namen Dora und transportierte zunächst im Auftrag der Roten Armee Frachten und half beim Bergen noch schwimmfähiger Schiffswracks auf der Havel. Schließlich wurde aus der Dora wieder ein Fahrgastschiff. Es unternahm von seinem Heimathafen Rathenow aus Ausflugsfahrten auf der Havel. 

1968 beschloss die Familie Fahlenberg, den Dampfer zu verkaufen. Im Jahr darauf wurde der einst so beliebte Ausflugsdampfer mithilfe eines Kettenschleppers der Sowjetarmee in Premnitz an Land gezogen. Aus der Dora wurde ein Ausflugslokal, das sich in der Umgebung großer Beliebtheit erfreute. Die noch aus der Zeit der Alsterschifffahrt stammende Dampfmaschine wurde in den 1970er Jahren verschrottet. 

Der Fall der Mauer und die D-Mark setzten der Erfolgsgeschichte ein Ende. So wurde aus der Dora das erste Bordell in der Region. Doch 2006 erlosch auch das Rotlicht an Bord und der betagte Dampfer verfiel zusehends.  

Die Restauration der Nixe

Im Juni 2010 nutzte der Verein Alsterdampfschifffahrt die Möglichkeit, die Dora zu kaufen und vor der Verschrottung zu retten. Zunächst wurden die maroden Aufbauten des Schiffes abgebrochen und der historisch wertvolle Schiffsrumpf auf die Schiffswerft in Dresden-Laubegast verbracht. Aufgrund der Insolvenz der Werft wurde der Schiffsrumpf im Juni 2013 zur Hitzler-Werft nach Lauenburg/Elbe transportiert. 

Doch bis das älteste Dampfschiff Deutschlands wieder Alsterwasser unter dem Kiel hat, ist es noch ein langer Weg: Zunächst wurde das Schiff  vermessen. Zur Zeit werden Baupläne erstellt und die Zustimmung der Aufsichtsbehörden eingeholt. Erst dann wird der Verein Alsterdampfschifffahrt mit der Restaurierung in den Bauzustand des Jahres 1902 beginnen. Wie schon bei der St. Georg soll der Schiffsrumpf in traditioneller Nietbauweise repariert werden. Der Verein verfügt bereits über eine geeignete Dampfmaschine aus dem Jahre 1901 mit einer Leistung von 55 PS, die bereits voll betriebstüchtig von Vereinsmitgliedern restauriert wurde.  

Wie einst soll der Dampfer Nixe vorrangig zu öffentlichen Fahrten auf der Alster eingesetzt werden. In Fahrt auf der Museumslinie, die vom Verein Alsterdampfschifffahrt zwischen Jungfernstieg und dem Museum der Arbeit in Barmbek betrieben wird, bietet sich die Möglichkeit einer authentischen und museumsgerechten Darstellung des historischen Schiffsbetriebes auf der Alster. 

Technische Daten der Nixe

  • Baujahr: 1875
  • Länge: 19,93 Meter
  • Breite: 4,2 Meter
  • Tiefgang: 1,2 Meter
  • Maschine: 2-Zylinder-Verbund-Dampfmaschine 55 PS

Liegeplatz: Die Nixe liegt aktuell an der Hitzler-Werft in Lauenburg an Land.

Weitere Infos: Alsterdampfer