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Naturschutzgebiete NSG Wittenbergen

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NSG Wittenbergen

Wittenbergener Leuchtturm Wittenbergener Leuchtturm

Das Naturschutzgebiet Wittenbergen liegt südlich von Rissen direkt am rechten Elbufer gegenüber der Elbinsel Nesssand. Auf dem höher gelegenen Teil der Geest liegt eine Heidelandschaft mit Eichenkrattwäldern und Binnendünen. Die schroffen Abbruchkanten des unteren Elbhangs bieten eine faszinierende Kulisse für einen Spaziergang am Elbstrand. Der Wittenbergener Strand mit dem Falkensteiner Ufer ist wegen seiner Sandqualität der letzte Naturstrand Hamburgs. Hinter seinem Strandwall findet man die periodisch überfluteten Elbwiesen. Sie sind einer der letzten Standorte der Schachblume in Hamburg.

Pflanzenwelt

Sumpfdotterblume Sumpfdotterblume

Die tidebeeinflussten Elbuferzonen gehören heute zu den nährstoffreichsten Gebieten Norddeutschlands. Hier wachsen Wasserschwaden, Rote Pestwurz, Erzengelwurz, Beinwell und Sumpfdotterblumen.

Sogar die gefährdete Schachbrettblume hat sich in den Wittenbergener Feuchtwiesen etabliert. Sie gehört allerdings nicht zu der ursprünglichen Vegetation, sondern hat sich vermutlich erst seit der Wiesennutzung angesiedelt. Im höher gelegenen Teil des Naturschutzgebietes findet man neben der Besenheide, dem Borstgras, dem Silbergras und der Drahtschmiele auch jungen Eichenkrattwald, der die ehemalige landwirtschaftliche Nutzung des Gebietes belegt. Immer wieder säumen auch bizarr gewachsene Kiefern den Weg. Die Sandsegge, die sich in schnurgeraden Linien ausbreitet und deshalb manchmal auch die "Nähmaschine Gottes" genannt wird, wächst auf den offenen Sandflächen.

Die Schachblume

Schachblume Schachblume

Die 15 bis 30 cm hohe Pflanze ist ein Liliengewächs mit einer kugeligen Zwiebel, schmalen graugrünen Blättern und bauchig glockenförmigen Blüten, die nach unten hängen und schachbrettartig purpurrot und weiß gefleckt sind. Auch grün-weißliche Mutationen sind bekannt. Ihr Lebensraum ist die grundwasserfeuchte Wiese im Überschwemmungsbereich der Flussauen und auf Niedermooren, die nur einjährig gemäht wird. Die Schachblume blüht im April/Mai und wird von Bienen und Hummeln bestäubt. Ihre Samenausbildung ist witterungsbedingt von Jahr zu Jahr unterschiedlich.

Da durch Eindeichung oder Flussregulierungen Überschwemmungswiesen an den Flüssen selten geworden sind, haben Samen und Brutknospen kaum noch die Chance, sich über die Hochwasserverbreitung neue Lebensstätten zu erschließen. Deshalb ist die Schachblume nur noch in eingeschränkten Beständen im Unterelberaum von Hamburg und Niedersachsen und vereinzelt an der Weser und im Einzugsgebiet des Mains zu finden.

Wittenbergener Heidelandschaft Wittenbergener Heidelandschaft

Eine weitere Ursache für den rapiden Rückgang solcher mächtigen Bestände, wie sie sich vor 50 Jahren zum Beispiel noch auf den Wiesen des Heuckenlocks ausgebreitet hatten, war die intensive Landwirtschaft. Die Art verträgt keine Düngung, und da sich die Samen erst im Juni bilden, darf die Wiesenmahd nicht vor Anfang Juli erfolgen. Allerdings muß sie dann auch stattfinden, denn die Schachblume kann sich auf ungemähten Flächen nicht halten, weil sie von dicht aufwachsenden Gräsern erstickt wird. Sie ist also auf eine traditionelle Mähweidewirtschaft angewiesen. In Hamburg gibt es besonders im Heuckenlock und in der Reit Flächen, wo dies nach besonderen Pflegeplänen in Zusammenarbeit zwischen Landwirten und Naturschutz praktiziert wird.

Tierwelt

Flussregenpfeifer im Übergangskleid Flussregenpfeifer im Übergangskleid

Auf den Wittenbergener Feuchtwiesen sind Amphibien wie der Grünfrosch und die Erdkröte heimisch. Der steile, sonnenbeschienene Elbhang bietet besonders der Zauneidechse einen idealen Lebensraum. Hier findet sie geschützte Plätze in Büschen und Sträuchern und genügend Sonne auf den vegetationsfreien Sandbereichen und Baumstümpfen. Man kann sie an sonnigen Tagen auch auf den Steinen am Fuße des Elbhangs beim Sonnenbaden beobachten.

Information

Elbestrand im NSG Wittenbergener Heide / Elbwiesen Elbestrand im NSG Wittenbergener Heide / Elbwiesen

Das Gebiet ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln, z. B. mit der Buslinie 189 oder von der Endstation Falkenstein mit der Linie 286, zu erreichen. Als Besonderheit bietet sich im Sommerhalbjahr eine Fahrt mit dem Ausflugsdampfer der HADAG an, die von den Hamburger Landungsbrücken bis zum Anleger Wittenberge und weiter fahren. Vom Wasser aus kann man am besten den in Hamburg einmaligen Steilhang sehen. Wenn man an warmen Tagen ganz leise den Elbwanderweg unterhalb des Steilhanges geht, kann man die zur Paarungszeit grünen Zauneidechsen sich auf den schwarzen Begrenzungssteinen sonnen sehen.

Mit dem PKW ist das Gebiet über den Wittenbergener Weg und das Rissener Ufer zu erreichen. Am Ende befindet sich ein Parkplatz, von dem man elbaufwärts zum Strand und den Dünen kommt. Elbabwärts kommt man über den aufsteigenden Wanderweg zum schönsten Aussichtspunkt des Gebiets. Man kann von dort elbaufwärts bis zum Hafen schauen, gegenüber zur Elbinsel Nesssand, mit dem dahinterliegenden Alten Land und schließlich elbabwärts bis zur Lühe.

Die Naturschutzgebiets-Verordnung finden Sie hier.

Übersichtskarte Natur- und Landschaftsschutzgebiete

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