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Margarete Schweichler

(29.6.1873 in Münster/Westf. – 1.6.1938 in Pullach an der Isar)
Damen-Radfahr-Aktivistin. Buchhalterin. Verbandsbeamtin für weibliche kaufmännische Angestellte. Kommunalpolitikerin (DDP).
Daniel-Schutte-Stift, Borgfelde, Angerstraße 8. Martinallee 30 (Wohnadressen)
Große Burstah 8. (Sitz der Ortsgruppe Hamburg des Kaufmännischen Verbandes für weibliche Angestellte)
Margarete Schweichler, Ausschnitt aus The Survey, Vol. 23, October 1909 – March 1910, New York, S. 105.
Margarete Schweichler war begeisterte Radfahrerin. Sie organisierte sich in Hamburg bereits in jungen Jahren mit anderen Frauen, um den Radsport auch als Frauensport durchzusetzen. Die Buchhalterin wurde für den Verband für weibliche kaufmännische Angestellte aktiv, reiste zum Kongress in die USA und übernahm verantwortliche Verwaltungspositionen, für die sie mehrmals den Wohnort wechselte (Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt/Main). Als Kauffrau wirkte sie eine Zeitlang in Detmold, wo sie im November 1918 federführend an der Bildung eines Frauenrates beteiligt war, der den Systemwechsel zur Demokratie voranbringen wollte.
Margarete Schweichler wurde am 29. Juni 1873 in Münster/Westf. als Elise Margarete Malwine Schweichler geboren [1] und am 7. August 1873 auch dort evangelisch getauft. [2] Ihre Eltern waren Maria Emma Sophie Schweichler, geb. Dollatscheck (1845-1917), und Erdmann Ludwig Albert Schweichler (1831-1878). Die beiden hatten am 2. Dezember 1869 in Karlsruhe geheiratet. [3] Schweichlers Vater gehörte seit mindestens 1865 zum Westfälischen Infanterie-Regiment Nr. 13 [4] und war entsprechend nach Münster versetzt worden. [5] Als er im Juli 1878 als Postdirektor in Gnesen (Gniezno, Polen) starb, [6] hatte er den Rang eines Majors inne, weshalb Maria Schweichler fortan in Adressbüchern und Meldekarten als „Majorswitwe“ geführt wurde. [7]
Ging Margarete Schweichler demnach nicht in Münster zur Schule? In Gnesen vielleicht oder woanders? Für den Zeitraum bis 1893 liegen bisher kaum Quellen vor. Nachweislich im März 1893 zog Margarete Schweichler nach Hamburg; ihre Mutter folgte im Oktober nach. [8] Etwa ab 1894 wohnten beide in dem 1892 neu gegründeten Daniel-Schutte-Stift [9] in der Angerstraße 8 in Borgfelde. [10]
Hamburger Damen-Radfahrverein „St. Georg Wanderlust“
Ende des 19. Jahrhunderts eroberten sich Frauen zunehmend Bereiche, zu denen ihnen bislang der Zugang verwehrt worden war. Dazu gehörte auch das Rad fahren. Seit 1886 gab es in Dresden den ersten „Dreiradfahrer-Verein für Damen und Herren“ [11]. Die Schriftstellerin Minna Wettstein-Adelt (1867/1869-nach 1908), ebenso bekannt als Aimee Duc, Autorin des Lesbenromans „Sind es Frauen?“ [12], konstituierte bereits 1894 einen Damen-Radfahr-Club in Berlin. [13] Wettstein-Adelt war auch die Herausgeberin der ersten Zeitschrift namens „Draisena“ (seit 1895). [14]
Hatte sich Margarete Schweichler schon für den frisch entstandenen Hamburger „Damen-Radfahrverein Sport“ stark gemacht? Mindestens ab Sommer 1897 war die junge Frau nämlich als Schriftführerin eines solchen Damen-Vereins tätig: Sie agierte für den Hamburger Damen-Radfahrverein „St. Georg Wanderlust“. Schweichler steht als siebtes Gründungsmitglied [15] unter den Statuten, die 1897 von der Vorsitzenden, der Zahnärztin Martha Wöbcke (Lebensdaten unbekannt), bei der Hamburger Polizei zur Anmeldung des Vereins eingereicht wurde. [16] Gemäß der Satzung plante der Verein regelmäßige Fahrradtouren, die jeweils vom „Feld am Lübeckerthor“ aus starten sollten, und gab in § 12 dem Wunsch Ausdruck, „daß bei Klubtouren keine der Damen in Hosen fährt“. [17]
Schweichlers Name und ihre Anschrift (Daniel-Schutte-Stift) sind darüber hinaus in jeweils eigens für den Verein geschalteten Anzeigen in der „Radlerin“ abgedruckt [18]; vermutlich war sie (mindestens) bis Anfang 1899 Schriftführerin. [19]
Verbandsaktivitäten und Konferenz in Chicago
Neben oder nach ihren sportlich-feministischen Interessen war sie vom 30. April bis zum 6. November 1903 Beisitzerin und anschließend bis zum 12. Januar 1905 erste Schriftführerin des „Vereins für Eisenbahn-Reform“ in Hamburg. Der Verein machte sich seit seiner Gründung 1890 neben verkehrstechnischen Fragen auch für günstige Personenfahrpreise stark. [20] Sie engagierte sich also auch für soziale Fragen und scheute sich nicht vor der Arbeit, die das Engagement im Vereinsvorstand mit sich brachte.
Margarete Schweichler dürfte eine Ausbildung als Buchhalterin absolviert haben, diese Berufsangabe steht jedenfalls in der Hamburger Meldekarte. [21] Begann ihre berufliche Laufbahn in Hamburg? Ab dem 21. März 1905 „fungierte sie als 1. Schriftführerin“ des von Lida Gustava Heymann (1868-1943) gegründeten Vereins „Industria“ [22], der die im Handel und Gewerbe tätigen weiblichen Angestellten unterstützte. Kurze Zeit später schlossen sich „Industria“ und der Berliner „Verband für kaufmännische weibliche Angestellte“ zusammen, um eine effektivere Interessenvertretung gewährleisten zu können. [23] Es ist anzunehmen, dass Margarete Schweichler maßgeblich an dieser Entscheidung beteiligt war. Sie arbeitete fortan als Verwaltungsangestellte in der Hamburger Ortsgruppe des „Kaufmännischen Verbandes für weibliche Angestellte“ [24] und baute ihre Kompetenzen aus: 1908 wurde Schweichler, die „Leiterin der Verwaltungsstelle Hamburg (…) vom Landgericht als Sachverständige über Gehaltsfragen vereidigt und ernannt“. [25]
Zudem war sie Mitglied der Hamburger Sektion des Alpenvereins: Im Frühjahr 1909 unternahm sie mit ihrer Verbandskollegin Meta Gadesmann (1881-1962) [26], mit der sie später auch in Düsseldorf und Frankfurt am Main zeitweise ins selbe Haus zog, im österreichischen Tirol auf Wandertour. [27] Weil die Vorsitzende des Berliner Verbandes, Agnes Herrmann (ca. vor 1865 bis nach 1929), verhindert war, war es schließlich Margarete Schweichler, die in Vertretung und als Abgesandte im September 1909 zum II. Kongress der National Women’s Trade Union League in Chicago, Illinois, reiste. Auf dem Kongress wurden Teilnehmerinnen aus Europa gefeiert: [28] Die beiden ausländischen Delegierten, Mary MacArthur (1880-1921, später verheiratete Anderson) aus London und Margarete Schweichler aus Hamburg, wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. [29] Schweichler hielt auf dem Kongress einen Vortrag in deutscher Sprache, der simultan übersetzt wurde. Sie stellte den deutschen Verband mit seinen Tätigkeitsfeldern vor und wies darauf hin, dass allein in Hamburg 1.500 Mitglieder organisiert seien. Die Chicagoer „Abendpost“ wusste darüber hinaus zu berichten: Sie „kleidet sich nach neuester Reformmode, d. h. sie trägt ein sackartiges Gewand, das ihr aber gar nicht schlecht steht.“ [30] Sie sei aber trotz dieser Kleidung keine Umstürzlerin, denn sie stehe nicht auf dem „Boden des Klassenkampfes (…), sondern auf dem der Interessengemeinschaft zwischen Unternehmern und Angestellten“. [31] Schweichler berichtete später über ihren USA-Aufenthalt auch in der „Zeitschrift für weibliche Handlungsgehilfen“. [32]
Verbandsarbeit unter den argwöhnischen Blicken der politischen Polizei
Anfang 1911 zog Margarete Schweichler nach Düsseldorf, um dort im Verband weiter tätig werden zu können. Das rief die Düsseldorfer Polizei auf den Plan, die sich – offenbar wegen ihrer Aktivitäten alarmiert – umgehend in Hamburg nach ihr „auch in polit. Beziehung“ erkundigte. Der zuständige Polizeiassessor fasste zusammen, was in Hamburg über die Jahre zu ihr gesammelt worden war. So wurde durch die Behörde auch die Einschätzung ihrer Verbandsarbeit überliefert: „Sie hat sich eifrig am Versammlungsleben beteiligt und wiederholt selbst Referate über öffentliche, in das Gebiet des weiblichen Berufs fallende Angelegenheiten gehalten.“ [33] Auch ihre Vorstandstätigkeiten wurden in einem Überwachungsdossier akribisch festgehalten. [34]
Margarete Schweichler hielt etliche Vorträge und gehörte 1912 als Schriftführerin zum geschäftsführenden Vorstand des „Stadtverbands für Frauenbestrebungen Düsseldorf“. [35] Sie setzte sich auch in den Folgejahren für das selbstverwaltete Versicherungswesen ein und veröffentlichte dazu Artikel. [36] Ab 1913 wechselte sie von der rheinischen Stadt nach Frankfurt am Main und wurde dort wie – oder mit? – Meta Gadesmann als Verbandsbeamtin eingesetzt. Schweichler und Gadesmann wohnten zunächst in einem Haus, in dem auch Schweichlers Mutter und die Verbandskollegin Paula Röcker, geb. Berninger (Lebensdaten unbekannt), lebten. [37] Wie Gadesmann war Schweichler 1914 eine der Autorinnen in der Festschrift zum 25-jährigen Bestehen des „Kaufmännischen Verbandes weiblicher Angestellter“. [38] Bis 1916 scheint das Verbandstrio trotz Krieg erfolgreich zusammengearbeitet zu haben, aber nachdem Meta Gadesmann 1916 eine Stelle bei einem Vorläufer der Telefonbau & Normalzeit angenommen hatte, übernahm auch Margarete Schweichler einen Posten als kaufmännische Leiterin in einer Tochtergesellschaft des Frankfurter Unternehmers Harry Fuld (1879-1932). Möglicherweise hatte Gadesmann diesen Weg geebnet. [39] Für ihre neue Aufgabe zog Schweichler nach Detmold in Ostwestfalen um. Sie meldete sich am 18. Juni 1917 in Frankfurt ab, um Geschäftsführerin der Lippischen Telefon-Werke in Detmold zu werden, [40] die erst im Februar des Jahres auf Anregung der Lippischen Staatsregierung gegründet worden waren. [41] Schweichlers Mutter zog noch mit ihrer Tochter um, starb jedoch bereits im November 1917 im Landeskrankenhaus in Detmold. [42] Während des Krieges scheint Schweichler – wie viele andere bürgerliche Frauenrechtlerinnen auch – sowohl Soziale Arbeit für das Kriegsamt geleistet zu haben [43] wie auch als kaufmännische Leiterin der Lippischen Telefonwerke aufgetreten zu sein. Als solche hielt sie sich noch 1918 an den so genannten „Burgfrieden“ – die vorläufige Einstellung emanzipatorisch-politischer Frauenbewegungsarbeit für die Zeit des Krieges –, den u. a. Gertrud Bäumer (1873-1954) mit ihrem „Nationalen Frauendienst“ eingeleitet hatte. Schweichler fand, die Frauen sollten verstärkt kaufmännische Berufe ergreifen und außerdem dem Staat in dieser Situation nicht mit der Forderung nach Frauenstimmrecht schaden, denn – so die berichtende Zeitung: „Einstweilen würden durch Gewährung des politischen Frauenstimmrechts nur 2 Parteien, das Zentrum und die Sozialdemokraten, gestärkt werden.“ [44] Beiden stand sie offenbar in keiner Weise nahe.
Einzigartiger Frauenrat in Detmold
Nach Kriegsende war Margarete Schweichler entscheidend daran beteiligt, Frauen im Umfeld der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) zu versammeln: Am 17. November 1918 kamen etwa 400 Frauen zusammen, die einen achtköpfigen Frauenrat aus dem liberalen Spektrum wählten – allen voran Margarete Schweichler. Der Frauenrat bot seine Arbeit und sein Know-How nachdrücklich dem revolutionären Volks- und Soldatenrat an, wurde jedoch ignoriert. [45] Schweichler ließ sich davon allerdings nicht entmutigen und kandidierte für die Landtags- und Reichstags-Wahlen im Januar 1919. Die erzielten Stimmen reichten jedoch nicht für Schweichlers Einzug in die Politik, denn sie war für ihren tatkräftigen Einsatz keinesfalls mit einem sicheren Listenplatz belohnt worden. [46] Zudem war auch die Lippische Telefongesellschaft schon in der Abwicklung begriffen. Schweichler verließ im Oktober 1919 Detmold für immer, sodass sie, als dann überraschend ein gewählter DDP-Kandidat sein Mandat niederlegte, nicht mehr nachrücken konnte. [47]
Anfang der 1920er-Jahre kehrte Schweichler nach Frankfurt am Main zurück [48] und wurde dort u. a. als Prokuristin für die Norddeutsche Schwachstrom-Industrie GmbH tätig, die ebenfalls dem Fuld-Konzern angegliedert und bei der u. a. auch Meta Gadesmann im Aufsichtsrat war.
Am 6. Oktober 1933 zog Margarete Schweichler von Hessen nach Pullach bei München. Wenige Jahre später, am 1. Juni 1938, starb sie dort im Alter von 64 Jahren. [49] An der Beerdigung auf dem Münchner Ostfriedhof am 4. Juni 1938 nahm auch ihre langjährige Freundin Meta Gadesmann teil. [50]
Text: Ingeborg Boxhammer


Textbeiträge von Margarete Schweichler (Auswahl)
Schweichler, Margarete: Die Handlungsgehilfinnen und die Wahlen zu den Ortskrankenkassen, in: Zeitschrift für weibliche Handlungsgehilfen 16 (1911), S. 38.
Schweichler, M.: Was bringt den Frauen das Krankenversicherungsgesetz?, in: Hamburger Fremdenblatt, Fünfte Beilage, Frauen-Rundschau, 21.9.1913, S. 21.
Schweichler, Margarete: Stellennachweis, in: 25 Jahre Berufsorganisation 1889-1914. Zugleich Verwaltungsbericht des Kaufmännischen Verbandes für weibliche Angestellte e. V. für das Jahr 1913 (Berlin, n. d. [1914]), S. 18.
Schweichler, M.: Verkäuferinnen, in: Hamburger Fremdenblatt, Neunte Beilage, Frauen-Rundschau, 28.7.1914, S. 37.
Schweichler, Margarete: Die weibliche kaufmännische Angestellte, in: Frankfurter Zeitung und Handelsblatt, 20.4.1930, Osterausgabe (Abendblatt + 1. Morgenblatt), S. 4.
Quellen:
1 Institut für Stadtgeschichte Frankfurt/Main (ISG), ISG_A.12.02_S28525.
2 Der Heeresoberpfarrer zum pfarramtlichen Herkunftsnachweis am 11.4.1936, Gemeindearchiv Pullach. – Über das Stadtarchiv Münster ließen sich An- und/oder Abzug der Familie nicht nachweisen.
3 Karlsruher Tagblatt, Zweites Blatt, 23.12.1869, S. 4.
4 Rang- und Quartierliste der Königlich Preußischen Armee und Marine, Berlin 1865, S. 127.
5 Wichtigster Garnisonsort des Regiments war ab 1817 Münster. https://de.wikipedia.org/wiki/Infanterie-Regiment_%E2%80%9EHerwarth_von_Bittenfeld%E2%80%9C_(1._Westf%C3%A4lisches)_Nr._13, letzter Abruf 19.9.2023.
6 Amtsblatt der Königlichen Preußischen Regierung zu Bromberg, Jahrgang 1878, Bromberg 1878, S. 199.
7 Meldekarte Margarete Schweichler, DT-MK 316-2, Stadtarchiv Detmold.
8 Meldekarte Margarete Schweichler, Seite A, 332-8, A30, Staatsarchiv Hamburg. Ich bedanke mich herzlich bei Ulf Bollmann für die zahlreichen Hamburger Detailinformationen.
9 https://daniel-schutte-stiftung.de/geschichte/, letzter Abruf 23.9.2023.
10 Schweickler (sic!) Wwe, M. E. S., Angerstr. 1/7, No. 8. Eintrag im Hamburger Adressbuch für 1898, Personen- und Firmenverzeichnis: Dritter Abschnitt. Alphabetisches Verzeichniß der Einwohner der Stadt Hamburg, S. 550.
11 Vgl. Heike Kuhn: Vom Korsett zum Stahlross. Zur Entstehung des Frauenradsports in Deutschland, Sankt Augustin 1995, S. 80.
12 Der Roman „Sind es Frauen?“ erschien erstmals 1901 und wurde 2020 im Berliner Querverlag neu aufgelegt.
13 Heike Kuhn: Vom Korsett zum Stahlross. Zur Entstehung des Frauenradsports in Deutschland, Sankt Augustin 1995, S. 82.
14 Gudrun Maierhof; Katinka Schröder: Sie radeln wie ein Mann, Madame. Als die Frauen das Rad eroberten. Dortmund 1993², S. 83f.
15 In der Akte ist die komplette Satzung des Vereins in zwei textlich leicht abweichenden Versionen überliefert: eine an manchen Stellen unlesbare, weil verblasste Bleistift-Version [Version 1] und eine vermutlich mit Feder und Tinte geschriebene [Version 2]. Schweichlers Name steht unter Version 1. Damen-Radfahr-Verein Wanderlust, 331-3, 25042, Staatsarchiv Hamburg.
16 Martha Wöbcke hatte ihre zahnärztliche Ausbildung in den USA absolviert hatte, weil dies in Deutschland für Frauen noch nicht möglich war – Anzeige in Hamburger Fremdenblatt, 9.8.1894, S. 4: Von der Reise zurück, in Amerika approbiert, Hohenfelde, Mühlendamm 63.
17 Version 2, Damen-Radfahr-Verein Wanderlust, 331-3, 25042, Staatsarchiv Hamburg. – Ob mit „Hosen“ eine Form der Pumphose gemeint war, die unter dem Rock getragen wurde oder eine an den Beinen sichtbar geteilte Kleidung, muss offenbleiben.
18 Vgl. Adresse in der Personenakte Margarete Schweichler, Seite B, 331-3, 21344, Hamburger Staatsarchiv. – Die Radlerin. Sportblatt der radfahrenden Damen Deutschlands und Österreich-Ungarns, z. B. Ausgabe vom 10.8.1897.
19 Möglicherweise bestand der Verein nur bis Anfang 1899: Martha Wöbcke erklärte ihn im Mai 1898 in einer Anzeige als aufgelöst (Hamburger Fremden-Blatt, 28.5.1898, S. 4), während eine andere Anzeige des neuen Vorstands im Juni den Fortbestand feststellte (Hamburger Fremden-Blatt, Zweite Beilage, 5.6.1898) und die Kindergärtnerin Sophie Fellmer (Hamburger Fremden-Blatt, Dritte Beilage, 28.3.1894) als Vorsitzende im September um weitere Mitglieder warb (Hamburger Fremden-Blatt, 17.9.1898).
20 Wittener Tageblatt, 2.5.1890, S. 3. – Personenakte Margarete Schweichler, Seite A, 331-3, 21344, Hamburger Staatsarchiv.
21 Meldekarte Margarete Schweichler, Seite B, 332-8_A30, Hamburger Staatsarchiv.
22 Personenakte Margarete Schweichler, Seite B, 331-3, 21344, Hamburger Staatsarchiv. – Vgl. zu „Industria“ Brigitte Kerchner: Beruf und Geschlecht. Frauenberufsverbände in Deutschland 1848-1908 (= Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft Bd. 97), Göttingen 1992, S. 44f.; 137f.
23 Aachener Allgemeine Zeitung, 11.6.1905, Morgen-Ausgabe, S. 1.
24 V. Kongress des Deutschen Verbandes für das kaufmännische Unterrichtswesen, Wiesbaden, 5. bis 9. September 1905, (Veröffentlichungen des Deutschen Verbandes für das Kaufmännische Unterrichtswesen, Bd. 35), Leipzig 1905, S. 6.
25 Frauen-Rundschau, Heft 15 (1908), S. 460.
26 Ingeborg Boxhammer: Gadesmann, Meta. In: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/12640, Stand 5.5.2022, letzter Abruf 19.9.2023.
27 Deutscher Alpenverein, Sektion Hamburg, 1909/1910, S. 20.
28 The Survey, Vol. 23, October 1909 – March 1910, New York, S. 103. – New York, USA, Listen ankommender Passagiere und Besatzungen (einschließlich Castle Garden und Ellis Island), 1820-1957. Microfilm Publication M237, 675 rolls. NAI: 6256867. Records of the U.S. Customs Service, Record Group 36. National Archives at Washington, D.C.
29 The Survey, Vol. 23, October 1909 – March 1910, New York, S. 105.
30 Abendpost, Chicago, 29.9.1909 – 5 Uhr-Ausgabe.
31 Abendpost, Chicago, 29.9.1909 – 5 Uhr-Ausgabe.
32 Siehe M. Schweichler: Hamburg. Vom II. Kongress der National Women’s Trade Union League in Chicago vom 27. September bis 2. Oktober 1909. In: ZWH 1910, XV.
33 Personenakte Margarete Schweichler, Seite B, 331-3, 21344, Hamburger Staatsarchiv.
34 Personenakte Margarete Schweichler, Seite B, 331-3, 21344, Hamburger Staatsarchiv.
35 Adreßbuch für die Stadtgemeinde Düsseldorf und die Bürgermeistereien Benrath, Erkrath und Kaiserswerth: zsgest. nach amtl. Material u. nach e. von d. Polizeibeamten ausgeführten besonderen Aufnahme, Düsseldorf 1912, S. 47.
36 M. Schweichler: Was bringt den Frauen das Krankenversicherungsgesetz?, Hamburger Fremdenblatt, Fünfte Beilage, Frauen-Rundschau, 21.9.1913, S. 21.
37 Adressbuch für Frankfurt am Main und Umgebung 1916; ISG_A.12.02_S28525.
38 Margarete Schweichler: Stellennachweis, in: 25 Jahre Berufsorganisation 1889-1914: Zugleich Verwaltungs-Bericht des Kaufmännischen Verbandes für weibliche Angestellte e. V. für das Jahr 1913, Berlin 1914, S. 18.
39 Siehe dazu Ingeborg Boxhammer: Meta Gadesmann. In: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/12640, Stand 5.5.2022, letzter Abruf 19.09.2022.
40 Meldekarte von Marie Schweichler, ISG_A.12.02_S28525.
41 Frankfurter Nachrichten und Intelligenzblatt, Abend-Ausgabe, 16.2.1917, S. 4.
42 Sterberegisterauszug (Detmold-Stadt Nr. 464/1917), Stadtarchiv Detmold.
43 Lippische Tages-Zeitung, 22.2.1918, S. 3.
44 Lippische Tages-Zeitung, 22.2.1918, S. 3.
45 Siehe Bärbel Sunderbrink: Der unbekannte Teil des Wahlvolks. Die Revolution 1918/19 und die Rolle der Frauen in Ostwestfalen-Lippe. In: Frank Bischoff; Guido Hinze; Wilfried Reininghaus (Hg.): Aufbruch in die Demokratie. Die Revolution 1918/19 im Rheinland und in Westfalen (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen NF 51). Münster 2020, S. 239-259, hier S. 243ff.
46 Bärbel Sunderbrink: Der unbekannte Teil des Wahlvolks. Die Revolution 1918/19 und die Rolle der Frauen in Ostwestfalen-Lippe. In: Frank Bischoff; Guido Hinze; Wilfried Reininghaus (Hg.): Aufbruch in die Demokratie. Die Revolution 1918/19 im Rheinland und in Westfalen (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen NF 51). Münster 2020, S. 239-259, hier S. 252.
47 Volkswacht, Beilage, 23.7.1920.
48 ISG Best. A.12.03 (Hausstandsbücher) Nr. 415, S. 190.
49 Gemeindearchiv Pullach, 3.5.2022.
50 Hessisches Hauptstaatsarchiv, Abt. 458/a Nr. 1313, Bd. III, Bl. 802.
 

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Frauen, die in Hamburg Spuren hinterlassen haben
(Datenbank Stand: April 2024) Frauen stellen mindestens die Hälfte der Menschheit. Wenn es aber um Erinnerungen geht, sind es immer noch in der Mehrzahl Männer, die die Spitzenplätze einnehmen.

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Stand April 2024: 1318 Kurzprofile von Frauen und 437 sonstige Einträge z. B. Vereine, Aktionen, Zusammenschlüsse und Überblicksdarstellungen zu Themen der Frauenbewegungen.

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Die Zahlen allein für Hamburg sind ernüchternd: 2868 Verkehrsflächen sind nach Männern und Jungen (8) benannt (darin enthalten: Literarische Gestalten (86), frei gewählte männliche Vornamen (12) sowie nach Familien benannte Straßen (198). Letztere wurden zu den Männerstraßennamen zugezählt, weil hier in erster Linie die männlichen Familienangehörigen gemeint sind, die in vielen Fällen mit Namen genannt werden bzw. ihre Berufe aufgezählt werden).
Nur 474 Straßen sind nach Frauen und Mädchen (9) benannt. (Das sind 14% der nach Personen benannten Straßen. Darin enthalten sind: Literarische Gestalten (39), frei gewählte weibliche Vornamen (21) sowie nach Frauen und Männern benannte Straßen (66). Bei Letzteren handelt es sich in erster Linie um nachträglich nach Frauen mitbenannte Straßen, die ehemals nur nach den Nachnamen von bedeutenden männlichen Familienangehörigen benannt worden waren) (Stand: Januar 2024).

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Anzahl der Denkmäler und Erinnerungstafeln. Auch bei Ehrungen und Auszeichnungen wird oft an IHN und nur wenig an SIE gedacht.

Trotz aller Leistungen von Frauen scheint die Erinnerung an sie schneller zu verblassen, sind die Archive und Netze der Erinnerung besonders löchrig - erweist sich die Wertschätzung weiblichen Wirkens als gering. Wie oft heißt es, wenn auch Frauen geehrt werden könnten:

„Uns ist dazu keine Frau von Bedeutung bekannt!“

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Im Mittelpunkt stehen verstorbene Frauen, die in Hamburg gewirkt und/oder gewohnt und die Spuren hinterlassen haben. Das können Autorinnen, Schauspielerinnen, Wohltäterinnen, Kneipenwirtinnen, Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen, bildende Künstlerinnen, Sängerinnen, Unternehmerinnen, Ärztinnen, Sozialarbeiterinnen, Juristinnen, Journalistinnen, Widerstandkämpferinnen gegen und Opfer des NS-Regime etc. sein – aber auch Täterinnen.

Wir stellen keineswegs nur „prominente“ Frauen oder hehre Vorbilder vor – sondern auch das Wirken und Leben der „kleinen Frau“ auf der Straße, die oft im Stillen gearbeitet hat, für die Familie, die Stadt, die Partei, die Kunst, für sich.

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