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  • Motivgruppe / Kategorie :  Tanz

Charlotte Susanne Rudolph

(11.7.1896 Dresden – 2.9.1983 Hamburg)
Tanzfotografin
Sierichstraße 137 (Wohnadresse, Hamburger Telefonbuch von 1969)
Gemeinsam mit ihren Eltern, dem Vater Johann Rudolph (1849–1911), Sekretär bei der sächsischen Kultusministerialkasse, dann Rechnungsrat, und ihrer Mutter, geb. Johanna Christiane Helene Haug (1858–1933) lebte Charlotte Susanne Rudolph bis 1926/27 in der Dürerstraße 107 in Dresden. Bereits als junges Mädchen begeisterte sie sich als Zuschauerin für den künstlerischen Ausdruckstanz (international bekannt als New German Dance).
Nach ihrer Ausbildung bei dem damals bedeutendsten Porträtfotografen Hugo Erfurth eröffnete sie 1924 selbst ein Fotostudio und konzentrierte sich auf Porträt- und Tanzfotografie. Mit ihren Bildern von – wie in der Luft stehen gebliebenen – Sprüngen, aufgenommen im Juni 1924 mangels eigenem Atelier in der Sächsischen Schweiz, gelang Charlotte Rudolph sogleich der Durchbruch als Tanzfotografin. Bekannt wurde sie durch ihre Aufnahmen berühmter Tänzerinnen wie Gret Palucca (Margarete Paluka), mit der sie eng befreundet war, und Mary Wigman (bürgerlich Karoline Sofie Marie Wiegmann), deren "Hausfotografin" sie bis 1942 wurde. Rudolph arbeitete während der Zeit des Nationalsozialismus weiter in Deutschland; nach dem Zweiten Weltkrieg zeitweise auch in den USA. Ihre Archive und ihr Studio in Dresden wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört. Nach Zwischenstationen in verschiedenen Städten, wo sie sich auch mit der Übernahme von Fotolabors "über Wasser hielt" und mit dem Bauhaus-Fotografen, Maler und Regisseur Walter Hege sowie ihrer Assistentin aus Dresden zusammenarbeitete, siedelte sie 1961 nach Hamburg über. „Zuletzt wohnte sie in einem Pflegeheim und nach ihrem Tod wurde der persönliche Nachlass als geringfügig eingestuft und vernichtet" (zitiert nach http://dresden.stadtwiki.de/wiki/Charlotte_Rudolph).
Sierichstraße 137, Wohnort von Charlotte Susanne Rudolph; Foto: Beate Backhaus
Charlotte Susanne Rudolph hatte sehr früh zu ihrem eigenen, typischen Schwarz-Weiss-Stil gefunden: die grafische Einbeziehung der Schlagschatten der Tänzer und Tänzerinnen auf hellen Hintergrund. Wie Hugo Erfurth legte sie großen Wert darauf, die Tanzenden tatsächlich in der Bewegung einzufangen und als plastisch-räumliche Gestalt wiederzugeben. Heute gilt sie als einflussreichste Tanzfotografin und -Essayistin ihrer Zeit. Ihre „fliegenden" Bewegungsstudien wurden zur Grundlage für spätere Generationen von Künstlerinnen und Künstlern.
Trotz der Zerstörung ihres Dresdner Bildbestandes befinden sich glücklicherweise Werke Charlotte Rudolphs unter anderem im Deutschen Tanzarchiv in Köln, im Archiv der Akademie der Künste, Berlin, in den Archiven der Kunstbibliothek der Staatlichen Museen Berlin und in der Jerome Robbins Dance Division der New York Public Library (Hanya Holm Collection).
Weiterführende Informationen und Literatur im Internet unter: www.luminous-lint.com/app/photographer/Charlotte__Rudolph/A/ sowie Peter, Frank-Manuel, Artikel zu Ch. S. Rudolph in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S.201, Onlinefassung unter: www.deutsche-biographie.de/sfz108744.html
Diese Kurzbiografie stellte Dr. Cornelia Göksu zusammen.
 

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