Hamburger Frauenbiografien

Frauenbios

Anne Becker

( Anne Becker, geb. Pritzl )
(29.5.1905 Geesthacht - 24.12.1990 Hamburg)
Anlegerin beim Bergedorf-Sander Volksblatt; Sozialdemokratin, Mitglied im Arbeitersportverein „Freie Turnerschaft Bergedorf-Sande von 1885“, Gründerin der Lohbrügger SPD-Frauengruppe, seit 1974 Vorsitzende der AWO-Lohbrügge, Trägerin der Silbernen Ehrennadel der Bezirksversammlung Bergedorf
Bestattet auf dem Bergedorfer Friedhof, August-Bebel-Straße 200, Grablage NU, Nr. 13-14
Namensgeberin für Anne-Becker-Ring, Lohbrügge, seit 2016
„Anne Becker wurde am 29. Mai 1905 als einziges Mädchen von 5 Kindern im damals hamburgischen Geesthacht geboren. Die Tochter eines Brauergesellen wuchs in bescheidenen Verhältnissen in Bergedorf am ,Lusbusch‘ auf. So nannte der Volksmund diese Gegend um die erste und zweite Querstraße, die Grabenstraße und den Weg ,Hinter den Querstraßen‘.
Viele Bergedorfer missverstanden Lusbusch als Läusebusch. Doch der Name kam von einem der Grundstücksbesitzer, dem Bauunternehmer Lohse. [1]
Schon in ihrer Kindheit wurde Anne Becker sozialdemokratisch geprägt. Ihre Mutter hatte „Die Gleichheit‘ abonniert. Früh trat sie in den Arbeitersportverein ,Freie Turnerschaft Bergedorf-Sande von 1885‘ und die Sozialistische Arbeiterjugend ein. Als nicht getauftes Kind nahm sie mit ihrem zwei Jahre jüngeren Bruder Michael gemeinsam 1921 an der ersten Jugendweihe in Bergedorf teil.
Die gelernte Anlegerin arbeitete beim Bergedorf-Sander-Volksblatt. 1927 zog die Familie nach Lohbrügge, damals Sande, wo sich Anne bis zur Nazidiktatur in der Sozialdemokratischen Partei engagierte. 1943 stand sie als Kriegswitwe mit einem halbwüchsigen und zwei kleinen Kindern allein da.
Grabstein von Anne Becker; Foto: Helmuth Sturmhoebel
Anne Becker ließ es sich trotzdem nicht nehmen, nach der Befreiung 1945 neben ihrer beruflichen Tätigkeit, sich bei den Falken, die sie mit gründete und bei der SPD, vor allem im Frauenbereich, politisch zu engagieren. Sie gründete die Lohbrügger SPD-Frauengruppe (später AsF) und veranstaltete nicht nur Treffen, sondern organisierte Tagesfahrten und zweimal jährlich Reisen.
Seit 1974 war sie Vorsitzende der AWO-Lohbrügge. Ihre letzte große Reise betreute sie im Juni 1990. Bis zu ihrem Tod am 24. Dezember 1990 war sie Beisitzerin im SPD-Distriktsvorstand und Vorsitzende der AWO Lohbrügge. An ihrem 85. Geburtstag wurde ihr die Silberne Ehrennadel der Bezirksversammlung verliehen, auf die sie sehr stolz war.“
Text: Helmuth Sturmhoebel
Quelle:
1 Nach Alfred Dreckmann: „Wer nicht getauft ist, aufsteh’n“, VSA-Verlag, Hamburg 1987
 

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