Hamburger Frauenbiografien

Frauenbios

France Bloch-Sérazin

( Francoise (France) Bloch-Sérazin )
(21.2.1913 Paris – 12.2.1943 Hamburg)
französische Widerstandskämpferin
Planten un Blomen (Wallanlagen) (Gedenktafel)
Holstenglacis 3 Untersuchungsgefängnis (dort hingerichtet)
Fuhlsbüttler Straße 756, Erinnerungsstein im Garten der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof
Gedenktafel an der Mauer des Untersuchungsgefängnisses Holstenglacis; Quelle: kulturkarte.de/schirmer
Vom Strafjustizgebäude führt ein Weg in die Wallanlagen/Planten un Blomen. Geht die Spaziergängerin links ein Stück entlang der Mauer, die das Untersuchungsgefängnis abgrenzt, erblickt sie an der roten Backsteinmauer eine Gedenktafel für die während der NS-Zeit im Untersuchungsgefängnis inhaftierten politisch Verfolgten: „Während der nationalsozialistischen Herrschaft 1933–1945 wurden im Hof des UG Holstenglacis 3 fast 500 Menschen enthauptet. Frauen und Männer, die sich am europäischen Widerstand gegen die deutsche Okkupation und Kriegsführung beteiligt hatten, fanden hier den Tod durch das Fallbeil.“
Eine weitere Gedenktafel erinnert an die französischen Widerstandskämpferinnen France Bloch-Sérazin und Suzanne Masson (10.7.1901–1.11.1943), zwei von vielen Opfern, die als Mitglieder der Résistance im Hamburger Untersuchungsgefängnis mit dem Fallbeil enthauptet wurden.
Erinnerungsstein für France Bloch-Sérazin, Foto: Kristina Thoms
Francoise (France) Bloch-Sérazin stammte aus einer jüdischen intellektuellen Familie. Nach dem Studium der Chemie und Mathematik arbeitete sie ab 1934 als Chemikerin am chemischen Institut in Paris. In den 30er-Jahren nahm sie teil am politischen Kampf gegen die Nichtinterventionspolitik der französischen Regierung in Spanien. 1939 heirateten France und der Kommunist und Gewerkschafter Frédo Sérazin. 1940, zwei Wochen nach der Geburt ihres Sohnes, wurde Frédo Sérazin verhaftet. France Bloch-Sérazin ging in den Widerstand, engagierte sich bei den Freischärlern und Partisanen (F.T.P.F.) und bastelte Bomben und Sprengkörper. Im Mai 1942 wurde sie von der französischen Polizei verhaftet, im September 1942 mit dreizehn ihrer Kampfgefährten zum Tode verurteilt und in das Gefängnis Fresnes verlegt. Ende November/Anfang Dezember wurde sie nach Deutschland deportiert und in das Frauengefängnis Lübeck-Lauerhof gebracht. Am 10.2.1943 kam sie in das Untersuchungsgefängnis Hamburg und wurde dort zwei Tage später enthauptet.
Text: Dr. Rita Bake
Literatur/Quelle:
Hans Zorn (Hrsg.): France Bloch-Sérazin. Lebensstationen einer französischen Widerstandskämpferin. Hamburg 1986.
 

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