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FÖJ 2020/21 Klimafreundlich gärtnern

FÖJ Jahrgang 2020/21| Klimafreundlich gärtnern

KW 33/2020 Neu! Unsere FÖJlerinnen

Hallo, ich bin Kristin
und bin für die neue FÖJ-Stelle „Klimaschutz im  Garten / Klimaneutrales Gärtnern“ zuständig, die erstmalig 2020 besetzt wurde. Dazu werde ich mich mit Möglichkeiten beschäftigen, wie  man erfolgreich zu einem nachhaltigeren Gärtnern und dessen Umsetzung kommt. Mit dem FÖJ habe ich angefangen, weil ich ein großes Interesse an ökologischen Fragestellungen und Umweltschutz habe. Weiterhin bin ich von der Pflanzenwelt fasziniert und da war der Botanische Sondergarten in Wandsbek eine großartige Chance.  Deshalb freue ich mich umso mehr auf das kommende interessante Jahr voller Möglichkeiten.

KW 38/2020 Definitionen

Klima

bezeichnet die Gesamtheit aller Wetterereignisse, die über einen längeren Zeitraum (Jahre oder Jahrzehnte) in einem größeren Gebiet stattfinden.

Wetter

bezeichnet den kurzfristigen Zustand der Lufthülle (Atmosphäre) zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort der Erdoberfläche (z.B: Sonnenschein, Bewölkung, Niederschlag, Wind, Temperatur).

Witterung

bezeichnet die Wetterverhältnisse in einer bestimmten Region während eines bestimmten Zeitraums (von einigen Tagen bis zu ganzen Jahreszeiten).

Globale Erwärmung

bezeichnet den Anstieg der Durchschnittstemperatur auf der Erde seit der Industrialisierung vor 150 Jahren. Es erwärmen sich sowohl die Meere als auch die Atmosphäre.

Klimawandel

beschreibt die Veränderung des Klimas auf der Erde oder einem erdähnlichen Planeten. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Veränderung durch den Menschen oder die Natur hervorgerufen wird.

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KW 46/2020

Wetter

„Wie wird das Wetter morgen?“ – eine Frage, die man häufig im Alltag hört. Wir können jeden Tag greifbar erleben, wie es regnet, wie die Sonne scheint oder uns über das typische Hamburger „Schietwetter“ ärgern.

Dabei befindet sich das Wetter im ständigen Wechsel: heute kann der Himmel strahlend blau sein, morgen wird man vom Gewitter erschreckt. Gerade im April kann man krasse Schwankungen erleben, deshalb das launische „Aprilwetter“.

Ein weiteres typisches Merkmal für Wetter ist, dass es von kurzfristigen Ereignissen bzw. Phänomenen geprägt ist. Luftströmungen, Tief- und Hochdruckgebiete beeinflussen das tägliche Wettergeschehen. Tiefdruckgebiete bringen zum Beispiel (viel) Regen mit sich.

Aber wie definiert man jetzt Wetter wissenschaftlich? Hier eine verständliche Erklärung: Wetter bezeichnet den kurzfristigen Zustand der Lufthülle (Atmosphäre) zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort der Erdoberfläche. D.h. wenn Sie jetzt den Artikel lesen, gucken Sie doch mal draußen aus dem Fester: Welche Wetterverhältnisse spiegeln sich jetzt an Ihrem Ort?

Kleiner Fun Fact: Im französischen Sprachgebrauch agiert das Wetter aktiv. „Il fait très beau“ bedeutet wortwörtlich „Er macht sehr schön“ :-).

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KW 47/2020 Klima

Klima, Klimawandel, globale Erderwärmung, Wetter – oft tauchen all diese Wörter in der Diskussion über Maßnahmen für mehr Klimaschutz, CO2-Emissionen von Kohlekraftwerken etc auf. Bei den Fachwörtern kann man schnell den Überblick verlieren und im Chaos versinken. Deshalb fangen wir in diesem Artikel erstmal mit Klima an.

Unter Klima versteht man die Gesamtheit aller Wetterereignisse, die über einen längeren Zeitraum (Jahre oder Jahrzehnte) in einem größeren Gebiet stattfinden. Im Gegensatz zum Wetter ändert sich das Klima langsam. Es wird nicht täglich erlebt wie das Wetter mit dem Sonnenschein, dem Regen und so weiter.

Beim Klimawandel handelt es sich somit um eine langfristige Änderung unseres Wetters. Konkret: Zehn Wochen lang -10 Grad im Winter in Hamburg zu haben, kann nur eine kurzfristige Schwankung sein. Genauso kann man aufgrund neuer Kälterekorde nicht behaupten, dass es keinen Klimawandel gibt, weil diese Kälterekorde sich auf das Wetter beziehen.  Stellt man aber diese Veränderung über Jahrzehnte/Jahrhunderte fest, kann man von einem Klimawandel sprechen.

In der Geographie wird das Klima oft als Zeitraum von 30 Jahren dargestellt. Ebenfalls werden beim Deutschen Wetterdienst (DWD) heutzutage drei Klimaperioden benutzt, die als „normal“ für das deutsche Wetter gelten:

  • 1961-1990
  • 1971-2000
  • 1981-2010

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KW 48/2020 Klimawandel

Im letzten Newsletter haben wir uns mit dem Klima befasst. Wer in diese Thematik einsteigt, stößt dabei ebenso schnell auf die Begriffe Klimawandel und globale Erderwärmung. Aber was bedeuten sie eigentlich?

Die globale Erderwärmung steht für den Anstieg der Durchschnittstemperatur auf der Erde seit der Industrialisierung vor 150 Jahren. Dabei erwärmen sich sowohl die Meere als auch die Atmosphäre. Wichtig zu wissen: Von 1970 bis 2017 ist die Temperatur auf der Erde im Schnitt um 1 Grad gestiegen. Das mag auf den ersten Blick nicht nach viel anhören. Tatsächlich aber muss man sich den Vergleich vor Augen führen, dass die Erde sich das letzte Mal nach der Eiszeit um 4 bis 5 Grad in 10.000 Jahren erwärmt hat. Die aktuelle Temperaturzunahme entspricht dabei der gleichen Erwärmung in nur 100 Jahren.

Im Gegensatz dazu versteht man unter dem Klimawandel die Veränderung des Klimas auf der Erde oder einem erdähnlichen Planeten. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Veränderung durch den Menschen oder die Natur hervorgerufen wird.

Gerade der zweite Satz der Definition ist wichtig für das Verständnis. Bei unserer aktuellen globalen Erderwärmung handelt es sich um einen menschengemachten (ja, wir…) Klimawandel. Das entsprechende Fachwort ist anthropogen (von altgriechisch ánthropos „Mensch“, mit dem Verbalstamm gen- „entstehen“), das meistens die von Menschen verursachten Umweltprobleme beschreibt.

 Hauptursache für den Klimawandel ist, so sind sich die Wissenschaftler:innen einig, die Zunahme von Treibhausgasen. Dazu zählen Wasserstoff, Kohlenstoffdioxid (CO2) und Methan. Die Treibhausgase werden zum Beispiel durch die Verbrennung fossiler Energieträger (Kohle, Erdöl, Erdgas etc.), Waldrodungen, die Massentierhaltung usw. freigesetzt.

Der Klimawandel ist ernstzunehmendes Problem, u.a weil als Ursache für häufigere Naturkatastrophen wie Stürme oder Überschwemmungen und für die Veränderung von Ökosystemen gilt. Beispielsweise  sorgt der hohe CO2-Ausstoß (im Jahr 2014 allein betrug er 32,4 Milliarden Tonnen) für die zunehmende Versauerung der Meere.

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KW 52/2020 Weihrauch und Myrrhe

Sowohl Weihrauch als auch Myrrhe sind in der Weihnachtsgeschichte sehr bedeutend. Beide spielen für den Körper und Geist eine große Rolle und sind deshalb sehr kostbar. Wir gehen auf die beiden und ihre Unterschiede ein:

Beim Weihrauch handelt es sich um ein luftgetrocknetes Gummiharz, das von verschiedenen Boswellia-Arten gewonnen wird. Die Ernte/„Produktion“ beginnt zwischen Ende März und Anfang April und dauert über mehrere Monate an. Durch Schnitte in Stamm und Äste tritt dort eine klebrig-milchige Flüssigkeit aus, die durch Trocknung an der Luft das Weihrauchharz entstehen lässt. Weihrauchharz ist grobkörnig bis stückig und von durchscheinend braun-gelber bis rötlich-brauner Farbe. Die Harzausbeute pro Baum hängt von Alter, Größe und Zustand des Baumes ab und liegt zwischen 2 und 10 Kilogramm. Über 82 % der Weihrauchproduktion stammt aus Somalia.

Allerdings sind die Weihrauchbäume jetzt sehr stark in ihrem Fortbestand bedroht. Gründe sind die Brände und Gefährdung durch Ungeziefer. Daher ist es unklar, wie sich die Weihrauchgewinnung in den nächsten Jahrzehnten gestaltet.

Der Weihrauch findet bereits seit Jahrtausenden Verwendung zur Beruhigung des menschlichen Bewusstseins und symbolisiert in der katholischen und orthodoxen Kirche den Heiligen Geist. Andere Bezeichnungen sind Olibanum sowie lateinisch Thus und incensum. Die alten Ägypter nannten auch die Harzperlen des Weihrauchs den „Schweiß der Götter“. Die Verwendung von Weihrauch lässt sich bis ins dritte vorchristliche Jahrtausend hinein belegen. Zu dieser Zeit verwendeten bereits Ägypter und Kulturen des Orients Weihrauch beispielsweise in der Körperpflege.

Im Vergleich zum Weihrauch ist Myrrhe ein schmerzstillendes Heilmittel, das ein aromatisches Gummiharz von mehreren Arten der Gattung Commiphora („Myrrhenstrauch“) aus der Familie der Balsambaumgewächse ist. Die dornigen Sträucher können bis zu drei Meter hoch werden. Dabei wird genauso wie beim Weihrauch in die Rinde des jeweiligen Baums geschnitten und die austretende Flüssigkeit, die an der Luft trocknet (Harz), gesammelt wird.

In der mittelalterlichen Medizin fand das Myrrhenharz etwa Anwendung bei der Behandlung von Wunden und Entzündungen.  Ebenfalls wurden damit Leichen einbalsamiert.

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KW 02/2021 Stellen Sie sich mal die Erde ohne Bäume vor …

Welche (Lebens-)verhältnisse würden dort vorherrschen? Dieses Gedankenspiel lässt einen erahnen, wie lebensnotwendig Bäume für uns und generell für die Biosphäre (=Gesamtheit der mit Lebewesen besiedelten Schichten der Erde) sind.

Dabei ist die Vielfalt der Bäume erstaunlich: Es gibt mehr als 3 Billionen geschätzte Bäume aus über 60.000 Arten! Deshalb befassen wir uns in diesem Newsletter (und in den darauffolgenden) mit den Vorteilen der Bäume für die Umwelt.

Zuerst die sehr offensichtliche Tatsache: Bäume geben den für uns unentbehrlichen Sauerstoff an die Umgebung ab. Schon ein kleiner Baum von nur rund 20 Metern Höhe produziert circa 10.000 Liter Sauerstoff am Tag. Das reicht für 5 bis 10 Menschen, die am Tag je 500 bis 2.000 Liter davon benötigen. Obwohl der Sauerstoff für den Baum im Grunde genommen nur ein „Abfallprodukt“ bzw. ein Nebenprodukt ist, wird dadurch die Luftqualität erheblich verbessert. Zusätzlich wird Kohlenstoffdioxid aus der Luft absorbiert, was einen weiteren Beitrag für das Klima darstellt. Das Kohlenstoffdioxid ist ein wichtiger Bestandteil in der Photosynthese, die Bäume betreiben, um organische Stoffe zu bilden (z.B.: für das Wachstum, für den Aufbau der Zellwände etc.). Für einen Kubikmeter Holz verbraucht ein Baum dabei durchschnittlich eine Tonne Kohlenstoffdioxid.

Nicht ohne Grund werden sie auch deshalb als die „Grüne Lunge“ der Städte bezeichnet.  Die Bäume filtern nämlich darüber hinaus Stäube und Partikel aus der Luft, aber auch andere Umweltgifte wie Ozon, Kohlenmonoxid oder Schwefeldioxid. Dabei kann ein Baum über seine Blätter bis zu 100 Kilogramm Staub pro Jahr aus der Luft filtern. Bei Regen fließt der gesammelte Staub am Stamm entlang in den Boden ab und ist dadurch dauerhaft aus der Luft entnommen.

Wie man sehen kann, haben Bäume eine fundamentale Bedeutung. Im nächsten Newsletter findet eine Fortsetzung der Bäume in Bezug auf die weiteren positiven Aspekte für die Umwelt statt.

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KW 03/2021 Weiter geht es mit den Vorteilen der Bäume:

Bäume sind hervorragende Schattenspender, da die Blätter die starke Bestrahlung der Sonne absorbieren und abstrahlen. Darüber hinaus verdunstet ein einziger Baum bis zu 500 Liter Wasser am Tag und leistet die Kühlleistung von 10 bis 15 Klimaanlagen. Dadurch ist es besonders an heißen Sommertagen angenehm kühl in der Nähe von Bäumen.

Dabei gilt: Je größer der Baum ist, desto größer ist der Kühlungseffekt. Wenn man in den großen Städten Bäume pflanzt, kann man die unerträgliche Hitze, die sich durch das Aufheizen von Gehsteig und Gebäuden bildet, lindern. Daher kann ein gut positionierter Baum kann bis zu 25 Prozent der Energie zum Heizen und Kühlen reduzieren.

Weiterhin wirken Bäume auf die Windgeschwindigkeit und –richtung. Je dichter eine Baumgruppe ist, umso größer ist die Wirkung, den Wind zu brechen. Sie können beispielsweise die Windgeschwindigkeit um bis zu 85 Prozent senken.

Auch große Niederschlagsmengen bei Regen und Hagel werden von den Bäumen absorbiert bzw. zurückgehalten, was wiederum Schutz für Mensch, Tier und Gebäude darstellt. Sie absorbieren Wasser, speichern es und reduzieren somit die Gefahr von Überflutungen.

Des Weiteren bieten Bäume Lebensraum, Nahrung und Schutz für die zahlreichen Tiere. In Deutschland sind beispielsweise 6.700 Tierarten auf Bäume und Wälder angewiesen. Auf unserer Erde leben ungefähr 30 bis 60 Millionen Arten.

Bäume bieten außerdem eine reichhaltige Nahrungsquelle für Mensch und Tier. Blätter, Nadeln und Knospen bieten gerade im Frühling eine lebenswichtige Grundlage für Wildtiere. Die Blütenpracht bietet Nahrung für Bienen, Hummeln und andere Insekten. Selbst in der kalten Jahreszeit haben Tiere durch die Früchte, Nüssen, Beeren und Samen eine bessere Überlebenschance.

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KW 03/2021 Weiter geht es mit den Vorteilen der Bäume:

In den letzten beiden Newslettern wurden die positiven Aspekte der Bäume für die Umwelt beleuchtet. Allerdings gibt es daneben ebenfalls weitere Vorteile für andere Bereiche, die wir jetzt vorstellen:

Die Bäume haben nämlich ebenfalls einen gesellschaftlichen Nutzen für uns. So übernehmen sie oft verschiedene architektonische und technische Funktionen. Dadurch können sie das Stadtbild unterstreichen oder weniger Schönes verdecken. Weiterhin helfen sie, das Spiegeln und Blenden von Sonnenlicht zu reduzieren, den Fußgängerverkehr zu lenken und leisten damit einen positiven Beitrag zur Architektur der Stadt.

Auch auf der sozialen Ebene spielen Bäume eine wichtige Rolle. Sie machen unser Leben angenehmer und man fühlt sich in der Nähe von Bäumen ruhiger. Nicht ohne Grund wird ein Spaziergang als sehr erholsam empfunden. Dies liegt einerseits an der körperlichen Bewegung und der prächtigen Umgebung, andererseits aber auch an den Phytonziden. Diese Stoffe werden von den Pflanzen ausgeschüttet, um sich gegen Erreger zu wehren. Bei einem Spaziergang im Wald oder im Park profitiert unser Immunsystem von den Phytonziden.

Bäume stellen somit eine nie endende Quelle an Nahrung, Lebensraum, Klimaregulator und Erholungsort dar.

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KW 07/2021 Schnee

Die meisten von uns freuen sich, wenn es schneit. Man kann eine Schneeballschlacht haben, einen Schneemann bauen, die wunderschöne Landschaft in Schnee bewundern etc. Aber wie entsteht denn eigentlich Schnee?

Anders als man es vielleicht denkt, handelt es sich bei Schneeflocken nicht um gefrorene Wassertropfen, sondern sie setzen sich aus zahlreichen winzigen Wassertröpfchen zusammen. Damit aus ihnen Schneeflocken werden, durchlaufen sie eine Reihe von Prozessen.

Diese Prozesse benötigen oft eine Temperatur von min. -12 Grad oder noch kälter. Bei dieser Temperatur lagern sich die kleinen Wassertröpfchen an Staubteilchen und Rußpartikeln (Kristallisationskeimen) an und gefrieren. Durch diesen Vorgang entstehen dann Eiskristalle, die weniger als 0,1 Millimeter groß sind und eine sechseckige Form haben. An den Ecken lagern sich weitere Wassertröpfchen an, die ebenfalls gefrieren und somit die Eiskristalle vergrößern. Auch der in Luft enthaltene Wasserdampf sorgt dafür, dass die Kristalle in der Wolke immer weiter wachsen. Irgendwann bilden sich aus den Eiskristallen Schneeflocken, die dann so schwer sind, dass sie Richtung Boden sinken. Sie kommen aber nur dann als Schneeflocken auf der Erde an, wenn es auf dem ganzen Weg unter 0 Grad bleibt.

Ebenfalls gut zu wissen: Damit Schnee entstehen kann, darf die Temperatur nicht zu niedrig sein. Wenn es zu kalt ist, fehlt die Luftfeuchtigkeit (Wasserdampf) für das Kristallwachstum, weil extrem kalte Luft keinen Wasserdampf aufnehmen kann. Die Wahrscheinlichkeit, dass es schneit, ist daher bei einer Temperatur um 0 Grad auf der Erde am größten.

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KW 12/2021 Der Frühling ist da!

Freuen Sie sich nicht auch darauf? Bäume bilden neue Triebe aus, Pflanzen wie Krokusse stehen in Blüte und viele Insekten wie der Marienkäfer schwirren im Frühling wieder durch die Lüfte.

 Deshalb haben wir passend zu diesem Thema ein sogenanntes „Koffermodul“ mit der Überschrift „Der Lenz ist da! Frühling – eine besondere Jahreszeit“ erstellt. Ein Koffermodul ist ein digitaler Koffer, der Wissen zu einem Themenbereich vermittelt und zahlreiche Aufgaben in verschiedenen Schwierigkeitsgraden zur Verfügung stellt. Es ist an Lehrkräfte, die Materialien für ihre Schulklasse suchen, an Erzieher*innen, an Schüler*innen sowie an alle interessierten Menschen gerichtet, die sich gerne über diese Themen informieren möchten.

In diesem Koffermodul „Frühling“ gehen wir auf die verschiedenen Definitionen vom Frühlingsanfang ein, die je nach Perspektive zum Teil ganz unterschiedlich ausfallen. Wir widmen uns der Frage „Was passiert eigentlich im Frühling in der Natur/Pflanzenwelt“? Danach gehen wir auf die Legende vom Schneeglöckchen, auf die Verbindung zwischen der Narzisse und dem Narzissmus und die bildliche Darstellung des Frühlings ein. Dazwischen gibt es noch ein leckeres Rezept zum Kochen, das ein wichtiger Bestandteil vom Frühlingsfest war: die Gründonnerstagssuppe. In diesem Zusammenhang sprechen wir dann natürlich auch über das Ostara-Fest.

Die Aufgaben sind vielfältig und spannend. Sie reichen vom Kreuzworträtsel über Suchaufgabe bis hin zum Memory-Spiel.

Sind Sie neugierig geworden? Hier finden unser Koffermodul-Frühling.

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KW 16/2021 Tag des Baumes

Der Tag des Baumes fällt jedes Jahr auf den 25. April. Aber was hat es damit auf sich?

Der Kerngedanke dieses Tages wird in einer zentralen Aussage von dem Journalisten und Farmer Julius Sterling Morton treffend widergespiegelt:

„Andere Festtage dienen der Erinnerung, der Tag des Baumes weist in die Zukunft!“

Mit diesem Satz hat er im 1872 im baumarmen Nebraska (USA) einen jährlichen Arbor Day 1872 gefordert.

Aus diesem Anlass wurden dann am 10. April 1872 in Nebraska erstmals mehr als eine Million Bäume gepflanzt.

Die Geschichte des Tags des Baumes in Deutschland reicht bis ins Jahr 1952 zurück. In diesem Jahr begründete Dr. Robert Lehr, der Präsident der SDW (Schutzgemeinschaft Deutscher Wald), zusammen mit Bundespräsidenten Professor Dr. Theodor Heuss diesen Ehrentag für den Baum in Deutschland. Ziel war es, vor allem den Menschen und besonders der Jugend durch Pflanzaktionen die hohe Bedeutung des Baumes und Waldes näherzubringen und immer wieder ins Gedächtnis zu rufen.

Seither gibt es immer am 25. April in vielen Städten und Gemeinden öffentliche Feierstunden, in deren Mittelpunkt die feierliche Pflanzung von Bäumen steht.

Inzwischen ist er zu einer der größten Mitmachaktionen im Naturschutz geworden, mit der ein deutliches Zeichen für den Wald und die Zukunft gesetzt werden soll. Durchschnittlich werden an diesem Tag 70.000 Bäume gepflanzt!

Somit dient der Tag des Baumes 1952 der Rückbesinnung auf die Nachhaltigkeit – einem Prinzip, das seit fast 150 Jahren das Handeln der Forstwirtschaft geprägt hatte.

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Folgen Sie am Tag des Baumes gern unsern Social Media Kanälen. Bei Instagram und Twitter informieren wir Sie mit Informativen Postings zu Bäumen.

Kw 17/2021 Ökologischer Handabdruck

Es gibt zahlreiche Indikatoren und Konzepte im Bereich der Nachhaltigkeit.

Vielleicht mag der eine oder andere vom ökologischen Fußabdruck gehört haben.

Er ist ein Nachhaltigkeitsindikator und berechnet den Verbrauch an Ressourcen, welche notwendig sind, um einen bestimmten Lebensstandard aufrechterhalten zu können. Dabei wird der Fokus auf negative ökologische Auswirkungen von Individuen, Organisationen oder Ländern gelegt.

Aber kennen Sie auch das Konzept vom ökologischen Handabdruck?

Es ist zwar weniger bekannt, stellt aber den Gegenspieler zum ökologischen Fußabdruck dar. Der Handabdruck soll nämlich positive Nachhaltigkeitswirkungen von Produkten erfassen, messen und bewerten sowie die soziale und ökonomische Dimension in die Betrachtung einbeziehen. Mit anderen Worten: er ist ein Symbol für unser Engagement bzw. nachhaltiges Handeln in eine bessere Zukunft und steht somit für die positiven Spuren, die wir auf der Welt hinterlassen.

Während beim ökologischen Fußabdruck der Verzicht auf Ressourcen im Vordergrund steht, spielen beim ökologischen Fußabdruck das proaktive Handeln und der persönliche Einsatz eine große Rolle.

Beim ökologischen Handabdruck versucht man, positive Effekte zu steigen, die zum Beispiel solche Bereiche umfassen:

Lebensqualität, Nachhaltigkeitsbewusstsein, Ernährung, Lebensqualität, Energie und Mobilität, Qualität der Ökosysteme etc.

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KW 19/2021 Die Eisheiligen

Zwischen dem 11. und 15. Mai kann man nochmals kalte Nächte erleben oder kann es gar zu Frostnächten kommen. Dieses Phänomen wird auch als die Eisheilige bezeichnet, die ebenfalls unter dem Namen Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophia von Rom bekannt sind. Eisheilige lassen sich auf alte Bauernregeln zurückführen, die besonders früher in der Landwirtschaft eine große Rolle gespielt haben.

Aus Sicht der Meteorologen können diese Frostnächte tatsächlich meistens Mitte Mai stattfinden. Die Erklärung dahinter ist, dass ab Anfang Mai die Temperaturen am Festland oft bereits recht hoch sind. Dadurch erwärmt sich der Kontinent zu diesem Zeitpunkt ebenfalls sehr schnell. Das Meer erwärmt sich aber langsamer als der Kontinent und ist dadurch noch kalt. Es entstehen somit Tiefdruckgebiete. Die Luftmassen verschieben sich und die warmen Luftströmungen des Festlands ziehen nach Norden. Dies wiederum führt dazu, dass eiskalte Strömungen auf das Festland gedrückt werden.

Mit anderen Worten: die Kältefront kommt aus dem Norden. Besonders in ländlicheren Regionen kann die Temperatur unter die Null-Grad-Marke sinken.

Aufgrund dieses Phänomens ist es sinnvoll, mit empfindlicher Saat und dem Anpflanzen bestimmter Pflanzen bis Ende Mai zu warten. Dadurch verhindert man, dass junge Pflanzen und Blumen durch die Frostnächte stark geschädigt werden.  Das kann man auch in diesen Bauernregeln erkennen:

  • 11. Mai: Mamerz hat ein kaltes Herz.
  • 12. Mai: Wenn´s an Pankratius friert, so wird im Garten viel ruiniert.
  • 13. Mai: Servaz muss vorüber sein, willst vor Nachtfrost sicher sein.
  • 14. Mai: Vor Bonifaz kein Sommer, nach der Sophie kein Frost.
  • 15. Mai: Vor Nachtfrost bist Du sicher nicht - bis Sophie vorüber ist

Allerdings sollte man bedenken, dass die Eisheilige- Tage aus einer alten Zeit stammen. Aufgrund der gregorianischen Kalenderreform und Klimawandels kann es Kälteeinbrüche auch in den Wochen davor und danach geben. Laut dem Deutschen Wetterdienst waren die Kaltlufteinbrüche zwischen dem 11. und 15. Mai im 19. und 20. Jahrhundert häufiger als heutzutage. 

Trotzdem ist man als Hobbygärtnerin / Hobbygärtner gut beraten, regelmäßig die Wettervorhersagen im Blick zu haben.

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KW 20/2021 Der Rebound-Effekt

Technische Innovationen und Effizienzsteigerungen werden als paar der Lösungen zu unserem hohen Ressourcenverbrauch dargestellt. Allerdings sollte man sich fragen: Führt eine Effizienzsteigerung immer zu weniger Verbrauch? Genau dieses Problem beschreibt der Rebound-Effekt. Aber was ist dieser Effekt?

Der Rebound-Effekt ist ein englischer Begriff, den man ebenfalls als Abprall- oder Rückschlageffekt oder auch als Bumerang-Effekt bezeichnet. 

Eine Definition für diesen Begriff ist beispielsweise folgende: Unter dem Rebound-Effekt versteht man den teilweisen Verlust an Wirksamkeit (zum Beispiel von erhöhter Energieeffizienz) durch erhöhten Verbrauch.

Betrachten wir es an einem Beispiel: 

Wenn man ein Elektroauto kauft, weil es als eine umweltfreundlichere Alternative zu beispielsweise einem Dieselauto darstellt, wirkt sich das meistens auf das Fahrverhalten aus: Wege werden häufiger mit dem Elektroauto zurückgelegt und die Fahrten werden länger. Darüber hinaus besteht dann die Gefahr, dass die öffentlichen Verkehrsmittel oder das Fahrrad dafür weniger genutzt werden. Der übermäßige Verbrauch sorgt dann für eine schlechtere Energiebilanz. Die Vorteile der Effizienzsteigerung werden durch den überhöhten Konsum wieder zunichte gemacht

Ein anderes Beispiel wäre zum Beispiel, wenn man seine alte Waschmaschine gegen ein anderes, energieeffizientes Modell tauscht. Dadurch kann oft viel Energie einspart werden. Die Ersparnis wird aber häufig dadurch wettgemacht, dass man nun häufiger wäscht oder die Waschmaschine für nur zwei oder drei Kleidungsstücke einschaltet.

Mit anderen Worten: man versucht durch Effizienzsteigerung mehr Energie, Wasser und andere Rohstoffe zu sparen. Auf der anderen Seite nutzen wir dann viel mehr diese Produkte. Dies führt dazu, dass wir trotz Energiesparmaßnahmen am Ende gleich viel oder sogar mehr Energie verbrauchen als wir einsparen. 

Um diesen Rebound-Effekt zu vermeiden, empfiehlt es sich, achtsam zu sein und öfter über das eigene Nutzungsverhalten zu reflektieren. Vor jeder neuen (größeren) Anschaffung sollte man gründlich abwägen, ob sie wirklich notwendig ist.

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KW 23/2021 Pflanzen für polylektische Insekten

In dem letzten Newsletter wurden die wichtigen Unterschiede zwischen den Honigbienen und Wildbienen erklärt und hervorgehoben.

Natürlich ist es leichter, für die Honigbienen (die polylektische Insekten sind) geeignete Pflanzen zu finden, da ihnen ein großes Spektrum aufgrund ihrer Flexibilität zur Verfügung steht. Dennoch gibt es paar Einzelheiten bei der Auswahl der Pflanzen, auf die man achten sollte:

Sie sollten sowohl Nektar als auch Pollen besitzen und möglichst eine lange Blütezeit haben. Dabei ist es wichtig, auf den Aufbau der Blüten zu schauen. Bienenfreundliche Pflanzen für Honigbienen und andere polylektischen Insekten verfügen über ungefüllte und weit geöffnete Blüten, sodass sowohl Nektar als auch Pollen für die sie gut erreichbar sind.

Bei den gefüllten Blüten sind durch Züchtung die Staubblätter (=männliche Geschlechtsorgane der Blüte) in Blütenblätter umgewandelt worden, die dadurch die Blume üppiger aussehen lassen. Allerdings ist dann kein Nektar/ Pollen mehr vorhanden und die Blüten stellen keine Nahrungsquelle mehr für die Insektenwelt dar.

Bei der Auswahl kommen vor allem folgende Vertreter dieser Pflanzenfamilien in Frage:

Rosengewächse (Rosaceae), Raublattgewächse (Boraginaceae), Korbblütler (Asteraceae), Lippenblütler (Lamiaceae), Doldenblütler (Apiaceae), Hülsenfrüchtler (Fabaceae) und deren Unterfamilie, die Schmetterlingsblütler (Faboideae)

Gerade Stauden können die polylektischen Insekten auf lange Sicht unterstützen.   Stauden sind mehrjährige nicht verholzende Pflanzen und deutlich besser gewappnet für den Klimawandel als Einjährige. Weitere Vorteile dieser Pflanzengruppe sind, dass sie sowohl für sonnige als auch für schattige Standorte geeignet sind und oft ebenso im Kübel wie im Beet kultiviert werden können. Außerdem variieren ihre Blütezeiten, sodass die Honigbienen das ganze Jahr über eine Nahrungsquelle haben. Zu den geeigneten Stauden zählen zum Beispiel:

Buschmalve, Wald-Storchschnabel, Hohe Fetthenne, Roter Scheinsonnenhut, Glockenblume, Purpurglöckchen etc.

Im Vergleich zu den Wildbienen, die vor allem auf die heimische Pflanzenwelt angewiesen ist, können bestimmte Exoten eine Bereicherung für die polylektischen Insekten darstellen. Darunter fallen besonders auch mediterrane Pflanzen. Nicht jeder Exot stellt eine invasive Pflanze dar, manche sind bereits in unseren Breiten etabliert und werden gar nicht als exotisch wahrgenommen, wie u.a.:

Sonnenhut, Indianernessel, Mädchenauge, Aster, Sonnenbraut, Duftnessel, Tausendblütenstrauch/Honigesche etc.

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KW 24/2021 Naturschutz vs. Umweltschutz

Umweltschutz und Naturschutz sind zwei wichtige Begriffe im Bereich Nachhaltigkeit. Sie werden oft als die gleiche Sache betrachtet, was allerdings nicht ganz stimmt. Es gibt schon einige Unterschiede zwischen den beiden, aber worin liegen genau diese Unterschiede? Betrachten wir uns erstmal die Definitionen:

Unter dem Begriff Naturschutz versteht man alle Untersuchungen und Maßnahmen zur Erhaltung und Wiederherstellung von Natur. Umweltschutz dagegen bezeichnet die Gesamtheit aller Maßnahmen zum Schutze der Umwelt, um die Gesundheit des Menschen zu erhalten.

Im Grunde genommen haben Umweltschutz und Naturschutz ähnliche Ziele und Schutzgüter. Zum Beispiel verfolgen beide das Ziel, dass die die Erde und ihre Ökosysteme nicht zerstört werden.

Allerdings beziehen sich die Differenzen auf die verschiedenen Ansatzpunkte und den teilweise unterschiedlichen Fokus.

Im Naturschutz liegt der Schwerpunkt auf der Erhaltung  und Wiederherstellung von Natur, insbesondere von der Biodiversität (biologische Vielfalt). Dabei kann (muss aber nicht!) der Naturschutz auch über den Interessen der Menschen stehen. Aus diesem Grund kämpfen Naturschützer darum, dass noch bestehende Ökosysteme vor der Ausbeutung durch den Menschen geschützt werden. Zu den Maßnahmen zählen zum Beispiel: Schutzgebiete errichten,  die von Menschen bereits durchgeführten Eingriffe wieder beheben, menschengeprägte Naturräumen zurück in ihren natürlichen Zustand überführen (Renaturierung) etc. Die Konzentration auf Tiere, Pflanzen und natürlich entstandene Gegebenheiten ist ein großer Unterschied zum Umweltschutz.

Im Umweltschutz setzt man vor allem auf Reglementierungen, d.h. durch Vorschriften die umweltschädlichen Aktivitäten zu regeln und zu begrenzen und dadurch den Schutz von Lebensgemeinschaften und Lebensräumen zu gewährleisten. Beispiele für Vorschriften sind die EU-Wasserrahmenrichtlinie oder die deutsche Bodengrundverordnung. Umweltschützer konzentrieren sich darauf, auf welche Weise die Menschen Einfluss auf ihre Umwelt nehmen; und wie sie die starken Belastungen und Zerstörungen an der Quelle bekämpfen können.

Daher befasst sich der Umweltschutz vorrangig mit der Reduzierung von Giftstoffen oder Schadstoffemissionen.

Im Vergleich zum Naturschutz berücksichtigt der Umweltschutz aber auch wirtschaftliche Bedürfnisse des Menschen. So hat er nichts gegen die wirtschaftliche Nutzung von Umweltressourcen, wenn entsprechende Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden.

Trotz ihrer Unterschiede in den Herangehensweisen zwischen dem Umweltschutz und Naturschutz können sie sich gegenseitig gut ergänzen. Denn letztlich wollen beide die ungebremste Zerstörung der Welt mit ihren Ökosystemen verhindern.

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KW 28/2021 Einwegkunststoff-Produkte in der EU verboten

Einweg-Plastik – egal ob es sich um den Kaffeebecher To-go, die Strohhalme oder um die Fastfood-Verpackungen handelt. Ab dem 3. Juli 2021 werden Einwegkunststoff-Produkte in der EU verboten. Konkret fallen darunter alle Produkte, für die es gute Alternativen gibt und die bereits mehr 70 % in den Meeren schwimmenden Plastikmülls ausmachen. d.h.:

  • Einwegbesteck und -geschirr aus Plastik
  • Trinkhalme
  • Rühr- und Wattestäbchen
  • Luftballonstäbe aus Kunststoff
  • To-go-Getränkebecher, Fast-Food-Verpackungen
  • Wegwerf-Essenbehälter aus expandiertem Polystyrol (bekannt als Styropor)
  • Als auch Wegwerfteller, -becher oder -besteck, aus biobasierten oder biologisch abbaubaren Kunststoffen

Verboten wird außerdem sogenanntes „oxo-abbaubares Plastik“, ein Material mit Metallbeimischung, das zum Beispiel für dünne Beutel und Verpackungen verwendet wird, da sie sich nicht komplett zersetzen, sondern zu Mikroplastik zerfällt.

Wenn man sich all die Gegenstände aus Plastik, wie z.B.: Geschirr, Besteck, Trinkhalme, Wattestäbchen, Luftballon-Halter etc., die leider häufig an Stränden gefunden werden, wird einem schnell klar, warum das Verbot eingeführt wird. Laut der EU-Kommission wird in Europa pro Jahr 25 Millionen Tonnen Kunststoffabfall produziert. Jedes Jahr werden weltweit mehrere Millionen Tonnen Plastikmüll in die Meere eingetragen. Rund 85 Prozent des Meeresmülls besteht daher aus Kunststoffen.

Darüber hinaus werden stündlich laut dem Bundesumweltministerium 320.000 Einweg-Becher für heiße Getränke in Deutschland verbraucht - davon bis zu 140.000 To-go-Becher. Die Abfall-Bilanz von Einweggeschirr und To-go-Verpackungen betrug im Jahr 2017 mehr als 346.000 Tonnen. Laut Umweltbundesamt stieg die Menge der Kunststoffabfälle insgesamt zwischen 2015 und 2017 um 3,9 % auf 6,15 Millionen Tonnen.

 

Es ist sinnvoller und umweltfreundlicher, wenn Produkte mehrfach benutzt werden anstatt sie nach einmaligem Gebrauch wegzuschmeißen. Beispielsweise können Mehrwegflaschen bis zu 50 Mal wiederverwendet werden. Ein Mehrwegkasten mit zwölf Flaschen (0,75 Liter) ersetzt 450 Einwegplastikflaschen (1,0 Liter).

Sowohl Natur, Tiere wie Vögel und Fische aber auch wir Menschen leiden unter der  großen Menge an Plastik. Tiere können am Plastik verenden, wenn sie es mit Futter verwechseln. Unsere Gesundheit leidet darunter, denn einige enthaltene Stoffe gelten als krebserregend und können den Hormonhaushalt negativ beeinflussen.

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KW 30/2021 Stickstoffoxide ...

... was ist das eigentlich überhaupt?

Darunter versteht man zahlreiche gasförmige Oxide (= Sauerstoff-Verbindungen eines Elements) des Stickstoffes. Stickstoffoxide sind also Molekülsubstanzen, in denen Stickstoff- und Sauerstoffatome miteinander verbunden sind. Die bekanntesten Stickstoffoxide sind Stickstoffmonooxid (NO) und Stickstoffdioxid (NO2). Sie werden beide auch als NOx zusammengefasst.

Beim Stickstoff handelt es sich um ein Element und einen Grundbaustein der Natur. Er ist als Nährstoff für alle Lebewesen lebensnotwendig und findet sich in Luft, Wasser und Boden; in Pflanzen und Tieren. So enthält der Körper eines erwachsenen Menschen mit einem Gewicht von 70 kg knapp 2 kg Stickstoff.  Ebenfalls in der Landwirtschaft und im Hausgarten spielt er eine große Rolle: häufig wird mit Stickstoff gedüngt. Auch unsere Atemluft besteht zum überwiegenden Teil aus Stickstoff. Dennoch führen Stickstoffoxide zu einer Vielzahl von negativen Umweltwirkungen, wie zum Beispiel Feinstaubbelastung, Überdüngung und ⁠Versauerung⁠ von Böden, Schäden an Pflanzen etc. Ebenfalls für Menschen, besonders Asthmatiker, stellen Stickstoffoxide Gesundheitsrisiken dar.

Um diese Auswirkungen zu verstehen, muss man sich erstmal kurz mit seinen unterschiedlichen Formen auseinandersetzen: Es gibt einerseits nicht „reaktiven“ Stickstoff und andererseits „reaktiven“ Stickstoff. Bei etwa 50 % des Stickstoffvorrats unseres Planeten handelt es sich um gasförmige Stickstoffverbindungen in der Atmosphäre, die zu etwa 78 % aus Stickstoff besteht. Der allergrößte Teil (mehr als 99 %) davon ist elementarer Stickstoff (N2), d.h. er besteht sehr stabil miteinander verbundenen Stickstoffatomen und daher kaum reaktiv. Der elementare Stickstoff kann von den meisten Lebewesen nicht genutzt werden.

Dagegen verhält es sich ganz anders mit dem sogenannten „reaktiven Stickstoff“. Der geht vielfältige Bindungen mit den anderen Stoffen ein und kann dadurch physikalische und chemische Prozesse in Böden, Gewässern und Atmosphäre beeinflussen, die ihrerseits Wirkungen auf alle Lebewesen (einschließlich uns Menschen) haben. Die Stickstoffoxide zählen zur zweiten Gruppe, also zu den sogenannten reaktiven Stickstoffverbindungen.

Nur wenige natürliche Prozesse wandeln elementaren Stickstoff in „reaktiven“ Stickstoff um. Dazu zählen beispielsweise Blitzschläge und Knöllchenbakterien, die in Gemeinschaft mit Schmetterlingsblütlern leben.

Zwar benötigen alle Lebewesen reaktiven Stickstoff als Baustein für Eiweiße und die Erbsubstanz DNA. Dennoch hat der Mensch durch seine Aktivität die Menge an Stickstoffoxiden erheblich erhöht, wie zum Beispiel  bei der Herstellung von Düngemitteln. Häufig entstehen diese reaktiven Stickstoffverbindungen als Produkte unerwünschter Nebenreaktionen bei Verbrennungsprozessen. Die Hauptquellen hierbei sind Verbrennungsmotoren und Feuerungsanlagen für Kohle, Öl, Gas, Holz und Abfälle. Ebenfalls ist der Straßenverkehr in großen Städten eine Quelle für Stickstoffoxide.

Bei der energetischen Nutzung fossiler und nachwachsender Rohstoffe wird nicht nur reaktiver Stickstoff in die Atmosphäre ausgestoßen, sondern es wird auch vor allem elementarer Stickstoff aus der Luft in Stickstoffoxide umgewandelt.

FÖJ-Jahrgang 2020/2021 [KY]

KW 31/2021 Haben Sie schon mal den Begriff Suffizienz gehört?

Er ist ein Bestandteil einer Nachhaltigkeitsstrategie. Die wird nämlich aus den folgenden drei Teilen gebildet:

  • Effizienz
  • Konsistenz
  • Suffizienz

Bei der Effizienz geht es um eine ergiebigere Nutzung von Materie und Energie; oft verbergen sich dahinter neue technische Lösungen: Eine neue Technik hilft beispielsweise, mit deutlich weniger Aufwand viel mehr Leistung zu erbringen. Die Konsistenz richtet sich auf naturverträgliche Technologien bzw. auf den Wechsel zu anderen Energieträgern wie Sonne, Wind etc.

Unter Suffizienz dagegen versteht man einen geringeren Ressourcenverbrauch durch eine Verringerung der Nachfrage nach Gütern. Sie steht für weniger konsumieren bzw. im richtigen Maß zu konsumieren und für ein generelles Begrenzen (aus dem Lateinischen sufficere = ausreichen, genügen). Auf jeden Fall zielt sie auf eine Veränderung des eigenen (Konsum-)Verhaltens ab, die als Mittel des Umweltschutzes betrachtet wird.

Im Hinblick auf den Klimawandel und drohenden Artenverlust bedeutet Suffizienz auch, ein Bewusstsein für die begrenzten natürlichen Ressourcen für die Belastungsgrenzen unseres Ökosystems zu entwickeln. Es bedeutet, die natürlichen Grenzen unseres Planten zu berücksichtigen und möglichst wenige Ressourcen zu verbrauchen. Hinter Suffizienz steckt ebenfalls die Idee, dass ein verminderter Ressourcen- und Umweltverbrauch auch ein zufriedenstellendes (suffizientes) Leben ermöglicht.

Um selber mehr suffizient zu leben, können folgende Tipps helfen:

1. Entrümpeln: Man kann sein Zuhause einmal gründlich aufräumen und sich von allen Sachen trennen, die nicht mehr benötigt werden. Die aussortieren Dinge müssen nicht zwangsweise weggeworfen werden, sondern können ebenfalls gespendet, verschenkt oder verkauft werden. Ein minimalistischer Lebensstil ist ein gutes Beispiel, wie man mit weniger Konsum auszukommen kann.

2. Entschleunigen: Achtsamkeit und Meditation sind mehr als nur ein Trend. Durch das bewusste Wahrnehmen und Reflektieren sind wir in der Lage, unser Leben auf die wesentlichen Dinge zu reduzieren und uns zu erden. Dadurch ist man mehr in der Lage, (Konsum-)Entscheidungen bewusster zu treffen, bestehende Verhaltensmuster zu hinterfragen und sie zu verändern.

3. Entflechten: Einerseits mag die Globalisierung dazu führen, dass wir Menschen weltweit vernetzt sind. Aber sie sorgt auch für massive Importe und Exporte, die hohe CO2-Emissionen ausstoßen. Um dem entgegenzuwirken, kann man sich mehr auf regionale Produkte konzentrieren. Gerade regionales Obst und Gemüse können einen guten Ansatzpunkt darstellen. Ein Saisonkalender kann dabei helfen zu wissen, was jetzt Hochsaison hat.

4. Entkommerzialisieren: Um weniger zu konsumieren, ohne dabei Lebensqualität einzubüßen, gibt es die Möglichkeit, viele Dinge selber herzustellen oder zu reparieren. Im Bereich Nahrungsmitteln kann man zum Beispiel Soßen, Pasten und Marmeladen einfach selbst herstellen. Auch Säfte oder Limonaden lassen sich mit wenigen Zutaten selbst kreieren. Kaputte Gegenstände müssen oftmals nicht ausgetauscht werden. Die meisten Dinge können repariert werden, zum Beispiel anhand einer Anleitung im Internet oder in speziellen Repair-Cafés und lokalen Werkstätten etc.

FÖJ-Jahrgang 2020/2021 [KY]

KW 29/2021 Ein Jahr voller Erfahrungen

Verabschiedung unserer FÖJlerinnen

„Vor gut einem Jahr hatten wir unseren ersten Tag im Sondergarten. Frisch aus der Schule ging es für uns direkt weiter mit dem Kennenlernen spannender Themen und Inhalte. Im Rahmen unseres freiwilligen ökologischen Jahres durften wir uns mit vielen Bereichen der Nachhaltigkeit auseinandersetzen und haben dabei speziell in der Einsatzstelle, dem Botanischen Sondergarten, einiges über Botanik und Öffentlichkeitsarbeit erfahren. Leider hört auch alles Schöne irgendwann auf und so neigt sich unser Jahr im Sonderarten schon dem Ende zu. Es hat uns großen Spaß gemacht zu spannenden Themen mehr zu erfahren und sie nach ausgiebiger Recherche aufzuarbeiten, um Ihnen mit kompakten Text einen kleinen Eindruck der Thematik verleihen zu können. Über positives Feedback, aber auch ehrliche Kritik haben wir uns stets gefreut, da wir unsere Ergebnisse dadurch kontinuierlich bessern konnten. Durch das Bespielen des Instagram-Accounts (@sondergarten) haben wir uns so daran gewöhnt, jede Blüte und sonstige Botanische Besonderheit abzulichten, dass wir wahrscheinlich auch in Zukunft noch wie wild durchs Grün laufen werden, um Fotos zu schießen.

Wir möchten uns bei der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft für die gute Begleitung des FÖJs und bei Helge Masch für die Betreuung bedanken!

Wir wünschen Ihnen alles Gute und ein weiteres informatives Jahr mit unserer Nachfolgerin Tabea. :-)

Kristin & Seraphina

FÖJ-Jahrgang 2020/2021 [KY+SO]

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