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Mareike Carrière

(26.7.1954 Hannover – 16.3.2014 Hamburg)
Schauspielerin
Hochallee 10 (Adresse der Zahnarzt-Praxis ihres Mannes Gerd J. Klement)
Die jüngere Schwester des Schauspielers Mathieu Carrière wurde in Hannover als Tochter des Psychiaters Dr. Bern Carrière geboren und wuchs in Lübeck auf. Im Alter von 16 Jahren begann sie ihre Ausbildung an der Lübecker Schauspielschule. Nach dem Abschluss holte sie ihr Abitur nach und studierte an der Sorbonne in Paris Englisch und Französisch zur Diplomübersetzerin.
Seit den Siebzigern stand sie im Theater auf der Bühne. 1977 drehte sie ihren ersten internationalen Spielfilm "Taugenichts" (Regie: Bernhard Sinkel) nach der Novelle "Aus dem Leben eines Taugenichts" von Joseph von Eichendorff. Gleich im Anschluss daran drehte sie "Un second Soufflé" unter der Regie von Gérard Blain. 1978 wählte Eberhard Schubert sie unter 1000 Kandidatinnen als Hauptdarstellerin für sein Nazi-Drama "Flamme empor" aus. Für diese Rolle erhielt sie den Kritikerpreis.
In Deutschland populär wurde sie mit ihrem Umzug nach Berlin zu Beginn der 1980er Jahre durch ihre Fernsehrollen: Als Ärztin Dr. Katrin Brockmann bot sie Günter Pfitzmann Paroli in der Serie "Praxis Bülowbogen" (1986-1995); als Lehrerin in der Reihe "Schule am See" (1996-1999) stellte die Schauspielerin eine unorthodoxe und beliebte Lehrerin dar.
Vor allem aber ihre Rolle als Streifenpolizistin Ellen Wegener in der ARD-Vorabendserie "Großstadtrevier" machte sie an der Seite von Arthur Braus populär. Als 1984 die ersten vier Folgen mit Carrière gedreht wurden, titelte das "Hamburger Abendblatt" noch verblüfft: "Eine Polizistin steht ihren Mann". Tatsächlich war sie eine der ersten Polizistinnen überhaupt im deutschen Fernsehen - und nahm dafür laut "Hamburger Abendblatt" erst einmal Karate- und Schießunterricht. Die Rolle im "Großstadtrevier" verkörperte sie bis 1993, mehrfach wurde Carrière dafür ausgezeichnet, unter anderem mit der Goldenen Kamera.
Im deutschen Fernsehen blieb sie mit Spielfilmen nach wie vor präsent. 2001 spielte sie zusammen mit der jungen Miriam Stein die Hauptrolle im ARD-Film „Das Mädchen aus der Fremde“. Dieser Film wurde mehrfach auf internationalen Filmfestivals ausgezeichnet und ist bis heute der am häufigsten wiederholte Spielfilm der ARD. 2008 war sie in der ARD-Produktion „Meine Tochter und der Millionär“ zu sehen.Es folgten einige Produktionen für ARD und ZDF sowie 2010 eine Arbeit mit David Cronenberg in seiner Verfilmung von Christopher Hamptons Theaterstück "A Dangerous Method – Eine dunkle Begierde", die Geschichte der Sabina Spielrein und ihrer Beziehung zu C.G.Jung. Noch im vergangenen Jahr stand sie für den Fernsehfilm "Frühlingsgefühle" vor der Kamera
Daneben arbeitete sie als systematischer Coach und Atempädagogin (Ausbildung am Ilse-Middendorf-Institut, Berlin), trainierte Führungskräfte und beriet Menschen in Veränderungsprozessen.
Von 1981 bis 1994 war sie mit dem Filmproduzenten Joachim von Vietinghoff verheiratet. In Hamburg lernte sie den Zahnarzt Gerd Klement kennen und heiratete ihn vier Jahre später. In der Hansestadt förderte Mareike Carrière das Hospiz Hamburg Leuchtfeuer und engagierte sich als Repräsentantin von UNICEF.
In der Nacht zum 17. März 2014 starb sie im Alter von 59 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung. Ihre Familie war bei ihr.
Text: Dr. Cornelia Göksu
 

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