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Lotte Betke

( Lotte Betke (verheiratete Betke-Ponnier) )
(5.11.1905 Hamburg - 25.7.2008 Siegburg/Rheinland)
Theater-Schauspielerin und Schriftstellerin. Sie schrieb Theaterstücke, Gedichte, Hörspiele, Märchen und Erzählungen für Kinder und Jugendliche
Stadtteil Eimsbüttel (dort lebte sie als Kind);
Thalia Theater (Wirkungsstätte)
„Ich hab’s von meiner Großmutter. Sie war eine Kätnerstochter aus Schleswig-Holstein, die es nach Hamburg verschlagen hatte. Als ich klein war, saß ich auf einem Hocker ihr zu Füßen und sie erzählte mir Geschichten. Als ich groß war, wurde ich Schauspielerin und spielte auf der Bühne die Geschichten der Dichter. Als mein erstes Kind geboren werden sollte, fing ich an Geschichten zu schreiben.“ (blk-buch.de/Lotte Betke Kurzbiografie).
Im Hamburger Stadtteil Eimsbüttel wuchs die kleine Lotte auf; mit acht Jahren schrieb sie ihr erstes Gedicht. Nach der Volksschule besuchte sie auf Wunsch ihrer Mutter das Hansa-Lyzeum, wo sie als erstes Werk den „Schweinehirten“ von Hans Christian Andersen in ein Theaterstück umschrieb. Im Anschluss an die Schauspielschule in Hamburg spielte sie gleich am Thalia Theater.
Es folgten Theaterrollen – vor allem als „jugendliche Sentimentale“ – unter anderem in Bielefeld, Mannheim und Nürnberg. 1931 wurde sie Staatsschauspielerin im Ensemble des Preußischen Staatstheaters Berlin unter Gustaf Gründgens und Jürgen Fehling. In Berlin schrieb begann sie auch wieder mit dem Schreiben, vor allem plattdeutscher Gedichte. Ihre Arbeiten wurden im Rundfunk verbreitet und unter dem Titel „Heimweh“ gedruckt. Ihr Stück „Großvadder will danzen“ lief erfolgreich im Berliner Rose-Theater.
Bei Betkes Bruder wurde die Krankheit Schizophronie diagnostiziert. Er lebte in einer psychiatrischen „Anstalt“. Während der Zeit des Nationalsozialismus war er vom Abtransport in eine „Tötungsanstalt“ bedroht. Um ihn zu schützen, holte Lotte Betke ihn häufig zu sich nach Hause.. Auch sie selbst hatte Schwierigkeiten mit dem NS-Regime, besonders, nachdem sie einen exilierten jüdischen Freund in Belgien besucht hatte.
Betke heiratete den Musiker Ulrich Ponnier. 1944 floh sie mit ihren beiden Kindern Mathias (* 1941) und Katharina (* 1944) aus Berlin nach Schwaben, wo sie das Theaterspielen größtenteils aufgab und sich mehr der Schriftstellerei widmete. Ab 1962 arbeitete Betke als Lektorin für den Kinder- und Jugendfunk des Südfunks Stuttgart.
Bekannt wurde „die stets freundliche und muntere Frau“ vor allem durch ihre zahlreichen Kinder- und Jugendbücher, die auch auf Englisch, Holländisch, Dänisch und Norwegisch erschienen. Meist schilderte sie Randfiguren der Gesellschaft: Viele ihrer oft weiblichen jugendlichen Hauptpersonen müssen starke Rollen übernehmen, auch wenn sie sich selbst als schwach einschätzen. So führt Tinka aus „Tinka und Matten“ ihre durch den Zweiten Weltkrieg zerrissene Familie wieder zusammen und Käthe aus „Lampen am Kanal“ hält als einzige aus der Familie Kontakt zu ihrem Vater, der als Alkoholiker in einem Entziehungsheim lebt.
Betke schrieb zwei Theaterstücke, zwanzig Bücher (Erzählungen, Romane, phantastische Geschichten, Märchen und Sagen) und mehr als fünfzig Hörspiele.
Als erste Schriftstellerin erhielt sie 1986 den Marlen-Haushofer-Preis, mit dem ihr gesellschaftliches Engagement und ihre poetische Sprache gewürdigt wurden.
Lotte Betke war Mitglied bei Amnesty International, der sie das Buch „Das Lied der Sumpfgänger“ widmete. Dieses Buch stand auf der Auswahlliste für den Deutschen Jugendbuchpreis ebenso wie „Lampen am Kanal“. In ihrem späten Gedichtband „Inmitten der Steine“ setzte sie ihrer Hamburger Heimat ein Denkmal.
Zuletzt wohnte Lotte Betke fast ein Jahrzehnt im Altenheim St. Josef im rheinländischen Siegburg.
Sie starb mit 103 Jahren. Beigesetzt wurde sie in Köln-Bocklemünd.
Diese Kurzbiografie wurde von Dr. Cornelia Göksu zusammengestellt
Quellen:
– Wikipedia: Artikel „Lotte Betke“
– Nachruf „Dichterschauspielerin“ Lotte Betke verstorben. Lebensabend in Siegburg. In: www.siegburg.de/stadt/newsletter/archiv-alt-Lotte Betke
– Susanne Deuter: Die Phantasie ist unterwegs. Lotte Betke und ihr reiches Leben. In: Preuß. Allg. Zeitung, 6.11.2004, S. 11.
– Literatur im Alkyon-Verlag unter blk-buch.de
 

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