Anlass der Planung
Der schlechte bautechnische Zustand der Walddörferstraße ist dringend veränderungsbedürftig. Fahrbahn und Gehwege befinden sich in einem sanierungsbedürftigen Zustand und der Unterhaltungsaufwand für die Instandhaltung ist aufwendig und kostenintensiv. Vielerorts fehlt es an klaren Strukturen, welche Nutzung für die einzelnen Verkehrsflächen vorgesehen ist. Radwege sind in der Walddörferstraße nur noch bruchstückhaft vorhanden und im Prinzip nicht mehr befahrbar. Die Strecke ist jedoch für den Radverkehr als stadtteilübergreifende Verbindung von Bedeutung, da die parallel verlaufenden Magistralen nur einen unzureichenden Standard bieten. Die Gehwege sind abschnittsweise zu schmal und werden teilweise stark vom ruhenden Verkehr beansprucht. Weder an den Bushaltestellen noch auf den Gehwegen ist bisher ein barrierefreier Ausbau erfolgt.
Eine Grundinstandsetzung samt der Neuordnung des gesamten Straßenquerschnittes bietet die Möglichkeit, diesen Zustand nachhaltig zu verbessern und eine bestmögliche Ausgestaltung des Straßenabschnittes für alle Verkehrsteilnehmenden zu erzielen.
Mit dem Beschluss 20-5142 wurde das Bezirksamt Wandsbek gebeten, eine neue Planung aufzunehmen. Der Bezirk hat daraufhin mit der erneuten Überplanung der Walddörferstraße begonnen.
Ziel der Planung
Die Zielsetzung der Planung beinhaltet insbesondere auch eine Verbesserung und Ordnung der Nebenflächen und eine Berücksichtigung des dort gut angenommenen Bus-Linienbetriebes. Außerdem sollen die Planungen die Belange der Radfahrenden besonders berücksichtigen. Die Walddörferstraße wird neben dem überall üblichen örtlichen Radverkehr von zahlreichen Radfahrenden schon heute stark als Verbindungsstrecke aus dem Hamburger Nordosten genutzt. Diesem Umstand soll bei der Planung und Umsetzung Rechnung getragen werden.
Die Grundinstandsetzung soll mit Blick auf den alten Baumbestand auf der gesamten Länge der Straße so baumschonend wie möglich erfolgen. Möglicher Baumverlust ist mindestens in der gleichen Anzahl ortsnah durch einheimische Gehölze auszugleichen.
Als Auftakt der Planungen hat am 30. August 2022 eine Öffentlichkeitsbeteiligung stattgefunden, bei der die Möglichkeiten zum Aus- und Umbau der Walddörferstraße offen diskutiert wurden. Der Bezirk wird nun im Anschluss an diese Veranstaltung eine Plangrundlage entwickeln, welche die Ergebnisse aus der Öffentlichkeitsbeteiligung aufgreift. Sobald die Planung weiter fortgeschritten ist und konkretere Aussagen über den tatsächlich geplanten Umbau des Straßenabschnittes zulässt, werden detailliertere Informationen hierzu auf dieser Seite veröffentlicht. Die Präsentation zu dieser Beteiligungsveranstaltung finden Sie im Downloadbereich dieser Seite.
Frühere Öffentlichkeitsbeteiligung
Im Jahr 2016 untersuchte das bezirkliche Radverkehrskonzept den Straßenzug hinsichtlich seiner Bedeutung für den Radverkehr, welche sich als signifikant herausstellte. Die Strecke wird bevorzugt von Pendlerinnen und Pendlern aus dem Wandsbeker Nordosten in Richtung Innenstadt genutzt. In der Machbarkeitsstudie wurde diese Strecke als Korridor A herausgearbeitet und mit alternativen Streckenverläufen über den Friedrich-Ebert-Damm oder dem Wandse-Wanderweg verglichen. Die Führung über den Friedrich-Ebert-Damm stellte sich aufgrund der hohen Verkehrsbelastung als nicht attraktiv heraus. Auch eine alternative Führung über den Wandse-Wanderweg erwies sich als nicht umsetzbar, da eine solche Streckenführung massive Eingriffe in den Grünbestand des Wanderweges bedeuten und im direkten Interessenskonflikt mit dem beliebten Erholungsraum stehen würde.
Das Bezirksamt hatte sich auf Grundlage dieser Machbarkeitsstudie zum Ziel gesetzt, die Situation beim Neubau der Straße für Radfahrende signifikant zu verbessern. Bei der Vorstellung der ersten Planungsideen im April 2016 wurde daher eine Variante vorgestellt, welche im nordöstlichen Abschnitt die Einrichtung einer Fahrradstraße vorsah. Hierdurch sollten Baumfällungen vermieden werden und Parkraum erhalten bleiben, da der verfügbare Straßenquerschnitt in diesem Bereich sehr begrenzt ist. Um den Durchgansverkehr zu reduzieren, wäre die Walddörferstraße jedoch in Teilabschnitten nur noch für Anliegerinnen und Anlieger geöffnet gewesen. Diese Einschränkungen für den Durchgangsverkehr erschienen vielen Anliegerinnen und Anliegern sowie Gewerbetreibenden mit zu großen wirtschaftlichen Einbußen verbunden. Das Vorhaben wurde darauf mittels Petition gestoppt.