Hamburger Frauenbiografien

Frauenbios

Erna Behling

( Erna Behling, geb. Behncke, gesch. Bugumil, verh. Behling )
(5.10.1884 – 21.4.1945 KZ Neuengamme)
Widerstandskämpferin der Gruppe „Bästlein-Jacob-Abshagen“.
Löwenstraße 5 (Wohnadresse) (Stolperstein)
Namensgeberin für: Erna-Behling-Kehre in Bergedorf seit 1987
Erna Behling, Quelle: Einladung der Gesamtschule Bergedorf zu einer öffentlichen Schulveranstaltung für „Frauen im Widerstand und während des Krieges“ von 1989.
Erna Behling, geb. Behncke entstammte einer Arbeiterfamilie und wuchs mit ihren drei Geschwistern am Borstelmannsweg 137 auf. Nach dem Tod des Vaters kam die fünfjährige Erna mit ihrer elf Jahre alten Schwester Bertha ins Waisenhaus, denn die schwerkranke Mutter konnte ihre vier Kinder nicht allein ernähren.
Im Alter von neun Jahren kam Erna in eine Pflegefamilie, bei der sie sechs Jahre blieb und dann zurück ins Waisenhaus kam Dann folgten viele neue Stationen. Erna Behncke scheint als Dienstmädchen/Plätterin in verschiedenen Stellungen gewesen zu sein.
Im Alter von 20 Jahren heiratete Erna den vier Jahre älteren Arbeiter Johann Carl Bogumil, den sie im Waisenhaus kennengelernt hatte. Das Paar bekam ein Kind, welches aber nur wenige Wochen alt wurde. Nach dem Tod des Kindes trennte sich das Paar. Es ließ sich 1910 scheiden.
Erna Behling arbeitete als Krankenpflegerin. Sie soll 1923 am Hamburger Aufstand der KPD teilgenommen und sich einen Namen als „Rote Krankenschwester“ gemacht haben. Leider ist die Aktenlage für den Lebenszeitraum Erna Behlings zwischen 1910 und 1940 sehr lückenhaft, so dass hier die dokumentarischen Belege fehlen. 1940 heiratete sie den Witwer, Kommunisten und Schneider August Friedrich Behling, der aus seiner ersten Ehe neun Kinder hatte. In seiner Wohnung in der Löwenstraße 5 A trafen sich u. a. die Widerständler Franz Reetz und das Ehepaar Zinke ( Margit-Zinke-Straße), die später im KZ Neuengamme ermordet wurden. Sie hörten die „Feindsender“ und besprachen ihre Widerstandsformen. Ende 1944 wurden Friedrich und Erna Behling denunziert. Erna Behling. kam ins KZ Hamburg-Fuhlsbüttel. Sie gehörte zu den 13 Frauen, die ohne Urteil auf Anweisung der Gestapo in den Nächten vom 21. bis 23. April 1945 im KZ Neuengamme erdrosselt wurden. (Siehe Margarete-Mrosek-Bogen.)
Text: Rita Bake
Quellen:
Johannes Grossmann: Erna Behling in der Stolpersteindatenbank www.stolpersteine-hamburg.de
 

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