Die Polizei auf St. Pauli
Seit 1914 steht die heutige Davidwache am parallel zur Reeperbahn verlaufenden Spielbudenplatz/Ecke Davidstraße, und sorgt für die Sicherheit auf dem Hamburger Kiez. Doch die Geschichte der Davidwache beginnt bereits in 1840. Zu der Zeit hat der Hamburger Senat eine Polizeiwache für das vor den Toren der Stadt gelegene Landgebiet St. Pauli bewilligt. Nach kurzer Bauzeit von Mai bis Oktober 1840 war das kleine Wachhäuschen für den Polizeidistrikt 15 an der Ecke Kastanienallee und Davidstraße am 15. Oktober 1840 bezugsfertig.
Ihren Spitznamen, den das Revier seit den 1840er Jahren im Volksmund führt, verdankt sie ihrer Lage an der Davidstraße. Erst am 9. November 1970 verlieh der damalige Innensenator Heinz Ruhnau der Wache das Recht, sich fortan auch ganz offiziell so zu nennen: Davidwache – auch im Dienstsiegel. In 1867 erschien eine Verstärkung der Polizeikräfte auf St. Pauli für nötig, ein erhöhter Raumbedarf wurde benötigt. Die Wache zog ein Jahr später in das Gebäude an der Ecke Davidstraße/Spielbudenplatz, welches vorher vom Hamburger Militär genutzt wurde.
Der Neubau durch einen größeren Kiez
Der markante Backsteinbau ist schon vielen Kiezgängern aufgefallen. Allen voran sticht der geschwungene Polizei-Schriftzug an der Fassade hervor und ist schon in einigen Filmen und Fernsehserien vorgekommen. Bei dem Gebäude handelt es sich allerdings nicht um den Bau von 1868. Denn als das Vergnügungsviertel auf St. Pauli um die Jahrhundertwende weiter wuchs, wurde auch die Polizeipräsenz aufgestockt. Diensträume für Kriminal-, Sitten- und Ausländerpolizei wurden beschlossen – ein größeres Gebäude wurde benötigt. Ein Neubau unter der Leitung des Stadtbaumeisters Fritz Schumacher, der unter anderem auch für die Errichtung des Hamburg Museums verantwortlich war, wurde beschlossen.
Teaser (was link with id: 4290770) Diskussionen um den bestmöglichen Standort kamen auf. Die Bewohner und die Betreiber der Amüsierbetriebe forderten eine Rückverlegung der Wache an den alten Standort in der Kastanienallee, da die ständige Präsenz der Polizei direkt am Spielbudenplatz dem Geschäft als abträglich empfunden wurde. Letztendlich konnte sich die Polizei mit dem Erhalt ihres Standortes am Spielbudenplatz/Ecke Davidwache durchsetzen, denn an der ursprünglichen Adresse stand nicht genügend Bauplatz zur Verfügung. Nachdem von 1913 bis 1914 gebaut wurde, wurde das Gebäude mit liebevollen Keramikverzierungen an der Außenfassade am 10. Dezember 1914 der Polizei übergeben und ist auch heute noch in Gebrauch.
Nachts rund um die Reeperbahn
Wenngleich das Polizeirevier mit nur knapp einem Quadratkilometer und etwa 14.000 Einwohnern das kleinste Revier Europas ist, kann von Langeweile für die Beamten keine Rede sein. Denn gerade an Wochenenden kommt es auf der Hamburger Reeperbahn und in den umliegenden Straßen neben ausgelassener Stimmung auch zu Konfliktsituationen, die ein Eingreifen der Polizei notwendig machen.
Heutzutage hat die Davidwache über 100 Mitarbeiter, steht unter Denkmalschutz und erhielt in 2005 einen rückseitigen Anbau, der das historische Erscheinungsbild des Vorgebäudes aber nicht in Mitleidenschaft zieht. Der von den Architekten Bernhard Winking und Martin Froh entworfene Anbau erhielt die begehrte Auszeichnung "Bauwerk des Jahres" durch den Hamburger Architekturen- und Ingenieurverein.
In unmittelbarer Nähe zur Davidwache befinden sich zudem der Hans-Albers-Platz, der Hamburger Berg, das St. Pauli Theater, die St. Joseph-Kirche und die Große Freiheit.
Die Davidwache im Miniatur Wunderland
Zum 200-jährigen Jubiläum der Polizei Hamburg und zum 100. Geburtstag der Davidwache hat das Miniatur Wunderland im März 2014 Deutschlands wohl bekannteste Polizeiwache in Miniatur eröffnet und typische Szene aus dem Polizeialltag eingebaut.