Hyggelig
Wissen Sie, wofür "hyggelig" steht? Das dänische Wort bedeutet gemütlich. Vor allem aber steht der Begriff für einen aktuellen Wohntrend. Dazu passt das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage zum Wohnen, die das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von Ikea Deutschland durchgeführt hat: Für fast alle Befragten (99 Prozent) der Studie sind aktuell die Aspekte Komfort und Gemütlichkeit im Wohnzimmer wichtig – mehr noch als Technik (74 Prozent), Stauraum (68 Prozent) oder Design (66 Prozent). Ganz im Sinne des Komforts hat die Couch einen hohen Stellenwert im Wohnzimmer: 69 Prozent würden sie einer Internetverbindung (19 Prozent) vorziehen. Bei der Gestaltung des Zuhauses haben also Dinge, die ein heimeliges Gefühl vermitteln, Vorrang. Dazu gehören auch Kerzen, Lammfelle und grazile Beistelltische. Übrigens: Hygge geht unter anderem auf den Trend des Cocooning in den späten achtziger Jahren zurück, den Rückzug ins Private.
Natürliche Materialien
Das Bedürfnis nach Gemütlichkeit, nach "Hygge", zeigt sich auch bei der Wahl des Materials: Korb, Kork oder Keramik stehen derzeit ganz hoch im Kurs. Zudem vermittelt Holz behagliche Wohnlichkeit. Längst bestehen nicht mehr nur Stühle, Tische oder Schneidebrettchen und Löffel aus Holz – das Material formt Lautsprecher, Schalen und Kerzenhalter. Die Struktur ist dabei unterschiedlich: Zum einen grob und rustikal, zum anderen glatt geschliffen, die Form reduziert im zeitlosem skandinavischen Design. Bei diesem Trend offenbart sich auch die gesellschaftliche Lust auf mehr Natürlichkeit. Gerade Städter sehnen sich nach mehr Natur, stellen Trendexperten aktuell fest.
Florale Dessins
Bei den Dessins halten zunehmend geometrische Muster, feine Linien oder Ethno-Pattern Einzug ins Heim. Die Motive entstammen wiederum der Natur: Vögel, Schmetterlinge und Käfer, dazu Fische, Seeigel und Krabben. Zudem zählen exotische Motive wie Ananas, Papagei und vor allem der Kaktus zu den must-haves etwa auf Deko-Objekten oder Tapeten.
Frische Farbe
Die politische Weltlage ist derzeit grau genug, die Farbe braucht man also nicht auch noch zu Hause. Kein Wunder also, dass der frische Grünton Greenery die Farbe des Jahres 2017 ist, zumindest wenn es nach den Trendexperten des amerikanischen Unternehmens Pantone geht, das 1963 das gleichnamige Farbsystem für die Druckindustrie, Mode- und Interiorbranche entwickelt hat. "Greenery ist ein Symbol für die aufkeimende Sehnsucht nach neuer Hoffnung in einem komplexen sozialen und politischen Umfeld", erklärt Leatrice Eiseman, Executive Director des Pantone Color Institute. Die Farbe symbolisiere das wachsende Verlangen nach einer "erneuerten Verbindung und Einheit mit der Natur und unseren Mitmenschen." Greenery oder Pantone 15-0343 ist eine Mischung aus Gelb und Grün – also ein anregender Farbton, der an das Grün von Avocado oder Matcha-Latte erinnert. Die Experten von Pantone verdeutlichen anhand mehrerer Farbpaletten, wie sich das fruchtige Greenery besonders gut kombinieren lässt: Mit neutralen, hellen oder dunklen Farben, mit Pastell- und Metalltönen und sogar mit den Farben Rose Quartz und Serenity – die Farben des Jahres 2016.
Geometrische Formen
Skulpturale und geometrische Formen lassen sich sowohl bei kleinen als auch großen Einrichtungsgegenständen als Trend erkennen, wie 2017 die Messe Ambiente in Frankfurt am Main zeigte: So wirken Sessel in Lianenform, geschwungene Sofas oder Stühle mit übergroßen Lehnen sehr stark in einem Raum. Dazu gesellen sich Vasen, die wie aus Papier gefaltet wirken. Zudem erinnern Leuchten – oft als Drahtskulptur – an die Form von Brillanten. Unterstützt wird dieser Trend von geometrischen Mustern, zum Beispiel auf Kissen, Teppichen oder Wolldecken. Die vorherrschenden Farben sind dabei Schwarz und Weiß; aber auch Kupfer, Gold, Silber sowie Nachtblau sind angesagt.
Pflanzen in jeder Größe
Seit wenigen Jahren feiern skandinavische Mini-Gewächshäuser und Zimmerbeete ein Comeback. Zunächst sah man vor allem Kakteen in Einmachgläsern in deutschen Wohnzimmern, dann hielten auch größere Pflanzen wie Feigenbäume Einzug in die Räume. Ein Gefühl der Schwerelosigkeit vermitteln Farn und Schilf, die in tropfen- oder kugelförmigen Glasgefäßen von der Wand hängen.
Achtung Glas
Glas liegt erkennbar im Trend. Wichtig: Das Material sollte hochwertig und mit handwerklichem Anspruch hergestellt sein. Entsprechend feiert die traditionsreiche Glasbläserkunst ein Comeback: Vasen und Schalen mit Rissen und Einschließungen, aufwändig geschliffen, mit der Hand bemalt. Sie erfüllen den Wunsch nach Wertigkeit. Dazu gesellen sich Kupfer, Messing und Gold – es beginnt in unserem Zuhause zu glänzen.