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Frauenbios

Elisabeth Schultz

( Elisabeth Schultz, geb. Paulsen )
(1.10.1815 Hamburg – 3.3.1913 Hamburg)
Tochter von Charlotte Paulsen, Leiterin der Bewahranstalt für Kinder
Grimm 25 (Wohnadresse)
Norderstraße (Bewahranstalt)
Nach dem Tode ihrer Mutter Charlotte Paulsen im Jahr 1862 übernahm Elisabeth Schultz die Leitung der von ihrer Mutter gegründeten Bewahranstalt für Kinder.
Sozusagen als treues Vermächtnis ihrer Mutter widmete sich Elisabeth Schultz dieser Arbeit, die nach Einführung der allgemeinen Volksschule einen anderen Charakter bekam. Auch wurde die Bewahranstalt von dem „Frauenverein zur Unterstützung der Armenpflege“ losgelöst und bildete einen eigenen Vorstand unter dem Präsidium von Elisabeth Schultz, das sie bis zu ihrem 90. Lebensjahr ausübte. 1898 erhielt die Bewahranstalt unter dem Namen „Bewahranstalt des Paulsenstiftes“ in der Norderstraße eigene neue Räumlichkeiten. Elisabeth Schultz soll täglich für die Kinder genäht und gestopft und auch den Mädchen diese Fertigkeiten beigebracht haben. Sogar im Alter ließ Elisabeth Schultz lange Jahre hindurch z. B. einmal wöchentlich junge Mädchen zu sich kommen, um sie im Flicken und Stopfen zu unterweisen.
1905, zu ihrem 90. Geburtstag erhielt sie von den Vorstandsdamen des „Frauenvereins zur Unterstützung der Armenpflege“, dem auch Elisabeth Schultz angehörte, 6000 Mark überreicht. Das Geld ließ sie der „Bewahranstalt des Paulsenstiftes“ zukommen.
Elisabeth Schultz stand immer im Schatten ihrer berühmten Mutter. So ist denn auch die Zeitungsnotiz zu ihrem Tod aus dem „Hamburger Fremdenblatt“ vom 4.3.1913 zu verstehen, in der es heißt: „Sie besaß zwar nicht die eminente Tatkraft ihrer Mutter, die sich mit dem Paulsenstift und anderen sozialen Werken ein bleibendes Andenken in Hamburg gesichert hat, aber sie war doch Geist von ihrem Geiste, und die Religion der Nächstenliebe galt auch ihr als die einzig wahre.“
Über ihr privates Leben schreiben die Zeitungen der damaligen Zeit sehr nebulös. Danach soll sie „vom Schicksal nicht verwöhnt, sondern von seinen harten Schlägen wiederholt unerbittlich getroffen worden“ sein.
Einen Teil ihres Lebens verbrachte sie außerhalb Hamburgs. Nachdem ihr in verhältnismäßig kurzer Zeit zwei Ehemänner gestorben waren, zog sie wieder nach Hamburg und nahm eine Wohnung in einem alten Hamburger Haus am Grimm 25. Dort lebte sie mit einer Haushälterin und einer Pflegerin. Auch ihre Kinder starben vor ihr, der letzte Sohn wenige Monate vor ihrem eigenen Tod.
Über ihr Alter äußerte sie sich als über 90-Jährige: „Es ist eine schwere Aufgabe, so alt zu werden!“ Sie empfand das Abnehmen ihrer Kräfte als belastend, wurde sie doch, die geistig noch voll rege war, dadurch immer mehr am Lesen und Arbeiten gehindert. Auch konnte sie schon längere Zeit nicht mehr das Haus verlassen.
Text: Rita Bake
 

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Frauen, die in Hamburg Spuren hinterlassen haben
(Datenbank Stand: März 2024) Frauen stellen mindestens die Hälfte der Menschheit. Wenn es aber um Erinnerungen geht, sind es immer noch in der Mehrzahl Männer, die die Spitzenplätze einnehmen.

Hammonia

Hamburger Frauenbiografien-Datenbank

Erklärung zur Datenbank

Stand März 2024: 1316 Kurzprofile von Frauen und 437 sonstige Einträge z. B. Vereine, Aktionen, Zusammenschlüsse und Überblicksdarstellungen zu Themen der Frauenbewegungen.

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Dr. Rita Bake,
Rita.Bake@hamburg.de

Zuletzt eingetragene Namen

März 2023: Traute Lafrenz, Astrid von Beckerath, Melanie Weist, Heike Mundzeck, Charlotte March

April 2023: Liesel Deidesheimer, Anny Breer, Meta Stölken

Wesentlich aktualisiert im Mai 2023: Hedwig Voegt

Juni 2023: Lea Manti, Erna Nakoinzer
August 2023: Gertrud Troplowitz, Irma Wulff, Isa von der Goltz, Minna Plambeck, Amtsvormundschaften für Frauen, Gisela Litz-Finkemeier, Christa Knauer
September 2023: Margarete Schweichler
Oktober 2023: Lore Peschel-Gutzeit, Maria Holst, Marianne Schuller, Mary Kid
Wesentlich aktualisiert im Oktober 2023: Gisela Trowe, Eva Maria Bauer

Dezember 2023: Helga Schwarz

Wesentlich aktualisiert im Januar 2024: Emma Gertrud Eckermann
Januar 2024: Astrid Matthiae

Februar 2024: Gisela Engelin-Hommes, Barbara Ahrons

März 2024: Abel Margaretha Sophia Forsmann

Was erwartet Sie in der Frauenbiografie-Datenbank?

Die Zahlen allein für Hamburg sind ernüchternd: 2868 Verkehrsflächen sind nach Männern und Jungen (8) benannt (darin enthalten: Literarische Gestalten (86), frei gewählte männliche Vornamen (12) sowie nach Familien benannte Straßen (198). Letztere wurden zu den Männerstraßennamen zugezählt, weil hier in erster Linie die männlichen Familienangehörigen gemeint sind, die in vielen Fällen mit Namen genannt werden bzw. ihre Berufe aufgezählt werden).
Nur 474 Straßen sind nach Frauen und Mädchen (9) benannt. (Das sind 14% der nach Personen benannten Straßen. Darin enthalten sind: Literarische Gestalten (39), frei gewählte weibliche Vornamen (21) sowie nach Frauen und Männern benannte Straßen (66). Bei Letzteren handelt es sich in erster Linie um nachträglich nach Frauen mitbenannte Straßen, die ehemals nur nach den Nachnamen von bedeutenden männlichen Familienangehörigen benannt worden waren) (Stand: Januar 2024).

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Anzahl der Denkmäler und Erinnerungstafeln. Auch bei Ehrungen und Auszeichnungen wird oft an IHN und nur wenig an SIE gedacht.

Trotz aller Leistungen von Frauen scheint die Erinnerung an sie schneller zu verblassen, sind die Archive und Netze der Erinnerung besonders löchrig - erweist sich die Wertschätzung weiblichen Wirkens als gering. Wie oft heißt es, wenn auch Frauen geehrt werden könnten:

„Uns ist dazu keine Frau von Bedeutung bekannt!“

Ein Argument, das in Zukunft keine Chancen hat, denn es gibt jetzt diese Datenbank. Eine Bank, die ihren Anlegerinnen und Anlegern hohe Renditen verspricht, denn das Kapital ist das historische Wissen. Geschöpft aus Archivmaterialien, Lexika, Zeitungsartikeln und –notizen, aus veröffentlichten Biografien, zusammengetragen und erforscht von Einzelpersonen etc., bietet die Datenbank die beste Voraussetzung für eine hohe gesellschaftliche Wirksamkeit - im Hinblick auf Geschlechtergerechtigkeit. Die Früchte dieser Datenbank sollen die Bedeutung von Frauen für Hamburgs Geschichte leicht zugänglich machen und selbstverständlich in den Alltag von heute tragen.

Im Mittelpunkt stehen verstorbene Frauen, die in Hamburg gewirkt und/oder gewohnt und die Spuren hinterlassen haben. Das können Autorinnen, Schauspielerinnen, Wohltäterinnen, Kneipenwirtinnen, Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen, bildende Künstlerinnen, Sängerinnen, Unternehmerinnen, Ärztinnen, Sozialarbeiterinnen, Juristinnen, Journalistinnen, Widerstandkämpferinnen gegen und Opfer des NS-Regime etc. sein – aber auch Täterinnen.

Wir stellen keineswegs nur „prominente“ Frauen oder hehre Vorbilder vor – sondern auch das Wirken und Leben der „kleinen Frau“ auf der Straße, die oft im Stillen gearbeitet hat, für die Familie, die Stadt, die Partei, die Kunst, für sich.

Darüber hinaus präsentieren wir Ihnen auch Orte, Einrichtungen, Vereine und Themen, die für Frauen von historischer Bedeutung waren und sind.

An dieser Datenbank wird kontinuierlich gearbeitet. Es werden laufend neue Namen und Rechercheergebnisse eingestellt.

Wie nutzen Sie die Datenbank?

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Die einzelnen Frauen sind in der Regel mit einer Adresse verzeichnet – für ihre Wohnung bzw. ihren Wirkungsort. Mehrere Umzüge und Ortswechsel können in der Regel nicht recherchiert werden.

Achtung: Die Namen und Verläufe von Straßen haben sich oft verändert. Wer wissen möchte, wo bestimmte Hausnummern heute zu finden sind, muss alte Stadtpläne oder u. U. Grundbucheintragungen einsehen. Es gibt beim Statistikamt Nord einen alte Kartei der so genannten "Hausnummerhistorien", in der sich alte und neue Hausnummern gegenüberstehen. Bei Umnummerierungen von Hausnummern aber auch bei Umbenennungen von Straßennamen kann hier eine raschere Auskunft möglich sein, als über den Vergleich von alten und neuen Lageplänen (freundliche Auskunft von Jörg-Olaf Thießen Staatsarchiv Hamburg). Wer dann noch nicht weiter kommt, sollte sich an das Staatsarchiv wenden. Viele Stadtpläne sind bereits online einsehbar.

Verantwortlich für die Datenbank:

Dr. Rita Bake
stellvertretende Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg a. D.
Gründerin des Gartens der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof

Die Datenbank wurde von ihr zusammengestellt und wird laufend von ihr ergänzt und erweitert.
Diverse Frauenbiografien sind von verschiedenen Autorinnen und Autoren verfasst worden. Die Namen der Autorinnen und Autoren finden Sie jeweils am Ende ihrer Beiträge. Es gibt auch eine Rubrik: Autorinnen und Autoren, in der Sie deren biografische Angaben finden.

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