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Frauenbios

Rosa Bartl

( Rosa Bartl, geb. Leichtmann )
(17.7.1884 Wien – 23.9.1968 Hamburg)
Illusionistin, Zauberhändlerin, eine der vier „Magischen Schwestern“ der „Leichtmann-Zauber-Dynastie“, ab 1950 Mit-Inhaberin „Zauberzentrum János Bartl“ Hamburg; NS-Verfolgte Hamburg
Warburgstraße 47 (1910 erwarben Rosa und János Bartl ein Erbbaurecht in der seinerzeitigen Klopstockstraße- Fontenay; 1947 wurde diese Straße umbenannt in Warburgstraße. Unter der Adresse „ Warburgstraße 47“ lebten Bartls bis zum Tode von Rosa 1968. 1962 – 1968 war die Warburgstraße gleichzeitig Geschäftsadresse.)
„Zauber Bartl“ / Geschäfts-Anschriften: Colonnaden 5 (erste gewerbliche Anschrift ab 1910 lautete „Akademie für moderne magische Kunst“, Quelle z. B. Hamburger Adressbücher); Neuer Jungfernstieg 1 (1. Zauber Bartl-Geschäft 1910 – 1930); Jungfernstieg 24 (2. Zauber Bartl-Geschäft 1930 –1952); Neuer Jungfernstieg 22 (3. Zauber-Bartl-Geschäft 1952 – 1962); Warburgstraße 47 (4. Zauber-Bartl-Geschäft 1962 –1968 im Privatdomizil)
Erinnerungsstein im Garten der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof, Fuhlsbüttler Straße 756
Rosa Bartl, Foto: privat
„Wenn in den 1930er-Jahren Zauberfreunde miteinander fachsimpelten und dabei die Rede auf Hamburgs ‚Zauberhändler vom Jungfernstieg’ kam, dachten sie an den Firmeninhaber János Bartl, der den vielseitigen Service-Betrieb leitete, ebenso aber an seine in der Fachwelt unvergessene Ehefrau Rosa. Ihr war das Detail-Geschäft anvertraut. Während János Bartl üblicherweise im Hintergrund wirkte, führte seine Frau verantwortlich vor den Kulissen die Regie. Rosa Bartl war nicht nur eine exzellente Illusionistin sondern auch eine ausgezeichnete Verkäuferin.“ So schilderte der einstige Zauberhistoriker Werner Johannsen 1997 seine persönlichen Erinnerungen an die Blütezeit des renommierten Hamburger Zauberhauses Bartl. In seinem Artikel „Die Zauberhändler vom Hamburger Jungfernstieg“ schrieb Johannsen weiter: „Besuchern im Zauberladen wurde keine Zeit gelassen, einzelne Kunststücke näher zu betrachten. ‚Wieselflink’ huschte eine kleine schwarz gekleidete Dame aus einer Deckung hervor, um den Ankömmling in Empfang zu nehmen. Dies geschah immer in gleicher Weise, in einer höflichen Anrede in der dritten Person: ‚Womit kann ich meinem Kunden dienen? Was wünscht der Herr (die Dame) auszugeben?’, fragte sie in einem Tonfall, der auf eine österreichische Herkunft schließen ließ. Das war Madame Bartl, die hier das Sagen hatte. Wer das nicht wusste, dem wurde dies bald durch einen Verkäufer signalisiert. Im Gespräch mit einem Kunden wechselte Frau Bartl (wie sie sich selbst nannte) schon mal zum ‚Sie’ der Anrede über. Ein vertrauliches ‚Du’ kam ihr nie über die Lippen. Ältere Schulkinder wurden grundsätzlich von ihr gesiezt, was deren Kauflust in der Regel steigerte. – Ein Besucher, der nichts Besonderes suchte, wurde an eine Verkäuferin weitergereicht. Wer sich aber aus den hervorragend bebilderten Bartl-Katalogen einen anspruchsvollen Trick herausgesucht hatte, dessen Vorführung Geschicklichkeit erfordert, der wurde von der Chefin persönlich bedient.
Im Nu hatte sie die Zaubertricks parat, die ihre Kunden interessierten, und begann mit der Demonstration. Rosa Bartl zauberte meisterlich, mit einem charmanten Begleitvortrag. Nie sah man bei ihr etwas ‚blitzen’, was eine Desillusionierung bewirkt hätte. Welcher Zauberadept wollte da nicht das ‚Know-how’ für das von Frau Bartl zelebrierte Wunder erfahren? In neun von zehn Fällen waren ihre Bemühungen von Erfolg gekrönt. Erst wenn der Kunde sich zum Kauf entschlossen hatte, legte die Zauberfee die geheimen Hilfsmittel auf den Tisch. Dann begann sie damit, Instruktionen zu erteilen, wie und an welcher Stelle die ‚zauberischen Hilfsgeister’ einzusetzen waren. Jeder Käufer sollte nach eigenem Üben in der Lage sein, mit Bartl-Requisiten erfolgreich zu zaubern. War der Unterricht beendet, ertönte aus ihrem Munde ein schneidend-lautes ‚Der Kunde zahlt’. Die eingetütete Ware wanderte zur Kasse. Die weiteren Formalitäten übernahm die Kassiererin. Rosa Bartls Art entsprach es nicht, Geldbeträge entgegen zu nehmen und Zahlungsbelege auszustellen.“
„Die Mutter der Hamburger Zauberkünstler“ – so ihr Ehrentitel in Fachkreisen – kam 1884 als gebürtige Rosa Leichtmann in Wien zur Welt. Ihr Vater Josef Leichtmann (03.01.1855 Kisvárda/Ungarn – 25.3.1929 München) war Kaufmann, Zauberhändler und Artist. 1880 zog Leichtmann von Ungarn nach Wien in die Metropole der damaligen Österreichisch-ungarischen Monarchie. Hier heiratete er seine aus Warschau stammende Frau Leonia, eine geborene Gantower (13.03.1854 Warschau/Polen – 29.11.1933 München).
Während der Wiener Zeit des jüdischen Ehepaares (1881 bis 1892) wurden in der Donaumetropole vier ihrer fünf Kinder geboren: Stammhalter Maximilian (1881) und die Töchter Charlotte (1882), Rosa (1884), Melanie (1887). Nesthäkchen Leonie kam 1895 in Berlin zur Welt. – Die Leichtmann-Töchter gingen als „Magische vier Schwestern“ in die Zaubergeschichte ein. Während der 1880er-Jahre legte Ehepaar Leichtmann in Wien zunächst mit Läden für „Galanterie- und Nürnberger Waren“ den Grundstein zum wirtschaftlichen Erfolg. – Josef Leichtmanns Liebe aber gehörte der Zauberkunst. Er war der Gründervater der „Leichtmann-Zauberdynastie“ mit seinen Zauberkönig-Geschäften in Berlin, Köln, München und Zauber Bartl Hamburg. – 1884 begab er sich von Wien aus auf eine längere Geschäftsreise nach Deutschland, um dort „Boden“ zu machen. In jenem Jahr gründete er seine beiden ältesten „Zauberkönig-Geschäfte“ – zuerst in München, dann in Berlin.
1909 entstand in Köln ein dritter Leichtmann-Zauberladen, zunächst namentlich „Steinböck und Leichtmann zum Zauberkönig“. Hintergrund: Josef Leichtmann (die Familie lebte damals bereits in München) hatte seine schwangere Tochter Melanie geradezu „verpflichtet“, München zu verlassen, um mit ihrem 30 Jahre älteren Geliebten Eduard Steinböck – ein honoriger Kapellmeister am Münchner Gärtnerplatztheater – in Köln ein Scherzartikelgeschäft zu eröffnen. Das Paar beugte sich dem Diktat. – Hier kam nun Melanies patente Schwester Rosa Leichtmann (später verheiratete Bartl) ins Spiel: Rosa begleitete Schwester Melanie von München nach Köln und half, das Geschäft in der Hohestraße aufzubauen. Aber sie half im Laden nicht nur aus. Die exzellent zaubernde Rosa wurde Gesellschafterin. – Wenige Monate nur währte das schwesterliche „Teilhaberinnen-Glück“. „Amore“ stellte andere Weichen. Im Dezember 1909 betrat der junge János Bartl alias „ARADI“ das Zauberreich der Schwestern. Rosa fing Feuer. Sie verliebte sich in den smarten ungarischen Zauberkünstler, ein gelernter Buchbinder und Vergolder (János Bartl, 13.4.1878 Nagybecskerek/Ungarn, heute Zrenjanin/Republik Serbien – 27.9.1958 Hamburg). Nach einer Wirbelwindromanze brannte das Paar nach London durch. Im Frühjahr 1910 waren die jüdische Rosa Leichtmann und der katholische János Bartl in London-Shoreditch standesamtlich verheiratet. Die emanzipierte Rosa war die erste dreier Leichtmann-Töchter, die sich getraut hatte, einen nicht-jüdischen Ehemann zu heiraten.
Nach ihrer Eheschließung gründete das zauberbegeisterte Paar zunächst in Aachen ein Scherzartikelgeschäft. Schon Monate später ließen sie sich in der Hansestadt nieder. Bartls Entscheidung pro Hamburg kam nicht von ungefähr. Die Metropole Berlin, aber auch Köln und München waren familiär bereits mit „Leichtmann Zauberkönig-Geschäften“ „besetzt“. – Der Berliner Zauberladen auf der Friedrichstraße lag seit 1906 in Händen von Arthur und Charlotte Kroner (die älteste Leichtmann-Tochter). – In Köln auf der Hohestraße führte Melanie Leichtmann (seit 1911 nun verheiratete Steinböck) Regie als „Zauberkönigin“. Die Bayernhauptstadt München galt als Familien-Stammsitz der Leichtmanns. Der „Zauberkönig“ im dortigen historischen „Stachus-Kiosk“ sollte einmal der jüngsten Leichtmann-Tochter Leonie, verheiratete Mösch, überantwortet werden.
Das maritime Hamburg an der Schwelle des 20. Jahrhunderts galt als „das Tor zur Welt“. Überseehandel, prosperierende Wirtschaft und rasante Industrialisierung ließen die Hansestadt zu einer der modernsten und reichsten Städte Deutschlands werden. Rosa und János Bartl strebten nach Unabhängigkeit und wirtschaftlichem Erfolg. Ihr Entschluss, in Hamburg ein Zauberimperium mit Exportmöglichkeiten nach allen Teilen der Welt aufzubauen, stand unter einem guten Stern. Dort war fruchtbarer Boden auch für die Illusionskunst; 1912 wurde im heutigen Hamburg-Altona der älteste deutsche Magische Zirkel gegründet – einer der frühesten Magier-Klubs weltweit.
Bartls erste gewerbliche Hamburger Geschäftsadresse 1910 lautete: Colonnaden 5. Hier tauchte auch zum ersten Mal der Name „Bartls Akademie für moderne magische Kunst“ auf. Nur wenige Schritte von den Colonnaden entfernt eröffnete „Zauber Bartl“ kurz darauf in einem attraktiven Eckhaus am Neuen Jungfernstieg 1 sein erstes Zauber- und Scherzartikelgeschäft. – Noch vor Beginn des Ersten Weltkriegs brachte die Firma ihren großen 316-seitigen Zauberkatalog heraus.
1910 kam Sohn Hans (15.12.1910 – 3.4.1986 Hamburg) zur Welt. 1913 wurde Tochter Elly geboren (22.11.1913 Hamburg – 3.4.1996 Stockholm/Schweden). Die Bartls liebten ihre Kinder. Leidenschaft und Passion ihres Lebens aber gehörten der Zauberkunst. Weder Hans noch Elly gelang es, je einen ersten Platz im Leben ihrer Eltern einzunehmen.
Der erste Weltkrieg (1914 – 1918) machte es dem Zauber-Unternehmen schwer. János Bartl war bei Kriegsausbruch auf Geschäftsreise in Großbritannien. Die Zeit bis zum Waffenstillstand verbrachte er als Zivilinternierter auf der britischen Insel „Isle of Man“. Rosa oblag es, das Geschäft am Neuen Jungfernstieg allein weiterzuführen. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs fusionierten die Zauberhändler Bartl und die Hamburger Requisiten-Fabrikanten „Carl und John Willmann“ über einen Zeitraum von fünf Jahren. Von Juli 1919 bis August 1924 schlossen sich der Händler und der Fabrikant zur offenen Handelsgesellschaft OHG „Vereinigte Zauberapparate-Fabrik Bartl & Willmann“ zusammen. Eine sinnvolle „Firmen-Zweckgemeinschaft“, die sich aber wegen Partnerdifferenzen 1924 wieder auflöste.
Nach dem Ende der Fusion „Bartl & Willmann“ und der Einführung der stabilen Reichsmark im Jahre 1924 beantragte János (Johann) Bartl im Frühjahr 1925 für sich und seine Familie den Erwerb der „Hamburger Staatsangehörigkeit“. Er berief sich darauf, aus einer deutschen katholischen Handwerker-Familie zu stammen, die einst nach Ungarn ausgewandert war. Nach einem langwierigen Einbürgerungsverfahren – bei dem auch der Werdegang seiner Frau Rosa penibel auf Lauterkeit nachverfolgt wurde – erhielt János Bartl am 3. September 1925 für sich, seine Frau Rosa und seine beiden Kinder die „Einbürgerungsurkunde der Freien und Hansestadt Hamburg“.
Ende der 1920er-Jahre hatten Rosa und János Bartl den Sprung „vom Zauberhändler zum Fabrikanten“ geschafft. Es gab aber auch geschäftlich einschneidende Veränderungen.1930 wurde das gründerzeitliche Eckhaus „ Neuer Jungfernstieg 1“ mit Bartls Zauberladen zugunsten des heutigen „Prien-Hauses“ (auch: „Alstereck“/„Nivea Haus“) abgerissen. Zauber Bartl musste umziehen. Rosa und János fanden attraktive Geschäftsräume in einem schmalen Bürohaus am Jungfernstieg 24, ehemals direkt neben einer großen Filiale der Dresdner Bank. Außenwerbung konnte hier kaum angebracht werden. János Bartl engagierte daher einen „werbenden Talermann“ –
eine Art „Sandwich-Man“ mit Zylinder und wallendem Mantel voll aufgenähter, hörbar klimpernder Münzen. Tag für Tag stapfte er vor Bartls Laden auf und ab und verteilte Werbezettel an staunende Passanten.“
Zauberhistoriker Werner Johannsen beschrieb in seiner Abhandlung „Die Zauberhändler vom Hamburger Jungfernstieg“ die Besonderheiten des neuen Geschäfts am Jungfernstieg 24: „Den ‚Zauber Bartl’-Laden fand man, wenn man einen tunnelartigen Gang durchschritten hatte. Hinter der Ladentür gelangte der Besucher in einen Raum, der in seiner Ausstattung einzigartig war. Der schlauchartig sich in die Tiefe erstreckende Raum wurde am Ende durch eine märchenhafte Versuchsbühne abgeriegelt.“ Viele Illusionisten und Zauberkünstler wie Horace Goldin, Arnold de Bière, Lewis Davenport, Bellachini u.v.a.m. haben hier erworbene Kunststücke eingeübt. Zu den Räumlichkeiten des Geschäfts gehörte auch eine moderne feinmechanische Werkstatt. – Zwei Meister aus früheren „Bartl & Willmann“-Zeiten standen János Bartl mit ihrem Fachwissen zur Seite.
Die 1930er-Jahre galten als Epoche des „Bartl-Booms“ vor dem Zweiten Weltkrieg. Zu den genialen Bartl-Erfindungen zählten das Verschwinde-Kästchen „Silkwonder Superb“, der Verkaufsschlager „Cobra“ („Indische Schlangenbaumwurzel“), das Flüssigkeitswunder „Evaporation“, aber auch viele weitere Illusionen und Neuerungen. – Achtzig abgelaufene János Bartl-„D.R.G.M.-Patente“ (Deutsches Reichs-Gebrauchsmuster) im Berliner Patentamt aus den 1920er- bis 1930er-Jahren zeugen von jener erfinderisch vielseitigen Bartl-Ära.
Auch so wird eine Anekdote verständlich: „Der Herr Direktor ist nicht im Hause“, unter diesem, bei Zauberern wohlbekannten Vorwand ließ die Bartl-Chefin bisweilen selbst beste Zauberfreunde schnarrend abblitzen, wenn sie mit János fachsimpeln wollten oder künstlerische Höhenflüge ihres hinter einem Paravent tüftelnden Mannes hätten stören können.
„ETUISO“ – eine besondere Rosa Bartl-Erfindung, bereicherte das umfangreiche Trickrepertoire ihres Mannes. Mit „Etuiso – das neueste Zigarettenetui“ machte Rosa Bartl als eigenständige Erfinderin Furore! Werner Johannsen schrieb dazu: „Eine brennende Zigarette wird in eine vernickelte Röhre geschoben, in der sie spurlos verschwindet. Statt der Zigarette findet der Zuschauer in der Hülse einige Streichhölzer. – Wer Etuiso in seiner Tricksammlung hat, weiß, dass die Zubehörteile äußerst präzise gefertigt wurden. Auch ein sehr aufmerksamer Zuschauer findet keine Anhaltspunkte dafür, wie das ´Verschwinde-Wunder’ zustande kommt“, erklärte der Zauber-Historiker Johannsen. Und er fügte hinzu: „Der Firmengründer übertreibt wohl nicht, wenn er Anfang der 1930er-Jahre sein Unternehmen als ‚größtes Spezialhaus der Branche’ bezeichnet.“
Geschäfte in der Zeit bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges machten Bartls glänzende. Um 1934 wurden sie von der Hamburger Handelskammer als Geschäft ausgezeichnet, das in der Hansestadt in einer Woche den höchsten Betrag an Bar-Devisen eingenommen hatte. Rund 60.000 US-Dollar häuften sich damals in Rosa Bartls Kasse. Der zauberbegeisterte US-Präsident Franklin D. Roosevelt (1882–1945) hatte seinen Finanzstaatssekretär William W. Durbin gebeten, bei Bartl am Jungfernstieg Illusionen in beträchtlichen Dimensionen zu erwerben. Dieser zauberhafte „Rosa-Bartl-Coup“ nötigte selbst der hanseatischen Kaufmannschaft Respekt ab.
Mit der Machtübernehme der Nationalsozialisten 1933 begann für die Leichtmann-Familie mit ihren Zauberkönig-Geschäften in Berlin (Charlotte und Arthur Kroner), Hamburg („Zauber Bartl“ mit Rosa und János), Köln (Melanie und Eduard Steinböck) wie München (Leonie und Otto Mösch) ein verzweifeltes Ringen um die Existenz. Rosa und ihre „Magischen Schwestern“ waren – wie auch Arthur Kroner in Berlin – Juden. In jener konflikt- und spannungsgeladenen Zeit dramatischer Verfolgungen und Hetzjagd auf alles Jüdische zerbrachen Familien und familiäre Bande. Die Dramen der Leichtmann-Familie spielten sich in Berlin und Köln ab. Aber auch hier gab es „Wunder“:
Ehepaar Kroner in Berlin und ihre älteste Tochter Meta wurden Opfer des Holocaust. Einem Teil der jungen Familie Kroner – zwei Töchtern mit ihren Ehepartnern und Kindern – aber gelang 1939 gerade noch die Flucht aus Deutschland.
Die Kölner Zauberkönigin Melanie Steinböck – bereits seit 1926 Eduard Steinböcks Witwe – wurde 1943 von den Nazis aus dem zerbombten Köln in das KZ Theresienstadt verschleppt (Terezin, errichtet 1940-1945 auf dem im „Dritten Reich“ besetzten Gebiet des damaligen Böhmen und Mährens, heute Tschechische Republik) Sie überlebte, kehrte 1945 nach Deutschland zurück und baute inmitten von Schutt und Asche der Kölner Hohe Straße dort ihren Zauberkönig wieder auf.
In der Hansestadt Hamburg überlebten wie durch ein Wunder Rosa und János Bartl mit ihren Kindern Hans und Elly. Eine entscheidende Rolle dürfte gespielt haben, dass Rosa (wie Schwester Leonie Mösch, die in München die NS-Zeit ebenfalls unbeschadet überlebte,) in sogenannter privilegierter Mischehe mit einem christlichen Ehemann verheiratet war. – Psychisch erleichternd könnte gewesen sein, dass Rosa Bartl – wie auch Schwester Leonie – keinen gelben Judenstern tragen musste. In Bartl-Familienkreisen mutmaßt man, Rosa und János hätten Schutz im Hamburger Senat gehabt. Ebenfalls denkbar: Als hoch geschätzte „Zauberhändler vom Hamburger Jungfernstieg“ könnten die Bartls hinter den Kulissen brauner Machtstrukturen Fürsprecher beim Magischen Zirkel gehabt haben, dem sie sich – auch als Nichtmitglieder – ein Leben lang eng verbunden fühlten.
Rosa Bartl erlebte während der Nazi-Zeit Schikanen, Demütigungen und diverse Gestapo-Vorladungen. Sie durfte ihr geliebtes Zaubergeschäft nicht mehr betreten. Eines Tages – so weiß Bartl-Enkel Bernd zu berichten – soll ein typischer „Möbelwagen der Gestapo“ vor der Bartl-Villa geparkt haben. Es heißt, Rosa hätte nach Theresienstadt deportiert werden sollen. Sie rettete sich „dank“ einem Schnitt in die Pulsader. 1945 war Rosa Bartl als eine von nur 647 jüdischen Überlebenden des Holocaust im Raum Hamburg gemeldet.
Ein treuer Bartl-Kunde erinnerte sich an seinen ersten Besuch in „Bartls Reich“ am Jungfernstieg nach dem Krieg: Dort saß „inmitten eines gänzlich leeren Geschäfts mit gähnend leeren Vitrinen Rosa Bartl. Ansonsten schien alles wie vor dem Krieg zu sein. Auch Rosas vertrauter Willkommensspruch: ‚Womit kann ich meinem geschätzten Kunden dienen? – Was wünscht der geehrte Kunde auszugeben?’“ Der Zauberkunde verlangte aus dem Bartl-Katalog Tricks ‚für sehr viel Geld’. Aber Rosa gestand, dass es die Requisiten ‚umständehalber’ nicht gab.“ Bis zur Währungsreform 1948.
Zwischen 1948 und 1950 traten entscheidende Wandelungen in der Bartl-Firmenstruktur ein. Im Februar 1948 benannten Rosa und János Bartl ihr Geschäft in „Zauberzentrum János Bartl“ um. Die neue Firmenbezeichnung soll auf Anregung von Rosa Bartl entstanden sein. Kurz zuvor, im Mai 1949, besiegelte der Artikel 3, Abs.2, des neuen Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland die Gleichberechtigung für Mann und Frau. Sogleich übernahm das Zauberzentrum János Bartl die neue Gleichstellung: 1950 wurde Rosa Bartl Gesellschafterin ihrer Firma. Das „Zauberzentrum János Bartl“ firmierte ab sofort als offene Handelsgesellschaft (OHG).
1952 mussten Rosa und János Bartl noch einmal an der Binnenalster umziehen. Die Dresdner Bank, auf deren Gelände sich die von Bartl gemieteten Geschäftsräume befanden, meldete nach zwanzig Jahren Eigenbedarf an. So kam es zur Kündigung für den Traditionszauberladen am Jungfernstieg 24. Ein ehemaliger Röhrenbunker des Zweiten Weltkriegs, nahe Lombardsbrücke und Esplanade, wurde Bartls neues Domizil.
Im Bunker mussten einschneidende Veränderungen in Kauf genommen werden. In der schmalen, schlauchartigen Schutzanlage gab es weder Platz für eine Versuchsbühne noch für eine feinmechanische Werkstatt. Im räumlich begrenzten hinteren Ladenteil konnten lediglich Tricks, Schabernack- und Silvesterscherzartikel gefertigt werden.
„Lachen ist gesund“ lautete die Devise nach zwei Weltkriegen. Bartls mussten die neuen Gegebenheiten hinnehmen. So verwandelten sie Ihr Bunkerkellerreich mehr und mehr in ein Scherzartikelgeschäft.
Rosa Bartl in den 1950er/60er-Jahren, Foto: privat
Ein besonderes Flair hatte der zum Zauberladen umfunktionierte „3-Röhren-Schutzbunker“. Man musste zunächst in eine Art kühle Kellergruft hinabsteigen, um bei Bartls Staunen und Wundern zu erlernen. Unten im Illusionsreich schaltete und waltete wie eh und je Madame Rosa und zog Dukaten aus Nasen, Ohren und Geldbörsen ihrer verblüfften Klientel. Mitunter zauberte sie die Münzen auch in die Taschen ihrer glückstrahlenden Enkel, erinnert sich Birgit Bartl-Engelhardt, Enkelin und Autorin des am 21. August 2019 in Hamburg erschienenden Werks „Die Bartl-Chronik Hamburg“.
Am 27. September 1958 starb János Bartl. Vier Jahre später sah sich Rosa gezwungen – nach zähem Ringen mit der Stadtverwaltung um Kündigungsaufschub – ihren Zauberbunker an der Alster endgültig aufzugeben. Unter dem Motto „Unsere Stadt soll grüner werden“, im Zusammenhang mit der Internationalen Gartenbauausstellung IGA 1963, wurde der Röhrenbunker 1962 abgerissen. Rosa Bartl musste mit ihrem Zauberinventar noch einmal umziehen. Dieses Mal in ihre Privatvilla in der Warburgstraße 47. Dort vertrieb die betagte Illusionistin noch sechs Jahre lang „Bartls begehrte Zauberrequisiten“.
1968 sollte die ruhig gelegene Stadtvilla der früheren Fontenay-Gesellschaft abgerissen werden. Printmedien und Fernsehen waren informiert. Alle wollten Rosa Bartl – „die Grande Dame“ der Hamburger Zauberkunst – noch einmal live erleben. So auch Filmemacher Ernst Günter Paris. Er durfte seinerzeit im Auftrag des WDR-Fernsehens in „Bartls Hexenhäuschen“ drehen. Zwischen Glimmer, Glitzer, Geisteruhren war die Mutter der Hamburger Zauberkünstler in ihrem Element. Madame Bartl, bekannt als strenge Bewahrerin großer Tricks und kleiner Bluffs, zeigte ein letztes Mal auf ihrer Lebensbühne eine zauberisch tadellose Darbietung. Im WDR-Sechs-Minuten-Film „Mini Magie“ demonstrierte sie noch einmal bekannte Bartl-Tricks wie „Cobra“ oder „Fidelicus“. (Der gesamte Film von 1968 aus dem WDR-TV-Magazin „Bitte umblättern“ ist zu sehen auf Youtube unter dem LINK: www.youtube.com/watch?v=sMFg57Di50U).
Grabstein von Rosa und Janós Bartl auf dem Ohlsdorfer Friedhof. Leider wurde er nach Ablauf der Grabstättennutzungsdauer abgeräumt., Foto: Werner Johannsen
Am 23. September 1968 starb Rosa Bartl mit 84 Jahren einsam, verbittert und ihrer nicht würdig. – In ihren letzten Lebenstagen wurde sie „zwangsentmündigt“ in die Hamburger „Nervenheilanstalt“ Langenhorn/Ochsenzoll eingewiesen (heutige Bezeichnung: Klinik Nord Ochsenzoll). Jànos und Rosa Bartl fanden ihre letzte Ruhe auf dem Ohlsdorfer Friedhof. Das Nutzungsrecht für die Grabstätte „Bartl Q 15/92, Grabbriefnummer 183320“ (Brief Elly Schlossmann, geb. Bartl, Mörbydalen/Schweden, v. 22.11.1993, an „Verwaltung Hauptfriedhof Ohlsdorf, Herrn Lehmann“) lief 1998 aus (Foto des ehemaligen Grabmals von Werner Johannsen).
Erinnerungsstein in Form eines Zauberzylinders für Rosa Bartl im Garten der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof
Erinnerungsstein für Rosa Bartl nach Öffnen des Steinzylinderdeckels ist ein Zauiberkaninchen zu sehen.
Da der Grabstein abgeräumt wurde, stellte der Verein Garten der Frauen für Rosa Bartl einen Erinnerungsstein im Garten der Frauen auf dem Ohlsdorfer Freidhof auf.
Das „Zauberzentrum János Bartl“ wurde 1968 an den Zauberkünstler und -händler Carl-Gerd Heubes veräußert, der das Geschäft bis zu seinem frühen Tode 1998 innehatte (ausführlich dargestellt unter www.zauber-pedia.de/index.php?title=Carl-Gerd_Heubes).
Text: Dr. Cornelia Göksu unter Mitwirkung der Enkelin Birgit Bartl-Engelhardt
Hauptsächlich benutzte Quellen
– Johannsen, Werner: János Bartl. „Der Zauberhändler vom Hamburger Jungfernstieg“. / In: MAGIE 1/97, S. 24-32.
– Johannsen, Werner: János Bartl. „Die Zauberhändler vom Hamburger Jungfernstieg: János Bartl (1878-1958) und seine Ehefrau Rosa (1884-1968)“. Erinnerungen von Werner Johannsen. In: Hamburgische Geschichts- und Heimatblätter, Band 14, Heft 12, Oktober 2003, Seite 273-282.
– Witt, Wittus: Janos Bartl: Eine Chronologie: 1. In: Magische Welt 57/2008, S. 102-109
– Rawert, Peter: Zauberkunst. Als Hamburg das Zaubern lernte. Vor 100 Jahren gründeten hanseatische Hobby-Zauberer den Magischen Zirkel, Deutschlands ersten Magier-Klub: über die Lust an der Illusion. In: Tageszeitung Hamburger Abendblatt, 12.4.2012, online unter www.abendblatt.de/hamburg/article107789340/Als-Hamburg-das-Zaubern-lernte.html (aufgerufen am 24.7.2019, 16.30 Uhr)
– Bartl-Engelhardt, Birgit (Enkelin von Rosa und János Bartl): Ein Leben für die Zauberkunst. In: Die Kunst des Verzauberns. Festschrift 100 Jahre Magischer Zirkel Hamburg, Hamburg 2012, S. 179-190
– Hirsch, Vanessa/Rawert, Peter: Verzaubert! Von geheimen Wissenschaften und magischen Spektakeln = Begleitheft zur gleichnamigen Ausstellung im Altonaer Museum, Hamburg 2012. Hrsg. v. der Stiftung Historische Museen, Hamburg, Altonaer Museum für Kunst und Kulturgeschichte (AM) und dem Verlag Magische Welt, Hamburg. Gestaltung Wittus Witt.

Weiterführende Literatur
– Am 21. August 2019 erscheint das Werk „Die Bartl-Chronik Hamburg 1910 – 1998“. Die Buchpräsentation findet in der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky statt. Diese Dokumentation basiert auf langjährigen Recherchen der Autorin Birgit Bartl-Engelhardt, die Enkelin von Rosa Bartl ist. (Satz, Layout, Gesamtgestaltung: Wittus Witt. Druck und Produktion: Verlag Magische Welt Hamburg 2019. ISBN 978-3-947289-23-3).
 

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Frauen, die in Hamburg Spuren hinterlassen haben
(Datenbank Stand: März 2024) Frauen stellen mindestens die Hälfte der Menschheit. Wenn es aber um Erinnerungen geht, sind es immer noch in der Mehrzahl Männer, die die Spitzenplätze einnehmen.

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Erklärung zur Datenbank

Stand März 2024: 1316 Kurzprofile von Frauen und 437 sonstige Einträge z. B. Vereine, Aktionen, Zusammenschlüsse und Überblicksdarstellungen zu Themen der Frauenbewegungen.

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Zuletzt eingetragene Namen

März 2023: Traute Lafrenz, Astrid von Beckerath, Melanie Weist, Heike Mundzeck, Charlotte March

April 2023: Liesel Deidesheimer, Anny Breer, Meta Stölken

Wesentlich aktualisiert im Mai 2023: Hedwig Voegt

Juni 2023: Lea Manti, Erna Nakoinzer
August 2023: Gertrud Troplowitz, Irma Wulff, Isa von der Goltz, Minna Plambeck, Amtsvormundschaften für Frauen, Gisela Litz-Finkemeier, Christa Knauer
September 2023: Margarete Schweichler
Oktober 2023: Lore Peschel-Gutzeit, Maria Holst, Marianne Schuller, Mary Kid
Wesentlich aktualisiert im Oktober 2023: Gisela Trowe, Eva Maria Bauer

Dezember 2023: Helga Schwarz

Wesentlich aktualisiert im Januar 2024: Emma Gertrud Eckermann
Januar 2024: Astrid Matthiae

Februar 2024: Gisela Engelin-Hommes, Barbara Ahrons

März 2024: Abel Margaretha Sophia Forsmann

Was erwartet Sie in der Frauenbiografie-Datenbank?

Die Zahlen allein für Hamburg sind ernüchternd: 2868 Verkehrsflächen sind nach Männern und Jungen (8) benannt (darin enthalten: Literarische Gestalten (86), frei gewählte männliche Vornamen (12) sowie nach Familien benannte Straßen (198). Letztere wurden zu den Männerstraßennamen zugezählt, weil hier in erster Linie die männlichen Familienangehörigen gemeint sind, die in vielen Fällen mit Namen genannt werden bzw. ihre Berufe aufgezählt werden).
Nur 474 Straßen sind nach Frauen und Mädchen (9) benannt. (Das sind 14% der nach Personen benannten Straßen. Darin enthalten sind: Literarische Gestalten (39), frei gewählte weibliche Vornamen (21) sowie nach Frauen und Männern benannte Straßen (66). Bei Letzteren handelt es sich in erster Linie um nachträglich nach Frauen mitbenannte Straßen, die ehemals nur nach den Nachnamen von bedeutenden männlichen Familienangehörigen benannt worden waren) (Stand: Januar 2024).

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Anzahl der Denkmäler und Erinnerungstafeln. Auch bei Ehrungen und Auszeichnungen wird oft an IHN und nur wenig an SIE gedacht.

Trotz aller Leistungen von Frauen scheint die Erinnerung an sie schneller zu verblassen, sind die Archive und Netze der Erinnerung besonders löchrig - erweist sich die Wertschätzung weiblichen Wirkens als gering. Wie oft heißt es, wenn auch Frauen geehrt werden könnten:

„Uns ist dazu keine Frau von Bedeutung bekannt!“

Ein Argument, das in Zukunft keine Chancen hat, denn es gibt jetzt diese Datenbank. Eine Bank, die ihren Anlegerinnen und Anlegern hohe Renditen verspricht, denn das Kapital ist das historische Wissen. Geschöpft aus Archivmaterialien, Lexika, Zeitungsartikeln und –notizen, aus veröffentlichten Biografien, zusammengetragen und erforscht von Einzelpersonen etc., bietet die Datenbank die beste Voraussetzung für eine hohe gesellschaftliche Wirksamkeit - im Hinblick auf Geschlechtergerechtigkeit. Die Früchte dieser Datenbank sollen die Bedeutung von Frauen für Hamburgs Geschichte leicht zugänglich machen und selbstverständlich in den Alltag von heute tragen.

Im Mittelpunkt stehen verstorbene Frauen, die in Hamburg gewirkt und/oder gewohnt und die Spuren hinterlassen haben. Das können Autorinnen, Schauspielerinnen, Wohltäterinnen, Kneipenwirtinnen, Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen, bildende Künstlerinnen, Sängerinnen, Unternehmerinnen, Ärztinnen, Sozialarbeiterinnen, Juristinnen, Journalistinnen, Widerstandkämpferinnen gegen und Opfer des NS-Regime etc. sein – aber auch Täterinnen.

Wir stellen keineswegs nur „prominente“ Frauen oder hehre Vorbilder vor – sondern auch das Wirken und Leben der „kleinen Frau“ auf der Straße, die oft im Stillen gearbeitet hat, für die Familie, die Stadt, die Partei, die Kunst, für sich.

Darüber hinaus präsentieren wir Ihnen auch Orte, Einrichtungen, Vereine und Themen, die für Frauen von historischer Bedeutung waren und sind.

An dieser Datenbank wird kontinuierlich gearbeitet. Es werden laufend neue Namen und Rechercheergebnisse eingestellt.

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  • Sie möchten wissen, wer in einer bestimmten Straße oder einem bestimmten Stadtteil/Bezirk gewohnt hat? Dann geben Sie den Straßennamen ein oder wählen einen Stadtteil oder Bezirk aus.
  • Sie interessieren sich für bestimmte Themen, Berufsgruppen, Orte/Gebäude, Vereine oder Institutionen, die im Zusammenhang mit Frauen eine Rolle spielen? Dann nutzen Sie das Schlagwortregister, die freie Suche oder das Namens-/Sachregister.

Die einzelnen Frauen sind in der Regel mit einer Adresse verzeichnet – für ihre Wohnung bzw. ihren Wirkungsort. Mehrere Umzüge und Ortswechsel können in der Regel nicht recherchiert werden.

Achtung: Die Namen und Verläufe von Straßen haben sich oft verändert. Wer wissen möchte, wo bestimmte Hausnummern heute zu finden sind, muss alte Stadtpläne oder u. U. Grundbucheintragungen einsehen. Es gibt beim Statistikamt Nord einen alte Kartei der so genannten "Hausnummerhistorien", in der sich alte und neue Hausnummern gegenüberstehen. Bei Umnummerierungen von Hausnummern aber auch bei Umbenennungen von Straßennamen kann hier eine raschere Auskunft möglich sein, als über den Vergleich von alten und neuen Lageplänen (freundliche Auskunft von Jörg-Olaf Thießen Staatsarchiv Hamburg). Wer dann noch nicht weiter kommt, sollte sich an das Staatsarchiv wenden. Viele Stadtpläne sind bereits online einsehbar.

Verantwortlich für die Datenbank:

Dr. Rita Bake
stellvertretende Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg a. D.
Gründerin des Gartens der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof

Die Datenbank wurde von ihr zusammengestellt und wird laufend von ihr ergänzt und erweitert.
Diverse Frauenbiografien sind von verschiedenen Autorinnen und Autoren verfasst worden. Die Namen der Autorinnen und Autoren finden Sie jeweils am Ende ihrer Beiträge. Es gibt auch eine Rubrik: Autorinnen und Autoren, in der Sie deren biografische Angaben finden.

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Haben Sie Anregungen, Neuigkeiten, Ergänzungen? Sind Ihnen neue Namen begegnet, hüten Sie alte Briefe, Akten etc., dann nehmen Sie gern Kontakt auf:
Dr. Rita Bake
rita.bake@hamburg.de

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