Binnen- und Außenalster sind vielen Menschen ein Begriff. Doch die Alster ist mehr als nur ein "See": Als "Zu"-Fluss schlängelt sie sich von Norden kommend durch Schleswig-Holstein und mündet im Hamburger Hafen in die Elbe.
Sind die Alster-Fleete zwischen Binnenalster und Elbe noch geläufig, ist der Verlauf der Alster von der Quelle bis ins Hamburger Stadtgebiet teils unnahbar und naturbelassen – und somit eine ideale Route für abenteuerlustige Radler.
Tagestour: Rund 50 Kilometer
Wer mit der U- oder S-Bahn (was link with id: 2356006) bis nach Ohlsdorf fährt, kann dort nördlich von Stadtpark und Alsterdorf die Tour starten. Hier ist die Alster noch ein stattlicher Fluss. Brücken überspannen das Gewässer, Parks und Naturschutzgebiete grenzen an den Verlauf an. Schon hier muss der Radfahrer aufmerksam sein und stets zur rechten Zeit das Ufer wechseln, um den Flusslauf nicht aus den Augen zu verlieren. Ein Augenschmaus ist die Route aber allemal.
Gelbe Pfeile an Bäumen weisen den Weg zur Quelle (mit einem "K" – vermutlich für "Kayhude" – versehen). Doch die Markierungen sind oft gut versteckt, ein gut beschilderter Radweg würde womöglich das Abenteuer vermissen lassen.
Im Stadtteil Poppenbüttel findet sich eine Wehranlage. Eine kleine Pause am plätschernden Nass bietet sich hier genau so an wie in zahlreichen kleinen Cafés, die den Weg säumen.
Bald darauf verlässt der Hobby-Radler das Hamburger Stadtgebiet. Die Alster wird fortlaufend schmaler, die ländlichen Ortschaften werden beschaulicher. Spätestens hier wird gutes Kartenmaterial unerlässlich, auch wenn der Weg zunächst noch mehr oder weniger eng dem Alsterlauf folgt.
Reetgedeckte Häuser, Wiesen im satten Grün links und rechts der Trasse lassen den Stadttrubel weit hinter dem Radfahrer. Der idyllische Ort Wakendorf II wird durchfahren – das Ziel rückt näher.
Die Alster ist nun zuweilen nur noch zwei Meter breit, weitere kleinere Ortschaften werden durchquert und es fällt nicht immer leicht, die Orientierung zu behalten: Wo ist sie denn hin, die Alster?
Passanten geben unterschiedlich hilfreiche Tipps ("Zum Bier geht es da lang", "Man könnte sich durch die Felder schlagen", "Es gab da eine alte Bahntrasse, die genau zur Quelle führt"). Am Besten verlässt man sich als "Erkunder" aber wieder auf seine Karten und steuert schließlich das Örtchen Rhen direkt an – und dort die Straße "An der Alsterquelle".
Der Weg ist das Ziel
Und so erreicht der Radfahrer die kleine Stadt Henstedt-Rhen. Schilder (und nicht mehr nur kleine handgemalte Pfeile) weisen den Weg zur Alsterquelle. In einem Waldgebiet umschreibt eine Holztafel den Beginn und Ursprung des Flusses als "gefasste Quelle in einem Quellmoor".
Die Quelle selbst: Recht unspektakulär, aber hübsch von Mauerwerk umgeben und mit einer Eisenplatte versehen. Wer nun nicht gerade die Strecke nach Hamburg zurückschwimmen möchte, kann mit dem Rad etwa das rund zehn Kilometer entfernte Norderstedt ansteuern.
Mit der U-Bahn-Linie 1 (was link with id: 2238642) gelangt der Radler von hier aus zurück in die Hansestadt: Zur Binnen- und Außenalster.
Die Etappen der Radtour in unserem Stadtplan
karte (was link with id: 3030140)
- Start: U- und S-Bahn Haltestelle Ohlsdorf
- Erste Rast: Poppenbüttler Schleuse
- Idyllische Aussicht: Mellingburger Schleuse
- Mitten in Hamburg: das Naturschutzgebiet Trillup
- Erste Station außerhalb der Hansestadt: der Tangstedter Ortsteil Rade
- Etwas abseits des Alsterlaufs – dennoch eine gute Wegmarke: Wakendorf II
- Speckel: Nicht beirren lassen! In diesem Flecken lässt das Kartenmaterial von Google die Alster irrtümlich enden.
- Ziel: Die wahre Alsterquelle in Henstedt-Rhen
- Zurück nach Hamburg: Im rund acht Kilometer entfernten Norderstedt hat man Anschluss an die Linie U1.
Über den Autor: Der passionierte Hobby-Radler Andres Lehmann schreibt auf seiner Website über launige Hamburg-Erlebnisse und präsentiert Bilder, Videos und Musik.