In Hamburg soll auch weiterhin naturbelassenes Grundwasser als Trinkwasser an die Bevölkerung abgegeben werden. Lediglich Eisen und Mangan, das natürlicherweise im Grundwasser enthalten ist, wird entfernt, eine weitere Aufbereitung findet nicht statt. Natürliches Grundwasser ist gesund, bakteriologisch einwandfrei und wohlschmeckend.

Ein Vergleich von prognostiziertem Verbrauch und nutzbarem Grundwasser zeigt, dass die Trinkwasserversorgung weiterhin als gesichert angesehen werden kann. Der Trinkwasserbedarf hat sich gegenüber der Prognose von 1996 sehr günstig entwickelt, vor allem, weil der Pro-Kopf-Verbrauch stark reduziert werden konnte. Hamburg wird allerdings auch weiterhin auf die Nutzung der bereits seit Jahrzehnten für die Hamburger Wasserversorgung herangezogenen Grundwasservorkommen in Niedersachsen und Schleswig-Holstein angewiesen sein. Weitere Einsparungen sind im Sinne einer nachhaltigen Nutzung des Grundwassers notwendig.
Die private Grundwasserförderung durch Betriebe konnte in Hamburg zwischen 1980 und 1998 um fast 66 Prozent gesenkt werden. Dies wurde zum einen durch die Einführung einer Grundwassergebühr und die restriktive Vergabe von Wasserrechten sowie durch eigenständige Anstrengungen der Betriebe zur Mehrfachnutzung, Kreislaufkühlung und anderem möglich. Zum anderen spielte auch der Strukturwandel vom produzierenden Gewerbe in Richtung Dienstleistungen eine Rolle. Die Behörde für Umwelt und Gesundheit wird weiterhin gemeinsam mit den Betrieben Einsparmöglichkeiten ausloten und über die Förderung von Öko-Management sowie mit gezielten PR-Aktionen weitere Einsparungen fördern.
Der Trinkwasserverbrauch lag in Hamburg mit 122 Litern pro Kopf und Tag im europäischen Vergleich und auch gegenüber dem bundesdeutschen Durchschnitt sehr niedrig. Durch die vollständige Einführung der Wohnungswasserzähler und dem damit verbundenen Einzug von Wasserspartechnik in die Haushalte soll der Verbrauch bis 2010 auf 110 Liter reduziert werden. Auch im Bereich des Kleingewerbes, der Großabnehmer und der öffentlichen Einrichtungen werden Reduzierungen im Bereich von 5 bis 20 Prozent angestrebt.

Im Raum Billbrook/Billstedt ist das Grundwasser jahrelang übernutzt worden. In den Wasserfassungen der Tiefbrunnen des Wasserwerks Billbrook traten deshalb Probleme mit Versalzungen auf; die starke Nutzung führte zu einem verstärkten Zufluss von versalztem Grundwasser aus dem Bereich des Salzstockes Othmarschen/Langenfelde/Quickborn. Deshalb wurde die Entnahmemenge inzwischen drastisch reduziert. Ein Beobachtungsprogramm wird klären, ob die nun geförderte Menge dem Angebot entspricht und die Nutzung daher dauerhaft aufrecht erhalten werden kann.