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#UkraineHH Senator Ties Rabe: großes Engagement von Hamburgs Schulen für Geflüchtete aus der Ukraine

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Seit Anfang April haben Hamburgs Schulen 4.226 ukrainische Kinder und Jugendliche aufgenommen

Bis Anfang Juli haben 4.226 Kinder und Jugendliche aus der Ukraine einen Schulplatz an 293 Hamburger Schulen bekommen, weitere 105 haben sich in den letzten Tagen angemeldet und werden in Kürze einer Schule zugewiesen. Schulsenator Ties Rabe: „Hamburgs Schulen haben in kürzester Zeit tausende ukrainische Schülerinnen und Schüler aufgenommen und für sie hochwertige und gute Unterrichtsangebote geschaffen. Sie haben dafür in einer schwierigen Lage rund 120 neue Schulklassen aufgebaut, zahllose neue Klassenräume eingerichtet und hunderte zusätzlicher Lehrkräfte eingestellt. Das Angebot kommt gut an, die Kinder und Jugendlichen sind froh, zur Schule gehen zu können, Gleichaltrigen zu begegnen und Anschluss zu finden. Für das beispiellose Engagement bedanke ich mich bei allen Schulgemeinschaften. Sollten unsere neuen Schülerinnen und Schüler länger in Hamburg bleiben, sind unsere Schulen gut darauf vorbereitet.“

Senator Ties Rabe: großes Engagement von Hamburgs Schulen für Geflüchtete aus der Ukraine

Die meisten Kinder und Jugendliche aus der Ukraine lernen zunächst rund ein Jahr lang in Willkommensklassen, einige werden auch direkt in Regelklassen eingeschult. Der Unterricht in den besonders kleinen Willkommensklassen mit rund 15 Schülern folgt einem eigenen Bildungsplan, zielt auf eine gute Integration und den Übergang in die Regelklassen. Zunächst geht es darum, gut Deutsch zu lernen, schrittweise werden dann weitere Schulfächer unterrichtet. Zahlreiche Hamburger Lehrkräfte haben sich in den letzten Jahren besonders fortgebildet, um Kindern und Jugendlichen ohne deutsche Sprachkenntnisse die deutsche Sprache besonders gut beizubringen. Damit die Schülerinnen und Schüler den Kontakt zu ihrer Heimat behalten, gibt es an vielen Schulen erstmalig auch Kurse in Ukrainisch.

Ältere Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine werden in den Berufsschulen eingeschult und lernen dort ganztägig in so genannten „AvM-Dual-Kursen“. AvM-Dual ist ein zweijähriger Bildungsgang, in dem Jugendliche den ersten oder mittleren Bildungsabschluss erwerben können und zugleich auf eine Ausbildung vorbereitet werden. Nach einer Eingangsphase lernen die Schülerinnen und Schüler drei Tage in der Schule und zwei Tage in einem Hamburger Betrieb. AvM-Dual schließt eine integrierte Sprachförderung ein. Betriebliche Integrationsbegleiter stehen den Jugendlichen und Betrieben zur Seite.

Bislang haben 266 staatlichen Schulen ukrainische Schülerinnen und Schüler aufgenommen, das sind rund drei Viertel aller Schulen. An mehr als der Hälfte dieser Schulen werden die ukrainischen Schüler ausschließlich in den Regelklassen unterrichtet, an rund 30 Prozent ausschließlich in Willkommensklassen und an 15 Prozent werden beide Unterrichtsformen angeboten. Darüber hinaus haben auch 27 private Schulen ukrainische Schülerinnen und Schüler aufgenommen. Senator Ties Rabe: „Insgesamt stellen wir nach derzeitigem Stand für die Kinder und Jugendlichen aus der Ukraine zusätzlich rund 300 Lehrer-Stellen zur Verfügung und finanzieren Personalkosten von zusätzlich 32 Mio. Euro pro Jahr.“

Den Schwerpunkt der Schulangebote bilden die Willkommensklassen. Hamburgs Schulen und die Schulbehörde haben seit Kriegsbeginn zusätzlich zu den bereits vor den Märzferien bestehenden 248 Willkommensklassen (davon 86 Klassen im berufsbildenden Bereich) bis jetzt 119 weitere Willkommensklassen eingerichtet: 105 an den allgemeinbildenden und 14 an berufsbildenden Schulen. Weitere 17 Klassen sind zurzeit in Planung. Darüber hinaus werden jüngere Schülerinnen und Schüler, die aus dem Ausland nach Hamburg kommen und noch nicht Deutsch können, meistens direkt in die Vorschule oder die Klassenstufen 1 und 2 eingeschult. Sie lernen dort zusammen mit den Hamburger Kindern und werden darüber hinaus besonders in Deutsch gefördert.

Schulsenator Ties Rabe: „Aufgrund der in Hamburg ohnehin stark steigenden Schülerzahlen ist es nicht einfach, in so kurzer Zeit so viele zusätzliche Unterrichtsräume und zusätzliche Lehrkräfte zu gewinnen. Ich bin deshalb sehr froh, wie schnell der Ausbau gelungen ist. Unter Hamburgs Lehrkräften gibt es eine große Bereitschaft zu helfen. Viele teilzeitbeschäftigte Lehrkräfte geben zusätzliche Stunden, auch zahlreiche pensionierte Lehrkräfte unterrichten wieder. Besonders freue ich mich aber darüber, dass es schnell gelungen ist, auch ukrainische Lehrkräfte einzustellen. Sie sind ein wichtiges Bindeglied zwischen den Hamburger Schulen und der Heimat der Kinder und Jugendlichen.“

Ukrainischer Unterricht – ukrainische Sprachkenntnisse beim Lehrpersonal

Schulsenator Ties Rabe: „Zusätzlich zum Unterricht in den Hamburger Willkommensklassen bieten wir Schülerinnen und Schülern mit Zuwanderungsgeschichte auch Unterricht in ihrer Herkunftssprache an. Hamburg ist das Tor zur Welt, mehr als die Hälfte aller Schülerinnen und Schüler stammt aus einer Familie mit ausländischen Wurzeln. Ich kann gut verstehen, dass diese Kinder und Jugendlichen sowie ihre Familien die Sprache ihrer Heimat lernen wollen. Zudem sind umfassende Sprachkenntnisse für unsere Stadt ein großer Schatz.“

Insgesamt 65 Schulen bieten derzeit bereits Ukrainisch als Schulfach an, weitere 21 Schulen planen ein entsprechendes Angebot. Somit bekommt bereits jetzt gut ein Viertel der ukrainischen Kinder und Jugendlichen auch ukrainischen Unterricht, demnächst bereits ein Drittel. An den verbleibenden Schulen ist entweder die Zahl der ukrainischen Schülerinnen und Schüler bislang zu gering oder es steht noch kein passendes Lehrpersonal zur Verfügung.

Insgesamt 149 Lehrkräfte und 72 weitere Beschäftigte an Hamburgs Schulen haben ukrainische Sprachkenntnisse. Darüber hinaus gibt es aktuell 192 Lehrkräfte sowie 86 weitere Pädagogen, die zwar keine ukrainischen, aber russische Sprachkenntnisse haben und diese vermittelnd einsetzen können. Seit Kriegsbeginn wurden unter anderem 164 qualifizierte Pädagogen mit Deutsch oder „Deutsch als Zweitsprache DaZ“ als Fach sowie Unterrichtserfahrung neu eingestellt, darunter 46 neu eingestellte ukrainische Lehrkräfte.

Die Schulbehörde geht davon aus, dass sich derzeit weitere 200 bis 300 ukrainische Kinder und Jugendliche in Hamburg aufhalten, da ihre Familien hier Sozialleistungen beziehen. Sie sind von der Schulbehörde nun angeschrieben worden, so dass hoffentlich schnell ihr Aufenthalt geklärt und sie gegebenenfalls einer Schule zugewiesen werden können. Ukrainische Kinder und Jugendliche mit Wohnsitz oder gewöhnlichem Aufenthalt in Hamburg unterliegen laut Hamburgischem Schulgesetz der Schulpflicht und werden daher nach dem Hamburger Bildungsplan unterrichtet. Die Familien können sich entweder direkt an eine Schule in ihrem Wohnumfeld wenden oder sie bekommen zentral vom Schulinformationszentrum (SIZ) oder dem Informationszentrum HIBB einen Schulplatz vermittelt.


Kontakt

Peter Albrecht

Hamburger Straße 31
22083 Hamburg
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