Hamburger Frauenbiografien

Frauenbios

Margarete Adam

(13.07.1885 - starb in den letzten Januartagen 1946 in Berlin)
Hochschullehrerin, leistete, ohne einer Widerstandsgruppe anzugehören, Widerstand
Garten der Frauen, Ohlsdorfer Friedhof, Fuhlsbüttler Straße 756 (Erinnerungsstein)
Universität Hamburg (Wirkungsstätte)
Schanzenstraße 75, Hamburger Volkshochschule (Wirkungsstätte)
Margarete Adam studierte an der Hamburger Universität Philosophie und promovierte 1925 bei Ernst Cassirer. Sie wurde Dozentin an der Hamburger Universität und an der Volkshochschule in Hamburg. Margarete Adam entstammte einer deutsch-nationalen Familie und war überzeugte Katholikin. „Im Dezember 1930 verfasste Adam ein Essay in der Broschüre des Centralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens. Darin untersuchte sie die Geschichte der ‚Judenfrage‘, bezeichnete sich selbst als ‚Philosemantin‘ und verurteilte den Antisemitismus des Nationalsozialismus. Sie erkannte zwar die Gefahr, hielt eine staatliche Entrechtung der Juden jedoch für undenkbar. In einem Nachwort bekannte sie sich dazu, bei den Reichstagswahlen am 14. September 1930 die NSDAP gewählt zu haben. Sie habe die Partei nicht wegen, sondern trotz ihres Antisemitismus gewählt, weil sie die einzige sei, die sich die Revision des Versailler Vertrages und den Kampf gegen Korruption und Bolschewismus zum Ziel gesetzt habe. Es existieren allerdings durchaus antisemitische Äußerungen Adams. So stellte sie fest: ‚Der Jude wird vom Arier als ein dem Wesen nach anderer Mensch empfunden.‘ Ferner schrieb sie über die ‚jüdische Presse‘ und ‚deren Frechheiten und Schnoddrigkeiten über große Persönlichkeiten der deutschen Vergangenheit‘. Die Praxis der Weimarer Republik, auch höhere Beamtenstellen Bürgern jüdischen Glaubens zugänglich zu machen, titulierte sie als ‚geschichtsnaturwidriges Experiment‘. 1933 wurde ihr der Lehrauftrag an der Universität Hamburg entzogen und sie entschloss sich zum Widerstand.“ [1]
In den ersten Jahren der Herrschaft des Nationalsozialismus wandte sie sich in Briefen und Flugblättern an Reichswehroffiziere und bekannte Personen des öffentlichen Lebens in der Hoffnung, dass diese Menschen bereit und imstande seien, Hitler zu stürzen. 1937 wurde Dr. Margarete Adam verhaftet und zu neun Jahren Zuchthaus verurteilt. Sie kam in die Frauengefängnisse Lübeck-Lauerhof und Cottbus und dort in Einzelhaft. 1944 wurde sie wegen Haftunfähigkeit in das Krankenhaus Rosstal bei Dresden und später in die Berliner Charité gebracht, wo sie in den letzten Tagen des Januar 1946 starb.
Text: Rita Bake
Quellen:
1 Wikipedia: Margarete Adam de.wikipedia.org/wiki/Margarete_Adam abgerufen 2.2.2019. Diese Informationen über Margarete Adam sind auch nachzulesen bei: Birthe Kundrus: Zur Geschlechtergeschichte des Nationalsozialismus, in: Jana Leichsenring (Hrsg): Frauen und Widerstand. Münster 2003, S. 14.
 

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