Hamburger Frauenbiografien

Frauenbios

Sabine Boehlich

(28.4.1950 Hamburg – 8.8.2016 Hamburg)
Bürgerschaftsabgeordnete (GAL) und Jiddistin
Rathausmarkt, Hamburger Rathaus (Wirkungsstätte)
Osterweg 7 (Wohnadresse)
Bestattet auf dem Blankeneser Friedhof ( Sülldorfer Kirchenweg 151) Grablage C 318 BC
Sabine Boehlich, Bildquelle: Hamburgische Bürgerschaft
Sabine Boehlich trat 1985 der GAL (Grüne) ein. Ein Jahr lang, von 1986 bis 1987, fungierte sie als Fraktionsvorsitzende der GAL in der Bezirksversammlung Hamburg-Altona. Von 1991 bis 1993 war sie Mitglied des Landesvorstandes der GAL und von 1992 bis 1993 Landesschatzmeisterin ihrer Partei, sowie von 1991 bis 1994 Mitglied des „Grünen Länderrats“ (kleiner Parteitag). 1993 wurde sie als Abgeordnete in die Hamburgische Bürgerschaft gewählt, der sie bis 1997 angehörte.
Ihre politischen Schwerpunkte während ihrer Zeit in der Bürgerschaft lagen im Bereich Kultur. So war sie Mitglied des bürgerschaftlichen Kulturausschusses. Als sie Abgeordnete war, lebte sie getrennt von ihrem Mann. Ihre beiden Kinder waren damals zwischen fünfzehn und siebzehn Jahre alt. Befragt nach der Vereinbarkeit von Privatleben und Bürgerschaftsarbeit antwortete sie, dass Privatleben und Bürgerschaftsarbeit befriedigend unter einen Hut zu bekommen schwierig sei und manchmal sogar fast unmöglich. „Dann muß der eine bzw. andere Bereich einfach durchgezogen werden“. [1]
Sabine Boehlich hatte Jüdische Studien, Religions- und Literaturwissenschaften in Potsdam studiert. Ihre Magisterarbeit „Nay-Gayst“ : Mystische Traditionen in einer symbolistischen Erzählung des jiddischen Autors „ Der NIster“ (Pinkhas Kahanovitsh) erschien 2008 im Harrassowitz Verlag.
Ihre Urgroßmutter war die Schriftstellerin Sophie Rahel Jansen (1862-Freitod 1942), die sich sozial stark engagierte und – wie auch Sabine Boehlich - in Hamburg-Blankenese gelebt hat. In der NS-Zeit wurde sie wegen ihrer jüdischen Herkunft drangsaliert. Als sie 1942 den Deportationsbefehl für das KZ Theresienstadt erhielt, nahm sie sich das Leben. [2]
Grabstein von Sabine Boehlich auf dem Friedhof Blankenese; Foto: kulturkarte.de/schirmer
Sabine Boehlich lebte später mit dem ehemaligen GAL-Bürgerschaftsabgeordneten Martin Schmidt (1933-20011) zusammen. Ihr Onkel, der Literaturkritiker, Herausgeber, Übersetzer und Lektor Walther Boehlich (1921-2006), lebte in seinen letzten Lebensjahren in ihrem Haus. [3]
Quelle:
1 Inge Grolle, Rita Bake: „Ich habe Jonglieren mit drei Bällen geübt“. Frauen in der Hamburgischen Bürgerschaft 1946 bis 1993. Hamburg 1995, S. 324.
2 Vgl.: Wikipedia: Sabine Boehlich de.wikipedia.org/wiki/Sabine_Boehlich, abgerufen 15.6.2018.
3 Siehe mehr zu Sophie Jansen unter: www.stolpersteine-hamburg.de
 

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