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Helga Elstner

( Helga Anneliese Christiane Elstner, geb. Kurz )
(19.3.1924 Gelnhausen (Hessen) – 31.10.2012 Hamburg)
Politikerin, Bürgerschaftspräsidentin, erste Frau, die in Hamburg Zweite Bürgermeisterin wurde
Hamburger Rathaus, Rathausmarkt (Wirkungsstätte)
Bestattet auf dem Ohlsdorfer Friedhof, Fuhlsbüttler Straße 756
Helga Elstner, Foto: Parlamentarischer Informationsdienst der Hamburgischen Bürgerschaft
Geboren wurde sie als Tochter eines Kaufmannes. Als Helga Elstner Jugendliche war, wurde ihr Vater als Soldat im zweiten Weltkrieg getötet.
Helga Elstner war nach dem Abitur, welches sie 1944 bestand, von 1945 bis 1948 bei der Industrie- und Handelskammer Hanau-Gelnhausen beschäftigt. Zwischen 1947 und 1950 studierte sie Wirtschaftswissenschaften an der Universität Frankfurt a. M: und beendete ihr Studium als Diplom-Volkswirtin. Ab 1951 war sie als Sachbearbeiterin in einem Wirtschaftsprüferbüro tätig. Von 1954 bis 1957 hatte sie die Geschäftsführung des Deutschen Hausfrauenbundes inne und arbeitete danach zehn Jahre lang als geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände.
1955 trat sie der SPD bei. Von 1968 bis 1976 arbeitete Helga Elstner für Käte Strobel im Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheit und leitete dort in den letzten Jahren in der Funktion einer Ministerialdirektorin die Abteilung „Lebensmittelwesen und Veterinärmedizin“.
1976 wurde Helga Elstner in den Hamburger Senat gewählt als Präses der Gesundheitsbehörde. 1978 übernahm sie als erste Frau das Amt des Zweiten Bürgermeisters (Amtszeit: 28.6.1978-13.6.1984). In dieser Zeit ruhte ihr Bürgerschaftsmandat. Erst nachdem sie 1984 aus der Regierung ausgeschieden war, konnte sie ihre Tätigkeit als Abgeordnete bis 1991 ausüben und wurde in dieser Zeit (1987) Bürgerschaftspräsidentin, nachdem sie ein Jahr zuvor als erste Frau in der Parlamentsgeschichte Vizepräsidentin geworden war. 1991 verabschiedete sich Helga Elstner aus Altersgründen aus der Bürgerschaftsarbeit.
Helga Elstner war zwei Mal verheiratet und hatte aus erster Ehe einen Sohn.
Durch gute Organisation ihres Privatlebens und Mithilfe ihrer Familie konnte die mit einem Unternehmensberater verheiratete Mutter eines in ihrer Bürgerschaftszeit bereits erwachsenen Sohnes politische Arbeit und Privatleben vereinbaren. Dies wurde in der Männerwelt anerkennend gewürdigt. Auf einer Veranstaltung im Jahre 1989 verlieh der damalige Präses der Hamburger Bürgervereine, Günter Glatz, Helga Elstner eine Silbermünze zum Dank für ihr politisches Engagement. Er überreichte ihr die Münze mit den Worten, sie sei trotz ihrer Aufgabe als Ehefrau und Mutter über das normale Maß hinaus politisch aktiv gewesen.
In der Presse wurde Helga Elstner als kluge Ratgeberin, die Realismus zeige, wo ihre männlichen Kollegen es an dieser Tugend fehlen ließen, bezeichnet. „Auf der landespolitischen Bühne trat sie stets als Dame auf – mit innerlicher Haltung, Warmherzigkeit und Harmoniebedürfnis ausströmend, und mit äußerlicher Eleganz von hanseatischem Zuschnitt.“ („Die Welt“ vom 11.9.1987)
Nach der Niederlegung ihres Bürgerschaftsmandates legte sie „die Politik“ nicht ad acta, sondern wurde Mitglied des Wirtschafts- und Sozialausschusses der Europäischen Gemeinschaft, Brüssel, mit den Arbeitsschwerpunkten Wirtschafts- und Verbraucherfragen, Außenbeziehungen. Außerdem war Helga Elstner Mitglied im Kuratorium der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bonn.
Text: Rita Bake
 

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