Das hat Hamburg mit seinem Cameraria-Projekt untersucht. Um die Rosskastanien-Miniermotte in Grenzen zu halten, haben die Behörde für Umwelt und Energie und die Universität Hamburg ein gemeinsames Projekt begonnen, aus dem auch die hier gezeigten Fotos stammen. Mehr Informationen, Fotos, Rasterelektronen-Mikroskopaufnahmen und Filmsequenzen sind auf einer gemeinsamen Internetseite mit weiteren Städten einzusehen (http://www.cameraria.galk.de/hamburg.html).
Weil der Höhepunkt des Mottenbefalls erst spät im Sommer liegt, können die Kastanien bis dahin ausreichend Kraft sammeln, um auch nach mehreren Befallsjahren noch kräftig auszutreiben. Allerdings werden geschwächte Bäume empfindlicher gegen weitere Schädlinge und Krankheiten.
Zur direkten Bekämpfung der Rosskastanienminiermotte liefen Versuche mit so genannten Baumpflastern an Rosskastanien, die für den Baum verletzungsfrei ablaufen und daher große Hoffnungen in der erfolgreichen Bekämpfung des Schädlings weckte. Da aus fachlicher Sicht der Befall mit der Wolligen Napfschildlaus ein zumindest gleichrangiges Problem darstellt, wurde in Hamburg die Pflastermethode erstmals auch gegen diesen Schädling eingesetzt. Um mögliche Gefahren für Bienen sicher ausschließen zu können, erfolgte die Anwendung der Pflaster jeweils erst zur Vollblüte der Pflanzen, um zu gewährleisten, dass der Wirkstoff erst dann in der Baumkrone angelangt, wenn die Bäume bereits abgeblüht sind und Bienen den Impfstoff mit mehr mit dem Nektar der Blüten aufnehmen können.
Parallel zu den Pflasterversuchen wurde für einen weiteren Rosskastanienstandort ein Injektionsverfahren ausgewählt, das mit nur einer Bohrung pro 100 cm Stammumfang auskommen soll. Wegen nicht auszuschließender Schäden im Holz, sind die Bäume in den Folgejahren holzbiologisch untersucht worden.
Beide Verfahren haben sich leider nicht ausreichend bewährt und werden nicht zur Bekämpfung eingesetzt.
Eine besonders schwere Erkrankung tritt seit 2007 an den Hamburger Rosskastanien auf. Leider läuft seit 2013 eine zweite, verheerende Infektionswelle durch Nord-West-Europa und räumt vor allem unter den Rotblühenden Kastanien auf. Inzwischen sind auch die Weißblühenden Kastanien betroffen und wir haben bereits mehrere hundert Bäume aller Altersklassen verloren. Erfahren Sie hier mehr zur Rindenkrankheit an Kastanien.