Staatlich anerkannte private Hochschulen in Hamburg
Aufgrund Hamburgs traditioneller Neigung zu politischer Unabhängigkeit und freiem Handel gibt es neben den staatlichen Hochschulen in der Hansestadt eine größere Zahl an privaten Bildungseinrichtungen, die teilweise staatlich anerkannt sind - eine wertvolle Ergänzung zum ohnehin reichhaltigen Angebot der öffentlich-rechtlichen Unis. Die Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke (BWFGB) beaufsichtigt und kontrolliert alle privaten Hochschulen, die staatlich anerkannt sind. Dadurch wird garantiert, dass die dort angebotenen Studiengänge den staatlichen Anforderungen entsprechen und die entsprechenden Hochschulen das Recht haben, den staatlichen Institutionen gleichgestellte Abschlüsse zu vergeben. Durch diese offizielle Anerkennung dürfen sich private Einrichtungen erst als Hochschule bezeichnen und Hochschulgrade wie „Bachelor" und „Master“ verleihen. Studierende jener privaten Hochschulen sind außerdem berechtigt, Ausbildungsförderung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) zu beantragen und Studienkredite oder Stipendien zu bekommen.
Finden Sie hier eine Aufzählung der Abschlüsse, die an privaten und halbstaatlichen Hochschulen erworben werden können.
In Hamburg gibt es derzeit 19 staatliche und in der Freien und Hansestadt staatlich anerkannte Hochschulen und die Berufsakademie Hamburg. Sie bieten ein breites Spektrum an Studiengängen, wie z.B. Wirtschaftswissenschaften, Rechtswissenschaften, Pflegewissenschaften, Psychologie, Gesundheit, Medien- und Kommunikationswissenschaften, darstellende Künste, Logistik, Pädagogik, Design oder Musik. Zudem sind in Hamburg weitere private Hochschulen mit Niederlassungen vertreten, die in einem anderen deutschen Bundesland anerkannt sind oder aus dem Ausland kommen; diese unterliegen der Rechtsaufsicht des jeweiligen Bundeslandes bzw. des jeweiligen Landes. Finden Sie hier eine Übersicht.
Privat studieren oder an der staatlichen Universität: Pro und Kontra
Kontra:
- Studiengebühren: Das Studium an einer Privathochschule ist im Regelfall deutlich teurer als das an staatlichen Einrichtungen, auch wenn bei den Masterstudiengängen die Grenzen verschwimmen, denn auch öffentlich-rechtliche Hochschulen belegen die postgradualen Studiengänge mit Gebühren. Immerhin unterstützen viele Privathochschulen ihre Studenten mit Studienkrediten oder sogar Stipendien.
- Forschung und Fortschritt: Vor allem an Fachhochschulen liegt der Fokus deutlich weniger auf Forschung als an staatlichen Universitäten. Die meisten privaten Hochschulen sind stärker auf die Bedürfnisse der Wirtschaft ausgerichtet und darauf bedacht, den Absolventen auf eine erfolgreiche Karriere vorzubereiten. Wer also aus Interesse am Fach oder Thema später wissenschaftlich forschend tätig sein will, studiert lieber an einer der wenigen privaten Universitäten, an einer renommierten staatlichen Uni oder sucht sich einen Job mit Forschungsbezug. Ein durch die Privatwirtschaft stark reguliertes Studium verbaut mitunter einen Blick über den Tellerrand.
Pro:
- Gruppengrößen und Ausstattung: Durch einen exklusiveren Charakter kommt es an vielen Privat-Unis und Hochschulen kaum zu einem Kampf um Seminarplätze. Überfüllte Seminare gibt es an privaten Hochschulen so gut wie nicht. Kleine Lerngruppen und überschaubare Auditorien in gut ausgestatteten Räumen ermöglichen eine eingehende persönliche Betreuung der Studierenden durch die Lehrkräfte.
- Studiendauer: Kleinere Gruppengrößen und bessere Betreuung sorgen meist dafür, dass Studierende wesentlich fokussierter lernen können und so bessere Chancen haben, ihr Studium in der Regelstudienzeit oder sogar schneller abschließen zu können.
- Zulassung: An den meisten privaten Hochschulen gibt es keine Zulassungsbeschränkung durch einen Numerus Clausus. Fachlich interessierte und engagierte Studienanwärter, die genügend Geld mitbringen, haben deutlich bessere Chancen, in persönlichen Auswahlgesprächen und Assessments zu überzeugen und sich so einen der begehrten Studienplätze zu sichern. Dazu kommt, dass es keine Wartesemester gibt und ein Studium auch ohne Abitur möglich sein kann. Erkundigen Sie sich!
- professionelles Networking: Vor allem die privaten Wirtschaftshochschulen bieten beispielsweise mit ihren MBA-Studiengängen auch Zugänge in exklusive Netzwerke an, auf die Studenten staatlicher Hochschulen in der Regel weniger Zugriff haben.
Tipps zur Finanzierung eines privaten Studiums
Sie sind nicht auf Rosen gebettet? Schauen Sie sich folgende Möglichkeiten zur Finanzierung eines privaten Studiums an. Beim Hamburger Studierendenwerk können Sie sich zu allen aufgezählten Aspekten beraten lassen, auch telefonisch.
1. Studienkredite
- KfW-Studienkredit
- DKB-Studenten-Bildungsfond
Bildungskreditprogramm der Bundesregierung
2. Bildungsfonds
- CareerConcept Bildungsfond
- Studienfond der Deutschen Bildung AG
3. BAföG
4. Stipendien
Wohnen als Student
Praktische und günstige Wohnmöglichkeiten für Studenten in Hamburg sind unter anderem das Studentenwohnheim. Finden Sie hier eine Übersicht der Hamburger Studentenwohnheime.
Andere häufige Modelle sind das Wohnen in einer WG, zum Beispiel mit anderen Studierenden, oder, um mehr Ruhe zum Lernen zu haben, eine 1-Zimmer-Wohnung, die natürlich in der Regel deutlich teurer ist. Finden Sie dazu hier Tipps und Anregungen zu alternativen Wohnmöglichkeiten!
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und Spaß bei Ihrem ersten Semester und während Ihrer Studienzeit in Hamburg!