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Gisela Litz-Finkemeier

(14.12.1922 Hamburg – 21.7.2023 Hamburg)
Kammersängerin
Elbschlossstraße 1 (Wohnadresse)
Bestattet auf dem Blankeneser Friedhof, Sülldorfer Kirchenweg 151, Grablage: M 835
Gisela Litz begann nach einer Gesangsausbildung ihre Bühnenkarriere 1946 am Staatstheater
Wiesbaden. 1952 holte der Intendant Günther Rennert sie an die Staatsoper von Hamburg. Dort wirkte sie mit größtem Erfolg lange Jahre bis 1969. „Sie wirkte hier u.a. am 13.3.1954 in der szenischen Uraufführung der Oper ‚Die Heirat‘ von B. Martinù mit. Große Erfolge erzielte sie bei Gastspielen in München, Rom, Lissabon, Brüssel und Buenos Aires. 1952 gastierte sie mit dem Hamburger Ensemble bei den Festspielen von Edinburgh in Strawinskys Oper ‚Mavra‘.
„1953-54 wirkte sie bei den Festspielen von Bayreuth als Siegrune und als Floßhilde im Nibelungenring und als einer der Knappen im ‚Parsifal‘ mit.“ 1)
1960 trat Gisela Litz in einigen Rollen an der Wiener Staatsoper auf, so als Octavian in ‘Der Rosenkavalier’. Sie gab auch den Hänsel in Humperdincks Oper „Hänsel und Gretel“ und war 1962 die Geschwitz in „Lulu“.
Sie trat zum Beispiel an der Scala im Mailand auf, in Kopenhagen, Brüssel, Rom, Triest, Lissabon, Buenos Aires.
„Bekannt wurde sie auch durch ihr Auftreten in Operetten und in Fernseh-Aufführungen. Sie hatte gleichzeitig eine bedeutende Karriere als Oratorien-, und hier vor allem als Bach-Sängerin.
Gisela Litz war mit dem Neurochirurgen Hans Finkemeier (1919-1998) verheiratet, mit dem sie zwei Kinder hatte. 1999 äußerte sie sich in einem Interview über ihr Privatleben: „Ich wollte immer eine gute Ehefrau und Mutter für meine beiden Kinder Jan und Katrin sein, nicht allein für den Gesang leben."2) In diesem Interview berichtete sie auch, wie sich das spätere Ehepaar kennengerlent hatte. Als er sie in der Hamburger Staatsoper als Octavian im „Rosenkavalier“ sah, wusste er sofort „Die muss ich heiraten". „Es war für uns beide die große Liebe", sagte sie.3)
1969 erhielt die Mezzosopranistin einen Ruf als Professorin an die Musikhochschule von Hamburg.“4) Damit beendete sie im Alter von 46 ihre 25jährige Bühnenkarriere. In dem Interview mit Frank Schlatermund äußerte sie dazu: „‘Ich denke, man soll aufhören, wenn es am schönsten ist.‘ Ein Fachwechsel ins Hochdramatische kam für den Mezzosopran nicht in Frage: ‚Meine Stimme war zu lyrisch, und ich wollte ihr nicht noch andere Facetten abgewinnen.‘ Ihr Abschied war konsequent: Keine Gastverträge mehr, keine Liederabende, Konzerte oder Rundfunksendungen. Sämtliche Angebote wurden abgelehnt.“ 5)
Von nun an unterrichtete sie an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. Dazu Gisela Litz-Finkemeier: „Unterrichten ist etwas Herrliches"6). Sie lehrte 25 Jahre an der Hochschule. Und auch noch als über 80-Jährige gab sie Unterrichtsstunden.
Nach dem Tod ihres Ehemannes zog Gisela Litz-Finkemeier mit 80 Jahren in ein zwei Zimmer Appartement in der luxuriösen Elbschlossresidence.
„Schallplatten: Urania (»Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill), Melodram (»Capriccio« von R. Strauss), Electrola (Hänsel in »Hänsel und Gretel«, Cherubino in »Figaros Hochzeit«, »Der Waffenschmied« und »Die Opernprobe« von Lortzing, »Die lustigen Weiber von Windsor« von Nicolai, »Boccaccio« von F. von Suppé), Ariola-Eurodisc [Lexikon: Litz, Gisela, S. 1. Digitale Bibliothek Band 33: Sängerlexikon, S. 14569 (vgl. Sängerlex. Bd. 3, S. 2097) (c) Verlag K.G. Saur]“ 7)
Quellen:
1) www.tamino-klassikforum.at/index.php?thread/13696-gisela-litz-eine-gro%C3%9Fe-deutsche-altistin/ (abgerufen: 28.8.2023.)
2) Frank Schlatermund: Mit Rothenberger und Prey unter den Besten, in: Die Welt vom 17.8.1999.
3) Ebenda.
4) Ebenda.
5) Ebenda.
6) Ebenda.
7) www.tamino-klassikforum.at/index.php?thread/13696-gisela-litz-eine-gro%C3%9Fe-deutsche-altistin/ (abgerufen: 28.8.2023.)
8) ebenda.
 

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Datenbank Hamburger Frauenbiografien

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Frauen, die in Hamburg Spuren hinterlassen haben
(Datenbank Stand: April 2024) Frauen stellen mindestens die Hälfte der Menschheit. Wenn es aber um Erinnerungen geht, sind es immer noch in der Mehrzahl Männer, die die Spitzenplätze einnehmen.

Hammonia

Hamburger Frauenbiografien-Datenbank

Erklärung zur Datenbank

Stand April 2024: 1318 Kurzprofile von Frauen und 437 sonstige Einträge z. B. Vereine, Aktionen, Zusammenschlüsse und Überblicksdarstellungen zu Themen der Frauenbewegungen.

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Dr. Rita Bake,
Rita.Bake@hamburg.de

Zuletzt eingetragene Namen

Wesentlich aktualisiert im Januar 2024: Emma Gertrud Eckermann
Januar 2024: Astrid Matthiae
Februar 2024: Gisela Engelin-Hommes, Barbara Ahrons
März 2024: Abel Margaretha Sophia Forsmann
Wesentlich aktualisiert im März 2024: Albertine Kruse
April 2024: Ingeborg Suhr, Helga Berg

Was erwartet Sie in der Frauenbiografie-Datenbank?

Die Zahlen allein für Hamburg sind ernüchternd: 2868 Verkehrsflächen sind nach Männern und Jungen (8) benannt (darin enthalten: Literarische Gestalten (86), frei gewählte männliche Vornamen (12) sowie nach Familien benannte Straßen (198). Letztere wurden zu den Männerstraßennamen zugezählt, weil hier in erster Linie die männlichen Familienangehörigen gemeint sind, die in vielen Fällen mit Namen genannt werden bzw. ihre Berufe aufgezählt werden).
Nur 474 Straßen sind nach Frauen und Mädchen (9) benannt. (Das sind 14% der nach Personen benannten Straßen. Darin enthalten sind: Literarische Gestalten (39), frei gewählte weibliche Vornamen (21) sowie nach Frauen und Männern benannte Straßen (66). Bei Letzteren handelt es sich in erster Linie um nachträglich nach Frauen mitbenannte Straßen, die ehemals nur nach den Nachnamen von bedeutenden männlichen Familienangehörigen benannt worden waren) (Stand: Januar 2024).

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Anzahl der Denkmäler und Erinnerungstafeln. Auch bei Ehrungen und Auszeichnungen wird oft an IHN und nur wenig an SIE gedacht.

Trotz aller Leistungen von Frauen scheint die Erinnerung an sie schneller zu verblassen, sind die Archive und Netze der Erinnerung besonders löchrig - erweist sich die Wertschätzung weiblichen Wirkens als gering. Wie oft heißt es, wenn auch Frauen geehrt werden könnten:

„Uns ist dazu keine Frau von Bedeutung bekannt!“

Ein Argument, das in Zukunft keine Chancen hat, denn es gibt jetzt diese Datenbank. Eine Bank, die ihren Anlegerinnen und Anlegern hohe Renditen verspricht, denn das Kapital ist das historische Wissen. Geschöpft aus Archivmaterialien, Lexika, Zeitungsartikeln und –notizen, aus veröffentlichten Biografien, zusammengetragen und erforscht von Einzelpersonen etc., bietet die Datenbank die beste Voraussetzung für eine hohe gesellschaftliche Wirksamkeit - im Hinblick auf Geschlechtergerechtigkeit. Die Früchte dieser Datenbank sollen die Bedeutung von Frauen für Hamburgs Geschichte leicht zugänglich machen und selbstverständlich in den Alltag von heute tragen.

Im Mittelpunkt stehen verstorbene Frauen, die in Hamburg gewirkt und/oder gewohnt und die Spuren hinterlassen haben. Das können Autorinnen, Schauspielerinnen, Wohltäterinnen, Kneipenwirtinnen, Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen, bildende Künstlerinnen, Sängerinnen, Unternehmerinnen, Ärztinnen, Sozialarbeiterinnen, Juristinnen, Journalistinnen, Widerstandkämpferinnen gegen und Opfer des NS-Regime etc. sein – aber auch Täterinnen.

Wir stellen keineswegs nur „prominente“ Frauen oder hehre Vorbilder vor – sondern auch das Wirken und Leben der „kleinen Frau“ auf der Straße, die oft im Stillen gearbeitet hat, für die Familie, die Stadt, die Partei, die Kunst, für sich.

Darüber hinaus präsentieren wir Ihnen auch Orte, Einrichtungen, Vereine und Themen, die für Frauen von historischer Bedeutung waren und sind.

An dieser Datenbank wird kontinuierlich gearbeitet. Es werden laufend neue Namen und Rechercheergebnisse eingestellt.

Wie nutzen Sie die Datenbank?

  • Sie kennen den Namen einer Frau – und möchten mehr wissen?
    Dann geben Sie den Namen ein. Sie finden: Wohn- bzw. Wirkungsstätte und mehr oder weniger ausführlich biografische Daten, ggf. mit Hinweisen auf weitere Veröffentlichungen, Webseiten.
  • Sie möchten wissen, wer in einer bestimmten Straße oder einem bestimmten Stadtteil/Bezirk gewohnt hat? Dann geben Sie den Straßennamen ein oder wählen einen Stadtteil oder Bezirk aus.
  • Sie interessieren sich für bestimmte Themen, Berufsgruppen, Orte/Gebäude, Vereine oder Institutionen, die im Zusammenhang mit Frauen eine Rolle spielen? Dann nutzen Sie das Schlagwortregister, die freie Suche oder das Namens-/Sachregister.

Die einzelnen Frauen sind in der Regel mit einer Adresse verzeichnet – für ihre Wohnung bzw. ihren Wirkungsort. Mehrere Umzüge und Ortswechsel können in der Regel nicht recherchiert werden.

Achtung: Die Namen und Verläufe von Straßen haben sich oft verändert. Wer wissen möchte, wo bestimmte Hausnummern heute zu finden sind, muss alte Stadtpläne oder u. U. Grundbucheintragungen einsehen. Es gibt beim Statistikamt Nord einen alte Kartei der so genannten "Hausnummerhistorien", in der sich alte und neue Hausnummern gegenüberstehen. Bei Umnummerierungen von Hausnummern aber auch bei Umbenennungen von Straßennamen kann hier eine raschere Auskunft möglich sein, als über den Vergleich von alten und neuen Lageplänen (freundliche Auskunft von Jörg-Olaf Thießen Staatsarchiv Hamburg). Wer dann noch nicht weiter kommt, sollte sich an das Staatsarchiv wenden. Viele Stadtpläne sind bereits online einsehbar.

Verantwortlich für die Datenbank:

Dr. Rita Bake
stellvertretende Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg a. D.
Gründerin des Gartens der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof

Die Datenbank wurde von ihr zusammengestellt und wird laufend von ihr ergänzt und erweitert.
Diverse Frauenbiografien sind von verschiedenen Autorinnen und Autoren verfasst worden. Die Namen der Autorinnen und Autoren finden Sie jeweils am Ende ihrer Beiträge. Es gibt auch eine Rubrik: Autorinnen und Autoren, in der Sie deren biografische Angaben finden.

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