Zentrale Lage in der Innenstadt
Der Sitz der Bürgerschaft und des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg erinnert an ein Schloss mitten in der Innenstadt. Erbaut wurde der neoklassizistische Bau von einer Architektengruppe namens "Rathausbaumeisterbund" im Zeitraum von 1884 bis 1897. Diese Gruppe bestand aus sieben Architekten, unter der Leitung von Martin Haller. In sehr zentraler Lage gelegen sind es nur wenige Minuten bis zum Jungfernstieg und zur Binnenalster. Auch die Mönckebergstraße und der Hauptbahnhof sind fußläufig zu erreichen.
Imposante Innenräume am Rathausmarkt
Das Rathaus ist aber nicht nur schön zu betrachten, sondern wartet auch im Inneren mit imposanten Räumen auf. Schon allein der Eingangsbereich mit seinen massiven Säulen weiß zu beeindrucken und ist für Bürger und Besucher der Hansestadt frei zugänglich. Regelmäßig finden in in der Halle Ausstellungen statt. Doch auch der Große Festsaal mit einer Länge von knapp 50 Metern und riesigen Wandgemälden oder der Kaisersaal mit Abbildungen ehemaliger Bürgermeister sind zwei von insgesamt 647 Räumen. Führungen (was link with id: 2172948) werden auf deutscher, englischer und französischer Sprache angeboten. Plattdeutsche Führungen, die einmal im Monat stattfinden, erfordern eine telefonische Anmeldung unter: (040) 428 31-2064 (9 bis 17 Uhr).
"Hygieia-Brunnen" im Innenhof
Im frei zugänglichen Innenhof des Rathauses befindet sich der "Hygieia-Brunnen". Die weibliche Bronzefigur der "Hygieia" steht für Gesundheit und der Brunnen erinnert an die letzte große Choleraepidemie in Deutschland. Während der Sommermonate des Jahres 1892 erkrankten über 17.000 Menschen an der Krankheit, die sich über das Trinkwasser verbreitete, und über 8.605 Menschen ließen ihr Leben. Ein Großteil dieser Menschen lebte in den innerstädtischen Gängevierteln, die mit sehr schlechten Lebensbedingungen zu kämpfen hatten. Die Epidemie war einer der Auslöser, die schließlich zum Abriss der Gängeviertel und somit zur Modernisierung Hamburgs beigetragen haben.
Geschichte vom Hamburger Rathaus
Von zirka 1290 bis ins Jahr 1842 stand der Vorgängerbau des Hamburger Rathauses an der Trostbrücke. Dieser Bereich am Nikolaifleet war als Alsterhafen bekannt, denn erst im Laufe des ausgehenden Mittelalters würde sich der Hafen an die Elbe verlagern. Das Rathaus war ein zweigeschossiger Backsteinbau, in dessen bauliche Erweiterungen im Laufe der Zeit das Niedergericht und die Hamburger Bank einzogen. In Verbindung mit der in der Nachbarschaft stehenden (Alten) Börse bildete dieses Areal das politische und wirtschaftliche Zentrum der Stadt.
Vom 5. bis zum 8. Mai 1842 stand ein Großteil der Hamburger Innenstadt, darunter auch der Alsterhafen, aufgrund des Großen Brandes in Flammen. Das Rathaus und weitere Gebäude wurden gesprengt, um den Flammen Einhalt zu gebieten – leider vergebens. Das Eingangsportal und steinerne Kaiserstatuen, die sich am Rathaus befanden, wurden vor der Sprengung abgenommen und befinden sich heute am bzw. im Hamburg Museum . Nach dem Großen Brand wurde der Rathausmarkt samt Alsterarkaden und Freitreppen nach venezianischem Vorbild errichtet. In der Zwischenzeit wurden die offiziellen Angelegenheiten in andere öffentliche Gebäude ausgelagert. An der Stelle des zerstörten Rathauses wurde in 1847 das Gebäude der Patriotischen Gesellschaft erbaut.