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Segeln in Hamburg Von Alsterskippern und Elbseglern

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Sie sind aus Hamburgs Stadtbild nicht wegzudenken: unzählige geblähte Segel, unter denen Freizeitskipper unweit von prunkvollen Villen, Shopping-Meilen und Büros übers Wasser kreuzen. Erfahren Sie mehr übers Segeln auf Alster und Elbe – und über den unverwechselbaren Lifestyle der Segler.  

Segeln in Hamburg

„Auf, Matrosen, ohe!“

In Hamburg hat man (immer mal wieder) „La Paloma“ im Ohr und noch viel öfter eine steife Brise im Gesicht. Den vielen Seglern, die hier immer von April bis Oktober ihrem geliebten Hobby nachgehen, kann das nur recht sein. Gleich zwei Segel-Reviere bietet die Hansestadt, jedes mit eigenem Charakter:

Alster oder Elbe?

Neulinge starten meist an der Außenalster, wo sich die etablierten Segelschulen überwiegend befinden. Wie man Segel setzt und was um Himmels Willen mit all den Leinen zu tun ist? Unter fachkundiger Anleitung erweist sich das als halb so schwer. Wer mag, bucht zunächst nur eine Schnupperstunde. Alternativ können Sie auch im Verein den Segelschein – oder, wie es korrekt heißt: den Sportbootführerschein Binnen/Segeln – erwerben. Gerade wenn Sie „nur mal so“ ein Boot leihen wollen, gilt aber: Unterschätzen Sie die Alster nicht! Die launischen Windverhältnisse haben es in sich. 

Auf der Elbe können Sie Richtung Nordsee und – via Nord-Ostsee-Kanal – Ostsee segeln. Als stark frequentierte Schifffahrtsstraße, die dazu noch Ebbe und Flut unterworfen ist, erfordert die Elbe jedoch besonderes seemännisches Geschick. Deshalb noch einmal zurück auf die Alster: Dort begann einst die Historie sportlichen Segelns in Hamburg, zunächst auch als „Lustsegeln“ bezeichnet. Zur ersten Regatta trat man 1850 an. Vorbild waren wie auch beim „Gentleman-Rudern“ die Briten; die Sprösslinge vornehmer Familien, meist aus Kaufmannskreisen, segelten mit dem Fortschritt comme il faut (wie es sich gehört). 

Barfuß oder Segelschuh?

Die Welt der Segler ist Ihnen (noch) fremd? Wir verraten Ihnen ein paar ganz besondere Sitten und Gebräuche, die sich unter den Anhängern dieses Sports etabliert haben: 

1. Der Skipper ist König

Auf See herrscht uneingeschränkt der Skipper, also der verantwortliche Boots- oder Schiffsführer (von Kapitän spricht man nur in der Berufsschifffahrt). Er entscheidet über den Kurs und darf über seine Mitreisenden verfügen. Sind Sie Gast an Bord, sollten Sie bereit sein, sich auf Zuruf nützlich zu machen.

2. Allzeit hilfsbereit

Wer in einen Yachthafen einläuft, darf darauf zählen, dass Einheimische ihm einen freien Liegeplatz zeigen und beim Anlegen helfen. Möchte man aus Platzmangel an einer anderen Yacht längsseits gehen, bittet man um Erlaubnis – die in der Regel erteilt wird – und bringt genügend Fender (Puffer) aus.

3. Der richtige Gruß

Lassen Sie sich einfach vom hoheitsvollen Winken der Queen inspirieren, Segler grüßen sich ähnlich: ruhig, mit einer Hand, und zwar genau dann, wenn beide Schiffe den kürzesten Abstand zueinander haben. Was dann nicht nur „Hallo“ bedeutet, sondern auch „Alles in Ordnung bei uns“. Bitte nicht beidhändig winken, das wäre ein Hilferuf.

4. Nur auf hellen Sohlen

An Bord werden nur rutschfeste Bootsschuhe mit heller Sohle getragen – oder gar keine. Schließlich sind die Planken empfindlich. Deshalb finden Sie in den Yachthäfen dieser Welt vor jedem Boot Kisten für die Straßenschuhe. Bei Segelmanövern sollten Sie jedoch keinesfalls barfuß sein!

5. Maritimer Chic

Natürlich müssen Sie Ihr Haupt nicht mit einem Elbsegler oder einer Elblotsen-Mütze schmücken, wie der ehemalige Bundeskanzler Helmut Schmidt, der diesen Kopfschmuck populär gemacht hat. Typische Seglermode mit blau-weißen Streifen, sportlich und edel zugleich, wird aber doch – auch ohne Segelschein – gern getragen. Macht sich auch gut beim Sehen und Gesehen werden in einem Alstercafé.

6. Und ein paar Vokabeln

Was Sie brauchen, um unter Seebären klarzukommen, schnappen Sie am besten in der Praxis auf. Ein paar Kostproben: „Aufklaren“ hat nichts mit dem Wetter zu tun, sondern meint, dass an Bord aufgeräumt werden muss. „Ahoi“ ist entgegen üblicher Annahmen kein Gruß, sondern ein Anruf an ein Schiff – und „Marina“ nicht etwa des Seglers Liebste, sondern ein Hafen für Freizeitschiffer.


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