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Klara Gordon

(20.11.1866 – 20.12.1937 Hamburg)
Oberin des Israelitischen Krankenhauses.
Orchideenstieg 14, Israelitisches Krankenhaus (Wirkungsstätte)
Namensgeberin für: Gordonkehre in Hamburg Bergedorf seit 1985
Bestattet auf dem Jüdischen Friedhof Ohlsdorf, Ilandkoppel. Grablage: M2-203
1893 gehörte Klara Gordon „zu den ersten in Frankfurt am Main ausgebildeten jüdischen Krankenschwestern. Den Frankfurter jüdischen Schwesternverein hat sie mitbegründet.“ [1] Am 1. März 1898 kam Klara Gordon an das Israelitische Krankenhaus in Hamburg. 1908 wurde sie dort Oberin und leitete die krankenhauseigene Krankenpflegeschule und das Schwesternheim, das seit 1902 als unabhängige Stiftung geführt wurde. Klara Gordons Ziel war es, „eine Pflegerinnenschule in Anlehnung an das Krankenhaus zu errichten, um jüdische Mädchen und Frauen zu tüchtigen Krankenpflegerinnen heranzubilden, die in der Schule übernommenen Krankenpflegerinnen (Schwestern) sowohl in Kranken- und Siechenanstalten zu beschäftigen als auch der Pflege von Kranken aller Konfessionen in Familien (gegen ein der Stiftung zu entrichtendes Honorar) und in die Armenpflege unentgeltlich zu entsenden, den Schwestern in Krankheitsfällen bei Erwerbsunfähigkeit und im Alter eine auskömmliche Versorgung zu sichern.“ [2] Für alte Schwestern war durch einen Pensionsfonds gesorgt.
Während des Ersten Weltkrieges wurde das Israelitische Krankenhaus zum Reservelazarett. Klara Gordon tat „in der Verwundetenpflege Dienst für Deutschland; sie wurde mit der ‚Rot-Kreuz-Medaille‘ ausgezeichnet.“ [1]
Grab Klara Gordon, Quelle: kulturkarte.de/schirmer
Nach 1933 war das Krankenhauspersonal starken Repressalien ausgesetzt. Klara Gordon verhielt sich in all diesen Zeiten vorbildlich und aufopfernd gegenüber ihren Kranken. Bei ihrer Verabschiedung sagte der Kuratoriumsvorsitzende Dr. Fritz Warburg: „Sie war eine aufrechte Jüdin, allgemein anerkannt als vorzügliche Vertreterin ihres Berufes, die voll tiefem Mitgefühl für alle körperlichen und seelischen Schmerzen ihrer Glaubensgenossen für sie sorgte und doch auch gern Liebestätigkeit den Nichtjuden zuwandte, damit jeder den Segen unseres Krankenhauses empfinde. (...). Stolz und bescheiden, aufrecht und anspruchslos, überlegt und zurückhaltend, streng gegen sich selbst und andere, aber voll Nachsicht und Verständnis für die Schwächen und Fehler ihrer Mitmenschen, trat uns Clara Gordon entgegen. Indem sie mit ihrer Würde und unermüdlichen Willenskraft das innere Leben im Krankenhaus leitete, straffte sie auch den Willen der Kranken und war allen eine Quelle des Trostes und des Lebensmutes. (...) Wir wollen uns ihre wundervolle Hingabe an unser Krankenhaus, dessen wahre Mutter sie war, die Charakterstärke und Energie, in der sie eine schöne Tradition aufrecht erhielt, zum Muster nehmen.“ [2]
 

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