Warum es zwei Herbstanfänge gibt?
Die Blätter beginnen sich zu färben und fallen ab, es wird abends früher dunkel und nachts sinken die Temperaturen auf deutlich unter 10°C, der Hebst ist bereits im vollen Gange, auch wenn er kalendarisch erst am 22.09.2020 begonnen hat. Neben dem kalendarischen Herbstbeginn gibt es auch den meteorologischen Herbst. Dieser begann bereits am 1. September 2020 und erstreckt sich jedes Jahr über genau denselben Zeitraum (bis 30. November), wodurch es für Wissenschaftler einfacher ist Statistiken zu erheben und Vergleiche zu ziehen. Beim meteorologischen Winter, Frühling und Sommer ist dies ebenfalls so.
Der Kalendarische Herbstbeginn, ist sozusagen der astronomische Herbstbeginn, denn er richtet sich nach dem Stand der Sonne. Entscheidend ist der Zeitpunkt zu dem sie genau senkrecht über dem Äquator steht, dann herrscht eine sogenannte Tagundnachtgleiche, auch Äquinoktium genannt. Die Tage auf der Nordhalbkugel werden daraufhin kürzer und die Nächte dementsprechend länger. Das wirkt sich unter anderem auf die vorherrschenden Temperaturen aus, diese werden durch weniger Sonneneinstrahlung nämlich wesentlich geringer.
Wie gehen speziell Laubbäume mit dieser Umstellung um?
Laubbäume verfügen über eine Reihe präventiver Maßnahmen, um unter den Bedingungen des Winters stand zu Halten. Beispielsweise das Abwerfen der Blätter; es verhindert, dass sie aufgrund des in ihnen gespeicherten Wassers abfrieren. Vorher aber entzieht der Baum ihnen wichtige Nährstoffe, wodurch die gelb, rot, orange Färbung der Blätter sichtbar werden oder entsteht, und speichert diese bis zum Frühjahr im Stamm. Die Wasserversorgung der Blätter wird durch eine Korkschicht am Ast abgeschnitten, was zur Austrocknung und schließlich zum Abfallen der Blätter führt. Doch das ist noch nicht alles, durch das Abfallen der Blätter wird die Oberfläche des Baumes reduziert, sodass die Gefahr, dass Äste bei Schnee unter der Last abbrechen könnten verringert wird. Liegen die Blätter erst einmal auf dem Boden unterm Baum, schützen dessen Wurzeln vor der Kälte.
Wie passen Tiere sich an?
Tiere haben ausgeklügelte Methoden, um dem Witterungswechsel zu trotzen. Zugvögel fliegen in den Süden, nicht aufgrund der Kälte an sich, sondern wegen der durch Kälte und Frost verursachten Nahrungsknappheit. Igel und viele weitere Kleintiere halten Winterschlaf oder -ruhe. Dabei senken sie ihre Körpertemperatur deutlich und fahren ihren Kreislauf auf ein Minimum runter. Größere Säugetiere sind überwiegend winteraktiv, sie fressen sich im Herbst, bevor das Nahrungsangebot knapp wird, eine Fettschicht an und bekommen ein dickes, wärmendes Winterfell.
Die Mühe der Insekten zahlt sich aus
Bevor im Hebst nach und nach die Blätter fallen und sich alles auf den Winter vorbereitet, fallen die Früchte von ihren Bäumen und Sträuchern. Im Herbst ist Erntesaison. Im Frühjahr entwickelten sich aus Knospen Blüten, welche wenn sie von Insekten bestäubt wurden zu Früchten herangewachsen sind. Nun dienen sie Mensch und Tier als Nahrung oder Vorrat. Die „Arbeit“ der Insekten ist also essenziell für unser aller Überleben. Werden Blüten nicht befruchtet gibt es im Herbst und zu anderen Jahreszeiten keine Früchte zu ernten. Viele Insekten sterben zum Winter hin, einige jedoch halten in geeigneten Quartieren wie Säugetiere Winterschlaf oder fallen in eine Winterstarre, wie Schmetterlinge zum Beispiel.
FÖJ-Jahrgang 2020/2021 [SO]